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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Reise zur Welt kommen lassen wollten. Ich vermute, sie hatten die Absicht, zum Geburtstermin in ihrem geliebten Leerraum zwischen den Galaxien Station zu machen.« Er stockte. »Endlich wird mir einiges klar. Es hat eine Verzögerung gegeben. Romeo – was ist mit dem Kind geschehen? Oder ist die Mutter krank?«
    »Die Möglichkeit lässt sich nicht ausschließen.«
    Rhodan starrte den Roboter an. »Weißt du es wirklich nicht?«, fragte er scharf. »Oder weichst du mir nur aus?«
    »SENECA kann gar nichts wissen«, mischte sich Douc Langur plötzlich ein. »Die SOL-Geborenen haben Helma Buhrlo sogar vor dem Rechner verborgen.«
    »In den letzten Stunden wurden Anfragen an SENECA gerichtet, die darauf schließen lassen, dass Helma Buhrlo in Gefahr schwebt«, erklärte Romeo. »Es scheint, als wären die Ärzte der SOL in diesem Fall hilflos. Sie wagen sich nicht an die Mutter heran. Offenbar haben sie Angst, das Kind zu gefährden.«
    Rhodan holte tief Luft. Er war bereit, den Solanern eine Art verminderte Zurechnungsfähigkeit zuzubilligen. Er ging sogar noch weiter: Für die Solaner war dieses Kind so ungeheuer wichtig, dass sie tatsächlich unfähig waren, es dem kleinsten Risiko auszusetzen – selbst wenn sie damit dessen Mutter gefährdeten.
    »Sie sollten die Solaner sich selbst überlassen«, pfiff Langur. »Warten Sie, bis alle Vorbereitungen getroffen wurden, und übergeben Sie dann endlich das Schiff denen, die darin leben werden. Man wird Ihnen zweifellos nicht erlauben, noch Einfluss auf das auszuüben, was hier geschieht.«
    Die Zeit schlich dahin. Mehrmals setzte Rhodan sich mit der BASIS in Verbindung. Nicht mehr lange, dann würde die junge Ansken-Königin einsatzfähig sein. Rhodan wusste, dass er dann auf die Gefühle der Solaner keine Rücksicht mehr nehmen durfte. Die Lage in der PAN-THAU-RA hatte sich inzwischen sicher nicht von selbst entschärft, Dorania musste so schnell wie möglich in das Sporenschiff geschafft werden.
    Rhodan wollte diese Aufgabe selbst übernehmen. Er war entschlossen, gegebenenfalls auf jede Feier zu verzichten und die SOL-Geborenen erneut vor den Kopf zu stoßen. Auf keinen Fall würde er ihretwegen das Leben der in der PAN-THAU-RA Eingeschlossenen aufs Spiel setzen.
    Er war versucht, den Solanern dies auseinanderzusetzen. Gavro Yaal suchte ihn mehrmals auf. Aber Rhodan spürte deutlich, dass solche Diskussionen gefährlich waren. Er verzichtete sogar darauf, Helma Buhrlo und das Kind zu erwähnen.
    Die Versuchung, wenigstens für kurze Zeit wieder zur BASIS zu wechseln, wuchs mit jeder Stunde. Trotzdem blieb Rhodan. Er wusste selbst nicht genau, warum.
    Als Yaal ihm endlich mitteilte, der Zeitpunkt wäre nun gekommen, war er grenzenlos erleichtert.
    Die große Halle war wieder überfüllt. Die SOL-Geborenen warteten still. Aber diesmal war nichts von der eigenartigen Freude zu spüren, die Rhodan vorher so verdächtig erschienen war. Im Gegenteil. Die Niedergeschlagenheit der Solaner war deutlich spürbar.
    Eine Ahnung kommenden Unheils beschlich Rhodan, als er von dem Podium herab die traurige Festgemeinschaft überblickte. Er riss sich zusammen und begann zu sprechen, aber seine Rede fiel anders aus, als er es geplant hatte.
    Rhodan verzichtete auf alle offenen oder versteckten Vorwürfe. Er sprach fast ausschließlich von dem, was ihm im Hinblick auf die bevorstehende Reise der Solaner am Herzen lag und wovon er ehrlich überzeugt war. Er sagte ihnen, dass alle Menschen, ob sie auf EDEN II, der Erde, an Bord der SOL oder auf fernen Planeten lebten, eines Ursprungs und Kinder des Universums wären und dass sie alle auf diese oder jene Weise ihre Aufgabe erfüllten. Er sprach von den kosmischen Geheimnissen, mit denen die Menschen verflochten waren, und von seiner Hoffnung, dass die Solaner sich – aller Gegensätze und Konflikte zum Trotz – zu dieser Menschheit bekennen würden. Er bat die Bewohner der SOL, stets im Sinn dieser Zusammengehörigkeit zu handeln, in welche Ferne ihre Reise sie auch führen mochte.
    Sie hörten ihm zu. Er spürte das. Er hatte sogar den Eindruck, dass sie ihn verstanden. Aber als er das Podium verließ, spendete ihm niemand Beifall.
    Nach ihm trat Gavro Yaal vors Mikrofon. Aber was ursprünglich wohl eine triumphale Absage an das terranische Erbe werden sollte, verbunden mit dem fanatischen Aufruf, die Zukunft mitzugestalten, das geriet zu einer verzweifelten Beschwörung der Ideale, die sich die Solaner über Jahrzehnte hinweg

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