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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Herrschaftszeit geschehen?, fragte sich Bell bitter.
    Er, unter dessen Führung die Ansken zu anderen Welten hatten aufbrechen wollen, musste nun die größte Niederlage einstecken. Sein Name würde auf ewig mit diesen Ereignissen verbunden sein – falls es in Zukunft überhaupt noch Ansken gab, die darüber berichten konnten. Körter Bell, der vom Hyperraumsturm Besiegte! So würden künftige Generationen seinen Namen aussprechen.
    Allen befahl er, die Halle zu räumen. Die Männer und Frauen schienen nur darauf gewartet zu haben. So schnell es der tobende Sturm zuließ, flohen sie aus der Zentrale.
    Schließlich waren Körter Bell und Prisaar Honk allein in dem riesigen Bereich.
    Der Außerordentliche Kräftebeharrer schaute sich noch einmal um. Hier war viele Jahre sein Herrschaftsbereich gewesen. Von hier aus hatte er sein Volk regiert und von hier aus weite Bereiche des großen Raumschiffs kontrolliert. Hier hatte auch der größte Eroberungsfeldzug aller Zeiten beginnen sollen.
    »Ich bleibe hier!«, sagte er zu Honk.
    »Bist du von Sinnen, Mechanist?«, rief der Oberste Beobachter bestürzt. »Du hast selbst erkannt, wie groß die Gefahr für uns ist, von der Waffe des LARD vernichtet zu werden. Allein hast du keine Chance.«
    »Trotzdem bleibe ich.«
    Honk hob sich als dunkler Schatten gegen den von Blitzen erleuchteten Hintergrund ab. An seinen Beinen züngelten kalte Flammen empor. Die Maschinen in der Umgebung erweckten den Eindruck, als hätten sie von innen heraus zu glühen begonnen. Körter Bell wusste, dass seine Sinne nicht dafür geschaffen waren, hyperenergetische Effekte richtig einzuschätzen. Er konnte nicht einmal feststellen, was wirklich geschah.
    »Ich muss dich zum Verlassen der Zentrale zwingen«, sagte Honk drohend.
    »Wage nicht, mich anzurühren!«
    »Es wird mir nicht schwerfallen, dich zu besiegen«, sagte der Oberste Beobachter kalt.
    »Ich komme nicht mit«, beharrte Bell.
    Honk drang im selben Moment auf ihn ein, aber der Sturm behinderte ihn. Bell wich schwerfällig aus. »Wir können nicht einmal miteinander kämpfen«, rief er seinem Gegenüber zu.
    Der Oberste Beobachter taumelte. Ob unter dem Toben des Sturmes oder vor Erregung, war für Bell nicht festzustellen. Hinter Honk entstand eine düstere Höhle in der Luft. Sie schien den Ansken einhüllen zu wollen, aber schon erlosch sie mit einem explosionsartigen Knall.
    Und dann ertönte dieser entsetzliche alles durchdringende Laut, als wollte sich das gigantische Schiff mit einem gequälten Aufschrei gegen die übermächtigen Kräfte des Hyperraums auflehnen. Die beiden Ansken erstarrten geradezu und warteten bebend darauf, dass dieser Schrei verklang.
    »Was war das?«, brachte Bell schließlich hervor. »Hast du eine Erklärung dafür?«
    »Nur die, dass der Tod auf uns wartet«, sagte Honk müde. »Wirst du jetzt gehen?«, schleuderte er dem Außerordentlichen Kräftebeharrer noch entgegen, dann wandte er sich wortlos ab und schritt davon.
    Es war bewundernswert, wie es Honk immer noch gelang, sich auf den Beinen zu halten. Bell sah den Mann in Richtung eines Ausgangs zwischen den Maschinenanlagen verschwinden. Er musste den Wunsch unterdrücken, Honk zurückzurufen.
    »Ich bin jetzt allein!«, keuchte Bell. »Komm jetzt heraus und zeige dich, du Ungeheuer des LARD!«
    Nichts rührte sich. Wahrscheinlich hatte die Waffe ihren Zweck längst erfüllt und war von den Kräften des Sturmes zerstört worden.
    Bell kroch zu den Kontrollen hinüber und richtete sich an einer Konsole auf. Vor ihm glotzte eine leere Bildfläche.
    »Bruilldana!«, ächzte er. »Warum schweigst du?«
    Wusste die ferne Königin nicht, welches Leid ihrem verlorenen Volk zugefügt wurde? Hatte sie keine Möglichkeit, helfend einzugreifen?
    Vergeblich lauschte Bell in sich hinein. Die mentalen Impulse, die er zu spüren hoffte, ließen auf sich warten.
    Wieder stöhnte das Riesenschiff. Es klang wie ein Todesschrei.
    Das Schiff hat schon einen Hyperraumsturm überstanden!, redete Bell sich ein. Es wird auch dieses Toben überstehen.
    Aber was würde mit den Ansken geschehen?
    Körter Bell war nicht mit den anderen geflohen, weil er seinen Tod herbeisehnte. Er konnte es nicht ertragen, der Anskenführer zu sein, dessen Name eng mit der Niederlage seines Volkes verbunden sein würde.
    Er schleppte sich zu seinem Sitz und ließ sich darauf nieder. Zornig starrte er in das Inferno des Sturmes und wartete auf das Ende.

21.
    Soweit das überhaupt noch zu

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