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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Teil grotesk wirkenden Auswüchsen. Mit zwei dieser Extremitäten balancierte das Ding einen schüsselförmigen, leicht dampfenden Behälter. Ein zweiter Behälter stand leer auf dem Boden.
    Das Metallding setzte die große Schüssel ab, nahm im Gegenzug den leeren Behälter auf und schickte sich an, den Raum wieder zu verlassen.
    »Warte!«, rief Hytawath Borl.
    Der Roboter reagierte nicht.
    »Ich mag deinen Fraß nicht! Er stinkt, und er verursacht mir Magengrimmen!«
    Der Roboter hatte die Schottöffnung bereits wieder passiert, die Öffnung schloss sich.
    Borl widmete sich nun der gefüllten Schüssel. Mit der Rechten griff er in die breiige Masse, formte sie zu einer kleinen Kugel und schob sich diese in den Mund. Er hatte mittlerweile eine gewisse Routine dabei entwickelt. Ganz im Gegensatz zu seiner Beschwerde, die er dem Roboter gegenüber geäußert hatte, schlang Borl den Brei förmlich in sich hinein und hörte erst auf, als die große Schüssel zu einem Drittel geleert war. Danach wischte er sich die Finger an seiner Montur ab und stand auf.
    Der Raum hatte außer dem Schott noch einen anderen Ausgang. Der führte aber nur in eine zweite, nicht weniger kahle Zelle. Dort schliefen zwei Menschen, eine Frau und ein Mann.
    »Wacht auf!«, sagte Borl. »Es gibt zu essen!«
    Der Mann und die Frau erhoben sich apathisch. Auffallend an beiden war das silberne Haar, das der Frau bis auf die Schultern fiel. Gemeinsam war ihnen überdies die bronzefarbene Samthaut, die bei der Frau sogar noch eine dunklere Tönung aufwies.
    Der Mann war kaum größer als einen Meter siebzig. Er wirkte muskulös und stämmig und trug luftige Kleidung. Was an ihm störte, war der Ausdruck tiefer Niedergeschlagenheit in seinem Gesicht.
    Die Frau war atemberaubend schön, nach irdischem Maßstab etwa einen Meter sechzig groß. Momentan trug sie nur ihr Untergewand, das mehr preisgab als verhüllte. Langsam raffte sie ihr Kleid auf, das sie als Polster gegen den harten Boden verwendet hatte, und streifte es über. Sie hatte große, mandelförmige Augen, deren Iris grünlich schimmerte. Ihre vollen Lippen vermittelten einen Eindruck von Sinnlichkeit.
    Manchmal fragte sich Borl, wie er die Nähe dieser Frau tagelang ertragen konnte, ohne die leiseste Erregung zu empfinden. Er wusste die Antwort nicht.
    Demeter und Plondfair aßen nur wenig. Borl wollte einige aufmunternde Worte sagen, zumindest zu Demeter, denn Plondfair verstand seine Sprache nicht. Er kam aber nicht dazu. Ein Teil der Metallwand veränderte sich. Es war derselbe Vorgang wie schon ein halbes Dutzend Male zuvor. Grollender Donner erklang, der binnen Sekunden anschwoll, die Wände und der Boden des Raumes bebten, und dann entstanden auf der Bildfläche huschende Leuchteffekte. Sie formten ein gleichseitiges Dreieck und zusätzlich ein Symbol, das wie ein eigenartig geformtes Auge erschien.
    Ein tiefe, dröhnende Stimme erklang. Der Mann von Vorcher Pool verstand nicht, was sie sagte, weil sie sich der Sprache der Wynger bediente. Die Ansprache dauerte nur kurze Zeit, danach zersprang das Dreieck ebenso wie das nachtschwarze Auge in einem Funkenregen.
    »Also schön.« Borl seufzte. »Was wollte er diesmal?«
    Demeter wandte sich ihm zu. »Er sagt, dass er sich noch nicht schlüssig geworden sei, was er mit uns anfangen solle.« Sie sprach das Terranische fließend, aber mit einem fremdartigen Akzent.
    Hytawath nickte. »Soll er sich den Kopf darüber zerbrechen. In der Zwischenzeit bleiben wir aber nicht mehr untätig. Wir werden diese ungastlichen Gefilde verlassen.«
    Während Plondfairs Interesse eher beiläufig war, zeigte Demeter sich deutlich wissbegierig, als Borl die zu drei Vierteln geleerte Schüssel in den Hintergrund des Raumes schob, sich mit gespreizten Beinen auf den Schüsselrand stellte und beide Hände gegen die Decke stemmte. Eine Platte löste sich über ihm. Er drückte sie vorsichtig etwas höher und schob sie in den seitlich erkennbar werdenden Hohlraum hinein.
    Der Raum war nur wenig über zwei Meter hoch, und Hytawath konnte die Decke ohnehin bequem mit den Händen erreichen. Aber die klobige Schüssel, etwa einen halben Meter im Durchmesser und rund vierzig Zentimeter hoch, gab ihm zusätzlichen Freiraum, den er brauchte, um mit der losen Deckenplatte hantieren zu können.
    Er griff in die entstandene Öffnung hinein und brachte ein zusammengeknülltes netzähnliches Knäuel zum Vorschein. Es bestand aus metallenen Drähten, die zum Teil blank, zum

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