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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich veränderte. Der Stollen wurde weniger steil und verlief schließlich eben. Die Wände traten auseinander und weiteten sich zu einer Halle von so gewaltigem Ausmaß, dass Tarmair erstaunt stehen blieb. Die Decke über ihm, besetzt mit Hunderten blauweißen Lichtquellen, erreichte mühelos eine Höhe von dreißig Metern.
    Seltsame Gegenstände füllten die Halle. Manche waren breit und niedrig, andere schlank und hoch, dass sie beinahe die Decke berührten. Sie waren zu langen Reihen geordnet, zwischen denen es Gänge gab. Tarmair konnte sich nicht vorstellen, welchen Zwecken sie dienten. Aber er nahm an, dass es sich um Maschinen handelte – ganz so, wie Cainstor in Westend gesagt hatte.
    Die Maschinen standen still. Die riesige Halle war von einer beklemmenden Lautlosigkeit erfüllt. Tarmair wusste nicht, wohin er sich wenden sollte. Er wünschte sich, Cainstor hätte ihm ein Zeichen hinterlassen.
    Tarmair rief nach dem Alten. Die Wände und die Aufbauten der Maschinen erzeugten ein hundertfaches Echo, und es dauerte fast eine Minute, bis der letzte Laut in der Weite verklungen war.
    Mit einem Mal vernahm Tarmair in der Nähe ein merkwürdiges Geräusch. Es klang wie die Stimme eines heiseren Menschen. Er ging dem Geräusch nach und gelangte an eine Maschine, die auf einem tischartigen Sockel ruhte. Der Tisch hatte eine lichte Höhe von vielleicht einem Meter. Tarmair blickte darunter und sah eine zusammengekauerte Gestalt. »Cainstor!«, stieß er hervor.
    Der Alte zischte unverständliche Worte. Tarmair bückte sich und griff nach ihm, um ihn unter dem Tisch hervorzuziehen. Aber Cainstor wehrte sich und gab heisere Laute von sich. Schließlich kroch Tarmair unter den Tisch, und mit einiger Anstrengung zog er den Alten ins Freie.
    Cainstor musterte den ehemaligen Spötter mit wirrem Blick. »Sie werden uns angreifen!«, schrie er auf. »Sie kommen!« Vergeblich versuchte er, sich aus Tarmairs Griff befreien.
    »Wer kommt?«, wollte Tarmair wissen.
    »Die laufenden Maschinen! Die rasenden Ungeheuer! Die fliegenden Höllengeister!«, kreischte der Alte.
    Tarmair versuchte, ihn zu beruhigen; aber Cainstor hörte ihm nicht einmal zu. Er schrie von Monstern, die kommen würden, um ihn zu holen.
    Tarmair war selbst nicht mehr der Ausgeglichenste. Als Cainstor von Neuem kreischte, riss ihm der Geduldsfaden. Er holte aus und schlug Cainstor auf die Wange. Der Alte ging wimmernd in die Knie. Dann legte er sich auf die Seite und war wenige Sekunden später eingeschlafen.
    Tarmair hockte sich neben ihn. Er war ebenfalls unendlich müde. Er lehnte sich mit dem Rücken an eines der Beine des tischähnlichen Sockels. Die fremde Welt verwirrte ihn. Er suchte nach der Waffe, die ihm bei dem Gerangel mit Cainstor entfallen war, und zog sie zu sich heran. Cainstor hatte eine gefährliche Begegnung gehabt. Mit wem oder was, das würde Tarmair erfahren, sobald der Alte ausgeschlafen hatte und wieder bei Sinnen war.
    Tarmair dachte an die Palastwächter, von denen Nabalik gesprochen hatte. Er glaubte, dass es sich um Lebewesen handelte, die mit den Asogenen im Dienst des LARD standen. Womöglich waren sie sogar Asogenen. Aber wer immer sie sein mochten – Cainstor schien mit ihnen zusammengetroffen und in Gefahr geraten zu sein.
    Tarmair betrachtete die geheimnisvolle Waffe. Die Palastwächter würden eine Überraschung erleben, falls sie sich mit ihm anlegten.
    Andererseits hatte er ernstere Probleme als ihm unbekannte Wächter. Den Hunger zum Beispiel. In den nächsten fünf bis zehn Stunden mussten sie etwas zu essen finden, oder Cainstor und er selbst waren verloren. Nach Quostoht konnten sie nicht zurückkehren. Der Weg war zu weit und zu steil. Entweder gab es in dieser fremden Maschinenwelt etwas zu essen, oder Cainstor und Tarmair würden dasselbe Schicksal erleiden wie alle anderen, die an der Lehre des LARD gezweifelt hatten. Niemand würde je wieder von ihnen hören.
    Seltsamerweise beunruhigte Tarmair dieser Gedanke nicht. Er legte den Kopf in den Nacken und starrte zu der mit Lichtpunkten übersäten Decke hinauf. Kurze Zeit später fielen ihm die Lider zu, und seine Erschöpfung forderte ihr Recht.

5.
    Der junge Mann mit dem harten, ernsten Gesicht und den hellen Augen spannte die Muskeln an. Er hockte auf dem Boden des kahlen Raumes und lauschte dem surrenden Laut des Öffnungsmechanismus.
    Ein verschrobenes Gebilde schwebte durch das aufgleitende Schott herein. Es sah aus wie ein zerbeultes Rhomboid mit zum

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