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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lassen?«, fragte ich empört zurück.
    »Kartoffeln?«, fragte Yaal verständnislos.
    »Stärkeknollen, die im Boden wachsen«, belehrte ich ihn. »Auf Planeten.«
    »Mitten im Dreck?«, fragte er verwundert.
    Ich winkte ab. »Drosseln Sie endlich, oder die Wynger blasen Ihnen den Marsch. Aber ich hoffe, dass ich uns freien Durchflug verschaffen kann.«
    »Einverstanden, Tatcher«, erwiderte Yaal. »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie das schafften.«

14.
    »Sehen Sie sich das an«, murmelte Reginald Bull mit düsterer Miene. »Diese Burschen fallen über die Vorräte her, als sei es gar kein Problem, für Nachschub zu sorgen.«
    »Solange sie feiern, stellen sie wenigstens keinen Unsinn an«, wandte Jentho Kanthall ein. »Und nach ihrem Verständnis sind die Vorräte tatsächlich leicht zu ergänzen.«
    Bully schwieg verbissen und beobachtete das halbe Dutzend Holoschirme, auf denen sich erschreckende Bilder zeigten.
    Die SOL-Geborenen schienen außer Rand und Band geraten zu sein. Seit der Rückkehr Gavro Yaals und seiner Begleiter herrschte an Bord der SOL eine eigentümliche Stimmung. Die Evakuierung der Terraner zur BASIS war abgeschlossen. Nur Bull und Kanthall waren noch an Bord, als ›Statthalter Rhodans‹, wie Yaal spöttisch meinte. Dementsprechend unwohl fühlten sich beide. Sie beschränkten sich darauf, das Geschehen zu beobachten.
    »Alle werden sich noch wundern«, sagte Bull nach einer Weile. »In Tschuschik werden sie wohl kaum die Möglichkeit erhalten, sich mit frischem Proviant zu versorgen. Die Wynger machen keinen Unterschied zwischen Terranern und SOL-Geborenen.«
    »Sie sehen das Problem nicht richtig«, sagte Kanthall gelassen. »Frischer Proviant ist gar nicht erwünscht.«
    »Genauso sieht das auch aus«, knurrte Bull und deutete auf eines der Holos.
    Vor einer Lagerhalle hatten Solaner einen Stand errichtet. Roboter schleppten Fleisch und Früchte herbei. Automatisch wurden daraus allerlei Gerichte zubereitet. Scharen von SOL-Geborenen bedienten sich großzügig und stopften mehr in sich hinein, als ihnen bekommen mochte. Bully wünschte jedem einen so gründlich verdorbenen Magen, dass ihnen derartige Prassereien für alle Zeit vergingen.
    Überall in der SOL wurde gegessen und getrunken, und Musik dröhnte durch das riesige Schiff, als gäbe es jenseits der Wände weder die BASIS noch die Flotte der Wynger. Der Wein floss in Strömen – aber auch hier beschränkte sich der Verbrauch auf die relativ kleinen und daher umso kostbareren Vorräte an ›echten‹ Waren – also solche, die nicht an Bord hergestellt worden waren.
    »Sehen Sie sich die Gesichter an!«, forderte Kanthall den Terraner auf.
    »Was soll es Besonderes zu sehen geben?«
    »Sie essen mit wenig Genuss. Als müssten sie sich dazu zwingen, das Zeug hinunterzuwürgen.«
    »Von mir aus können sie an dem frischen Fleisch ersticken«, knurrte Bull wütend. »Wenn ich daran denke, wie viel Mühe es gekostet hat, das …«
    »Sie leben schon länger auf diesem Schiff, aber manchmal habe ich dennoch den Eindruck, dass Sie die Menschen in der SOL gar nicht kennen«, unterbrach Kanthall den Aktivatorträger ärgerlich.
    Bull sah den anderen betroffen an. Er musste zugeben, dass Kanthall an einen wunden Punkt rührte.
    Natürlich wusste Bully, warum die SOL-Geborenen ihre Vorräte dezimierten. Bestimmte Arten von Lebensmitteln konnten nicht aus bordeigenen Mitteln hergestellt werden und wurden darum von ihnen als Symbol der Abhängigkeit angesehen. Aber die Menschen, die das Hantelraumschiff als ihre Heimat bezeichneten, wollten von keinem Planeten abhängig sein, ganz egal, welchen Namen dieser trug. Es ging dabei nicht nur um die Erde.
    Sie hätten die ihnen so unsympathischen Materialien kurzerhand in den Weltraum befördern können. Aber sie waren viel zu sehr Raumfahrer im besten Sinn des Wortes. Die SOL war eine in sich geschlossene Welt. Ein sorgfältig geschaffenes Gleichgewicht verhinderte Engpässe, doch genauso unmöglich schien es, dass jemals ein Überfluss an bestimmten Gütern entstand. Verschwendung war den SOL-Geborenen ein Gräuel. Lieber quälten sie sich mit riesigen Portionen der Speisen, die ihnen nie sonderlich verlockend erschienen waren, als diese einfach zu vernichten. An Bord eines Raumschiffs, auch wenn es so groß wie die SOL war, gab es nichts, was man ungestraft wegwerfen konnte.
    »Viel Platz gewinnen unsere Freunde auf diese Weise auch nicht«, sagte Bull schließlich. »Aber darum

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