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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hohe Brücken führten über den Fluss. Sie waren aus Quadersteinen aus einem zehn Tagereisen entfernten Steinbruch gebaut.
    Innerhalb des Stadtgebiets wuchsen niedrige Dauerblüher, deren Blütenduft lebenswichtig für die Ansken war. Außerhalb, auf der dem Dschungel gegenüberliegenden, mit wenigen flachen Hügeln durchsetzten Ebene, lag ein gleichmäßiges Muster von Feldern und Gärten. Dort erzeugten die Ansken ihre Hauptnahrung. Zweimal im Jahr aber veranstalteten Arbeiterinnen und Soldaten eine große Jagd auf die Durchass-Herden, die zu diesen Zeiten vorüberzogen. Und einmal alle zehn Jahre fand das Königsturnier statt, bei dem die regierende Königin gegen alle Jungköniginnen kämpfen musste, die dem Gründungsdrang nachgegeben hatten.
    Selbstverständlich kämpfte die Königin nicht selbst, denn ihre Spezialisierung auf Fortpflanzung und Emotiosteuerung aller Ansken hatte sie kampfuntüchtig werden lassen. Für sie traten stellvertretend Kämpferinnen auf, die von ihr mit einer besonderen Nahrungskomponente für diese Aufgabe herangezüchtet worden waren.
    Bruilldana fühlte Stolz, als sie die zahllosen Ansken sah, die aus den Turmöffnungen krochen und über die Außenwände wimmelten. Es gab Hunderte Türme in Shak-gor-Thalif, denn die Stadt war die größte auf Datmyr-Urgan.
    Jäh verflog Bruilldanas Hochgefühl. Die Emotio-Rückkopplung ihrer Königin-Aura hatte angesprochen und ihr eine ungeheuerliche Welle der Erregung übermittelt. Sie konnte nicht exakt feststellen, woher diese Erregung kam, aber sie ahnte, dass der Ursprung in einer riesigen Höhle fern von Datmyr-Urgan lag. Dorthin waren vor undenklichen Zeiten die Verlorenen Kinder verschleppt worden. Die Nachkommen dieser Kinder hätten nach dem Gefühl der Königinnen nicht weiterleben können, wenn sie nicht Anteil an der Aura der jeweiligen Königin gehabt hätten. Deshalb hatte das Organ, das die psionische Strahlung erzeugte und zu Beginn der Evolution nur ein Duftorgan gewesen war, Ableger in den ganzen Körper versandt und sie das normale Zellgewebe durchwuchern lassen. Auch Bruilldana war so – mit Ausnahme des Eitornisters – zum Organ der Aura geworden. Nur auf diese Weise ließ sich erklären, warum die emotionale Beziehung zwischen Königin und Verlorenen Kindern mithilfe der Königin-Aura über die Abgründe von Raum und Zeit hinweg weiterbestand.
    Bruilldana schrak heftig zusammen, als ihr bewusst wurde, dass sie in der Gefahr schwebte, den psionischen Kontakt zu ihren Stellvertreter-Kämpferinnen zu verlieren. In dem Fall würde sich die aufgestaute Aggression der Kämpferinnen gegen sie selbst entladen. Das war der Instinktmechanismus, der dazu diente, eine weitere Regentschaft untüchtig gewordener Königinnen zu verhindern.
    Sie war sehr beunruhigt über ihren psionischen Ausrutscher, weil sie alles andere als untüchtig war. Sie konnte noch viele Jahre regieren und ihr wertvolles Erbgut weitergeben. Sofern die Erregungswelle, die von den Verlorenen Kindern her anbrandete, ihr Bewusstsein nicht ertränkte …
    Der Konferenzraum war beinahe schon eine Halle. Aus dem Kuppeldach ergoss sich gelbweißes Licht unter anderem über den massiven Block aus PEW-Metall, der mitten in der Halle stand. Ich schauderte bei dem Gedanken daran, dass in diesem Block die Bewusstseinsinhalte der acht Altmutanten existierten.
    Der Kommunikationssektor des Interface-Systems, mit dessen Hilfe die Mutantenbewusstseine nicht nur ihre Umwelt optisch und akustisch wahrnehmen, sondern auch mit ihr kommunizieren konnten, war aktiviert. Die Gesichter wurden natürlich wiedergegeben, perfekte Mimik, Akustik, einfach alles. Man hatte stets den Eindruck, als spräche man über Interkom mit körperlich vorhandenen Personen. Anfangs hatte dieser Eindruck etwas Unheimliches für mich gehabt.
    Roi Danton stand in Gedanken versunken vor dem Interface-System, das einen Halbkreis vor dem PEW-Block abdeckte.
    »Es ist offenbar unmöglich, Gedanken oder Gefühle des Suskohnen-Kommandos aufzufangen«, hörte ich Betty Toufry sagen. »Wir haben es gemeinsam versucht, aber sogar bei gegenseitiger Aufschaukelung der psionischen Energien vermögen wir nichts zu espern.«
    »Perry und seine Begleiter sind entweder zu weit entfernt, oder sie befinden sich in einem Kraftfeld, das keine psionischen Energien durchlässt«, wandte Tako Kakuta ein.
    »Wenn sie die Turbulenzzone erreicht haben, dürften sie immerhin einige hundert Lichtjahre von uns entfernt sein«,

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