Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
töten. Seine Sprache kannte den Begriff nicht, aber Tarmair schrie nach Rache.
    Nachdem der Schock erst einmal verflogen war, handelte Tarmair äußerst bedachtsam. Er wollte Raylto am Eingang der Höhle erwarten und flog zu dem Spalt hinauf. Bei den vorangegangenen Passagen hatte er das Bedürfnis gehabt, die Felsenge rasch hinter sich zu bringen. Erst diesmal nahm er sich Zeit, sich umzusehen.
    In der Nähe des jenseitigen Ausgangs fand er in der linken Felswand eine nischenähnliche Ausbuchtung. Er untersuchte sie näher und entdeckte einen rückwärtigen Ausgang, der in einen zweiten, steil ansteigenden Spalt führte. In diesem Spalt, der gerade breit genug war, die Schüssel aufzunehmen, verbarg Tarmair sein Fahrzeug. Anschließend lief er bis zum Ausgang des Felsrisses.
    Als er die steil abfallende Wand unter sich sah, wurde ihm mulmig. Er war nie ein Bergsteiger gewesen und fürchtete, sich auf der abschüssigen Halde zu Tode zu stürzen. Trotzdem wagte er den Abstieg und stellte bald fest, dass sein Vorhaben wider Erwarten keineswegs besonders gefährlich war.
    Etwa eine Stunde später erreichte Tarmair den Höhleneingang. Er fragte sich, ob Raylto schon vor ihm hier gewesen sein mochte. In diesem Fall hätte sich Cainstor in höchster Gefahr befunden. Aber Raylto war mit einem Gleiter unterwegs, und da der Asogene allen Grund hatte, zu glauben, dass sich Cainstor und Tarmair vor ihm befanden, bestand für ihn kein Anlass, den Gleiter zu verbergen.
    In der Nähe der Höhle stand aber nur Cainstors Fahrzeug.
    Tarmair postierte sich an der Stelle, an der er schon einmal gesessen hatte. Er dachte kaum mehr an Nabalik, sondern nur noch an das, was ihm bevorstand. Er spürte eine kalte, fast leblose Ruhe. Der Gedanke, dass er Raylto töten würde, beherrschte ihn, wenngleich er noch nicht wusste, wie er das anstellen würde.
    Er verlor das Zeitgefühl und starrte nur auf die steinige, dunstige Ebene hinaus. Er empfand weder Hunger noch Durst – weder Müdigkeit noch Furcht. Tarmair wartete. Und dann hörte er das Summen eines Gleitermotors.
    Er neigte sich ein wenig vor, blickte die Bergwand entlang und sah das Fahrzeug, das sich aus westlicher Richtung näherte. Eine formlose Gestalt ragte über den Bordrand hinaus. Es war Raylto.
    Der Asogene landete neben Cainstors Gleiter und inspizierte das Fahrzeug. Er bewegte sich dabei äußerst geschickt – längst nicht so unbeholfen, wie er sich sonst zu zeigen pflegte. Tarmair ließ ihn vorerst gewähren. Sein Blick suchte nach der gefährlichen Waffe, die Nabalik und Prentach den Tod gebracht hatte; der Asogene hatte sie in einer Körperfalte verborgen.
    Raylto beendete schließlich seine Untersuchung und kam auf den Höhleneingang zu. Tarmair richtete sich auf.
    »Halt, Mörder!«, sagte er.
    Der Asogene zuckte zusammen. Vorübergehend war seine unförmige Gestalt in zitternder Bewegung, als bestünde die Körpermasse unter der schützenden Montur aus geleeartiger Substanz.
    »Du hier?«, quarrte er schließlich.
    »Ich habe auf dich gewartet«, erklärte Tarmair.
    Raylto hatte seinen Schreck schnell überwunden. Er formte einen Armstummel mit einer vierfingrigen Hand. Die rohrförmige Waffe glitt aus der Hautfalte, der Asogene ergriff sie und richtete das Rohr auf Tarmair.
    »Umso besser. Dann brauche ich dich nicht erst zu suchen, Tarmair. Das LARD hat angeordnet, dass du sterben musst.«
    Der ehemalige Spötter blickte in die seltsam flimmernde Mündung des Rohres. »Mach dich nicht lächerlich!«, sagte er. »Ein Blick aus meinem bösen Auge, und du kannst nicht einen einzigen Finger mehr rühren!«
    Da geschah etwas Eigenartiges. Der Asogene zitterte von Neuem und rollte einen Schritt rückwärts. »Nein – nicht dein böses Auge!«, stieß er hervor. »Ich kann es nicht ertragen! Ich kann nicht …«
    Tarmair handelte, wie es die Situation diktierte. Er trat auf Raylto zu. »Mein böses Auge wird dich vernichten! Du hast Nabalik und Prentach ermordet – du verdienst den Tod!«
    »Nein – nicht ich!«, jammerte der Asogene. »Das LARD hat mir befohlen …«
    »Das LARD ist ein Götze des Unheils! Ein Feind des Menschen, ein Tyrann, ein Verbreiter von Lügen!«
    »Das darfst du nicht sagen!«, wimmerte Raylto. »Das LARD …«
    »… ist der Herrscher über Hunderte Sklaven, wie du einer bist! Du tötest, sobald das LARD es verlangt – und deswegen bist du meinem bösen Auge verfallen!«
    »Nein … nein … nicht das böse Auge …«
    Eine

Weitere Kostenlose Bücher