Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
recht, Junge«, sagte er. »Ich werde euch nicht verraten. Und alles andere wird sich zeigen.«
    Als Tarmair sich etwa fünfhundert Meter jenseits der Grenze des verbotenen Bezirks noch einmal umwandte, waren die Jungen schon im Gehölz verschwunden.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit vorwärts. Cainstor befand sich in höchster Gefahr. Der Alte hatte Tarmair ein Zeichen hinterlassen, weil er glaubte, dass dieser ihm nichts anhaben werde, sobald er die Wahrheit erkannte. Cainstor konnte nicht wissen, dass Tarmair von einem anderen Spötter abgelöst worden war, einem Spötter obendrein, dessen Eifer schon ein Mensch zum Opfer gefallen war.
    Tarmair drang mit seiner Schüssel zwischen die Hügel ein, die höher und schroffer wurden, je weiter er kam. Er folgte dem Lauf eines gewundenen Tales und war seiner Sache jetzt sicherer als zuvor. Cainstor hatte es bei dem einen Wegweiser bestimmt nicht bewenden lassen.
    Verwirrt war er dagegen, wenn er an Nabalik dachte. Er war oft mit ihr zusammen gewesen und hatte geglaubt, sie zu kennen. Inzwischen war ihm aufgegangen, dass er in Wirklichkeit so gut wie gar nichts von ihr wusste. Dass sie Prentach kaltblütig ermordet hatte, weil das LARD es so wollte, jagte ihm einen Schauer den Rücken hinab.
    Das Tal füllte sich mit Schatten. Es wurde kühler. Die Sonne, die diesen Landstrich beschien, blieb hinter den Hügeln zurück. Hoch über Tarmair war ein milchig blasser Himmel, der Kälte auszustrahlen schien.
    Aus einem Seitental zur linken Hand kam ein kleiner Wasserlauf und plätscherte vor Tarmair her, bis die Felswände auseinandertraten und einen Kessel bildeten. Ein See in der Mitte wirkte schwarz und düster. Ebenso der Wald entlang des Ufers. Tarmair fror.
    Der Kessel hatte nur einen weiteren Ausgang, einen Spalt, der in östlicher Richtung durch die Felsen führte. Er begann etwa hundert Meter über dem Boden des Talkessels und war so schmal, dass Tarmair nicht sicher war, ob er seine Schüssel dort würde hindurch bugsieren können.
    Dann fiel ihm auf, dass am nördlichen Rand des Sees ein Baum umgestürzt war. Der Bruch lag etwa in Mannshöhe über dem Erdboden, war hell und wirkte frisch.
    Vorsichtig steuerte Tarmair über die unbewegte Wasserfläche näher. Nur über dem See hatte er Manövrierfreiheit für den Fall, dass Nabalik und Raylto überraschend erschienen.
    Jenseits des abgebrochenen Baumes erkannte er eine kleine Lichtung.
    Auf der Lichtung stand ein Fahrzeug. Es war Cainstors Gleiter!
    Mit geringer Fahrt näherte sich Tarmair dem Ufer. Er ließ die Schüssel bis zur Höhe der Baumkronen steigen, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Nichts regte sich. Selbst Tiere schienen diese abgelegene und unheimliche Gegend zu scheuen.
    Tarmair landete schließlich neben Cainstors Gleiter. Er stieg aus und fing an, das Fahrzeug des Alten zu untersuchen.
    »Ich bin froh, mein Junge, dass du dich zur Landung entschließen konntest«, sagte eine leise Stimme hinter ihm. »Wie du dich und deine Schüssel präsentiert hast, hätten wir leicht die Häscher des LARD am Hals haben können!«
    »Cainstor!«, stieß Tarmair freudig hervor und wandte sich um.
    Der Alte hatte sich hinter einem Gebüsch versteckt gehalten. »Als wer kommst du, mein Sohn?«, fragte er. »Als Diener des LARD oder als einer, der endlich gelernt hat, selbstständig zu denken?«
    Tarmairs größte Furcht, dass Nabalik den Alten früher finden könne als er, hatte sich als unbegründet erwiesen. Er grinste. »Ich weiß nicht, ob ich das mit dem selbstständigen Denken schon begriffen habe. Aber ich komme sicher nicht im Dienst des LARD.«
    »Gut!« Schon die Betonung, die Cainstor in dieses eine Wort legte, gab zu verstehen, dass er wirklich ›gut‹ meinte.
    »Du weißt, dass du verfolgt wirst?«, fragte Tarmair.
    »Ich weiß es, und es war für mich eine böse Überraschung, denn ich hatte nur dich erwartet.«
    »Warum mich?«
    »Junge – wann hat dir das LARD zu verstehen gegeben, dass der Fall des Aufrührers Cainstor nur gelöst werden kann, indem du ihn tötest? Schon bevor du mich nach Westend verfolgt hast?«
    »Ja.«
    »Das hatte ich mir gedacht. Aber trotzdem hast du mich nur mit Spott und mit dem Hinweis auf das Pulver der Bergquitte angegriffen.«
    »Ich konnte dich nicht töten.«
    Cainstor machte die Geste des Verstehens. »Mir wurde das nicht sofort klar, sondern erst, als ich voller Scham aus Westend floh. Ich war immer schon einigermaßen sicher gewesen, dass du dich

Weitere Kostenlose Bücher