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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eines Tages mit eigenen Augen davon würdest überzeugen wollen, ob sich hinter meinen Geschichten etwas Greifbares verbirgt oder nicht. Ich wusste, dass du mir bis zum Pass über der Blauen Schlucht folgen würdest. Deswegen rammte ich die Säule. Ich wollte dir einen Wink geben, aber du bist ihm doch nicht gefolgt. Vielmehr hast du mich in Westend unmöglich gemacht. Ich musste fliehen und an einer anderen Stelle von Neuem anfangen.« Er hatte die ganze Zeit über erregt und zugleich freundlich gesprochen, nun wurde er ernst: »Du bist abgelöst worden, nicht wahr? Das LARD lässt nicht zu, dass man einen seiner Befehle missachtet.«
    »Nabalik hat meine Nachfolge angetreten«, bestätigte Tarmair. »Und mein Asogene ist ihr Diener.«
    »Dein Asogene?«, fragte Cainstor. »Ihr Diener? Denkst du wirklich immer noch so von den Sackwesen?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ist dir noch nicht aufgegangen, dass die Asogenen Geschöpfe des LARD sind und dass ihre einzige Funktion darin besteht, die Spötter zu überwachen und dem LARD zu berichten, wie sie sich anstellen – ob sie an die Lehre glauben oder selbst zweifeln?«
    Tarmair winkte ab. »Ich hatte keine Zeit zum Nachdenken«, verteidigte er sich. »Der erste Fall, der mir abgenommen wurde, war der des alten Prentach. Ich weiß jetzt, dass Nabalik auf Prentach angesetzt wurde.«
    Cainstor schien zu erschrecken. »Nabalik? Hinter Prentach her? Ich hoffe, er hat die Sache gut überstanden!«
    »Nabalik hat ihn umgebracht«, antwortete Tarmair bitter.
    Cainstor reagierte anders, als Tarmair erwartet hatte. Er seufzte und blickte auf den dunklen See hinaus. Dumpf sagte er: »Das war nicht Nabalik. Ich kenne sie; sie bringt es nicht fertig, einen Menschen zu töten. Es muss Raylto gewesen sein.«
    »Woher willst du das wissen?«, erkundigte sich Tarmair – erregt und zugleich erleichtert.
    »Das spielt keine Rolle«, antwortete Cainstor. »Die Zeit des Handelns rückt näher. Hilf mir, den Baum wieder aufzurichten!«
    Den umgestürzten Baum hatte Cainstor, wie sich herausstellte, als weiteren Wegweiser für Tarmair gedacht. Die Baumkrone wies in die Richtung des Felsspalts.
    Cainstor hatte den Baum mit seinem Gleiter so lange gerammt, bis er gebrochen war.
    Später hatte er die Verfolger bemerkt und sich glücklich geschätzt, dass sie dem gefallenen Baum keine Beachtung schenkten. Erst da hatte er Seile an dem Stamm befestigt, um ihn sofort wieder aufrichten zu können, sobald der Wegweiser seinen Zweck erfüllt hatte.
    Cainstor setzte nun sein Fahrzeug in Gang und brachte den Baum wieder in seine aufrechte Position. Tarmair zerteilte das Seil in drei Stücke und befestigte den Stamm an drei benachbarten Bäumen, dass er nicht wieder umstürzen konnte.
    »Nabalik und dein Asogene wussten genau, wohin sie sich zu wenden hatten«, erklärte Cainstor, als die Arbeit getan war. »Sie flogen dort durch den Spalt. Auf der anderen Seite liegt der Eingang zur Unterwelt. Sie suchen mich dort schon seit Stunden. Irgendwann werden sie zu der Erkenntnis gelangen, dass ich den Eingang noch nicht erreicht habe, und zurückkehren.«
    »Sie werden vermuten, dass sie auf der falschen Fährte sind«, sagte Tarmair.
    »Nabalik vielleicht, aber nicht Raylto. Besonders nicht, seit die Jungen ihm den Weg gewiesen haben, wie du sagtest. Sie werden suchen, und in gewissem Sinn kommt mir das gelegen.«
    »Wieso?«, fragte Tarmair überrascht.
    »Bevor ich diese Welt verlasse, möchte ich noch einmal mit Nabalik sprechen. Ich will sie fragen, wie sie Prentachs Tod fühlt, und ihr dabei in die Augen sehen. Sie soll mir sagen, dass sie den Mord bedauert – auch wenn sie ihn nicht selbst begangen hat.«
    »Du willst Quostoht verlassen? Für immer?«
    »Zumindest für lange Zeit.« Cainstors Augen hatten einen träumerischen Schimmer angenommen. »Ich sagte dir einst, dass ich auf der Suche nach der Wahrheit sei. Hinter dem Ende der Welt liegt mehr Wahrheit, als du dir träumen lässt. Unendlich viele Welten sind dort zu erforschen!«
    »Ich gehe mit dir!«, erklärte Tarmair impulsiv.
    »Lass dir das gut durch den Kopf gehen!«, ermahnte ihn der Alte. »Das ist ein weitreichender Entschluss. Wir geraten vielleicht in eine Lage, in der wir den Weg nach Quostoht nicht mehr gehen können, selbst wenn wir wollten – weil wir ihn nicht mehr finden werden.«
    »Das schreckt mich nicht«, erklärte der ehemalige Spötter.
    »Es kann sein, dass wir auf eine Welt geraten, auf der es nichts zu essen und

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