Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
spurlos.
    »Was sollte das?«, fragte Yaal zornig. »Wer hat sich diese Provokation geleistet?«
    »Das war ich, Taklish Maier!«, kam die Antwort. »Ich habe provoziert, um herauszufinden, wie die Unbekannten reagieren.«
    »Die haben in keiner Weise reagiert. Aber Sie hätten die Space-Jet zerstören können! Ab sofort will ich keine Eigenmächtigkeiten mehr sehen! Das gilt für alle!«
    Als von der gegenüberliegenden Talseite die Flugpanzer der letzten Einsatzgruppen heranschwebten, befahl Yaal deren Besatzungen, ebenfalls anzuhalten.
    »Ich fliege jetzt zur Projektorstation hinüber. Sollte mir etwas zustoßen, übernimmt Stania Fai-Tieng das Kommando.«
    Das Auge des Urten leuchtete nicht mehr, als Dorania das Dunkle Land überflog, um in der Abgeschiedenheit des Nordlands ihre Verwirrung zu überwinden.
    Dorania kam von Shak-gor-Thalif, wo sie während des Turniers gegen Bruilldanas Stellvertreterinnen gekämpft hatte. Aber sie hatte genauso wenig selbst gekämpft wie die regierende Königin – und das aus gutem Grund.
    Jede Jungkönigin der Ansken verfügte über eine mehr oder weniger starke Aura. Falls eine von ihnen plötzlich das Amt der Königin aller Ansken antreten musste, hatte sie sämtliche Anstrengungen darauf zu richten, ihre Aura zu verstärken, damit sie so bald wie möglich alle Ansken von Datmyr-Urgan einschloss.
    Von Zeit zu Zeit kam es vor, dass eine Jungkönigin schon frühzeitig eine umfassende Aura entwickelte und damit in die Lage versetzt wurde, sämtliche Ansken in die sogenannte Alles-Bettung einzubeziehen, in der die Einzelwesen aller Stämme sich geborgen und geleitet fühlten.
    Aber eine Jungkönigin durfte von dieser Gabe keinen Gebrauch machen, weil das die einzige Alles-Bettung zerstört und zur totalen Desorientierung der Einzelwesen geführt hätte. Sich derart zurückzuhalten, erforderte eine ständige Willensanspannung. Selbstverständlich forderte eine solchermaßen begabte Jungkönigin die regierende Königin bei der ersten Gelegenheit heraus. Damit sie nicht verletzt oder getötet werden konnte, durfte sie ihre Aura auf Stellvertreter-Kämpferinnen richten, die dann gegen die Stellvertreter-Kämpferinnen der regierenden Königin antraten.
    Normalerweise ging ein solches Turnier zugunsten der überbegabten Jungkönigin aus, sodass sie ihre besonders wertvollen genetischen Anlagen weitervererben konnte, bevor sie durch eine der zahllosen Möglichkeiten umkam, die es auf Datmyr-Urgan gab. Aber Doranias Stellvertreterinnen hatten nicht gesiegt – und Dorania grübelte noch darüber nach, was ihre vorübergehende Konzentrationsschwäche verursacht hatte, die letzten Endes schuld an ihrer Niederlage war.
    Sie konnte nicht ahnen, dass Bruilldana sich in der gleichen Lage befunden hatte, aufgrund ihrer längeren Erfahrung im Umgang mit der Königin-Aura aber besser damit fertig geworden war. Noch immer glaubte Dorania, den Nachhall von etwas zu fühlen, was eine Reflexion eigener und fremder Bettungs-Impulse zu sein schien, aber unheimlich fremdartig verfälscht worden war. Als gäbe es irgendwo Ansken, die nicht in die Alles-Bettung einbezogen waren und dennoch zielstrebig handelten.
    Mit ihrem Facettenband musterte Dorania die unter verfilztem Dickicht liegende Ebene eines Nordmoors. Die düstere Atmosphäre über der Landschaft wurde nur hin und wieder von den leuchtenden Vorhängen der Nordlichter aufgehellt.
    Als weit vor ihr die bleichen Gerippe der Toten Riesen aus dem Moordunst stiegen, tauchte schräg über der Jungkönigin ein Schwarm Wild-Ansken auf. Dorania hörte das aggressive Summen der Flügelschläge und wurde vom Fluchtinstinkt zum Moor hinabgedrückt.
    Enttäuscht flatterten die Nebelfäden der Myceliden durch die Luft, als die für sicher gehaltene Beute sich wieder emporschraubte und bald darauf nicht mehr wahrgenommen wurde. Ein Speerstrauch schüttelte sich und schoss unterarmlange Dornen auf einen Giftflügler ab, der, vom Staub der Cannaeblüte geblendet, zwischen den Zweigen eines Glühbaums umherflatterte. Der Giftflügler kreischte laut auf, dann erlahmten seine Schwingen. Aber bevor der Speerbaum einen Kriechzweig zu dem Kadaver schickte, schwebte ein Schwarmzeller heran und hüllte ihn ein. Die Wurzeldornen, die der Kriechzweig etwas später in den Kadaver stieß, fanden nur noch schwer verdauliche Proteine.
    Dorania war entschlossen, kämpfend zu sterben, wie es sich für eine angehende Königin gehörte. Dennoch fürchtete sie sich vor den

Weitere Kostenlose Bücher