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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Liege, die als Ruhestätte für Goran-Vran gedacht war, wirkte auf den Türmer wie ein Folterinstrument, und trotz aller Bemühungen konnten die Terraner nicht einmal eine Lichtquelle installieren, deren Schein von Goran-Vrans Sehorganen als angenehm empfunden worden wäre.
    Der Türmer hatte Mitleid mit seinem Spion, aber er konnte ihm keine Erleichterung schaffen. Es war ihm nicht einmal möglich, Goran-Vran auf den Stoßseufzer zu antworten, den dieser von sich gab, als er allein war.
    Der Türmer schaltete die Direktübertragung aus. Es war wieder Zeit für den Impuls.
    Er fragte sich, wie nahe der Quellmeister schon sein mochte. Wie viele Intervalle würden verstreichen, bis Pankha-Skrin im Solsystem eintraf? Würde genug Zeit bleiben, das Auge rechtzeitig zu beschaffen, um es ihm bei seinem Eintreffen präsentieren zu können?
    Es musste gelingen! Der Türmer vom Mars lebte nur noch dafür. Was für eine Aufgabe, welch schöner Lebensinhalt, ein solch großes Ziel anzustreben.
    Er ließ diese Gedanken auf sich einwirken, bevor er sich entschloss, sein Interesse wieder der terranischen Familie zuzuwenden, auf der seine Hoffnungen ruhten.
    Haman Gheröl war zu allem entschlossen. Seine erste Wut war verraucht. Er hatte eingesehen, dass es ihm nichts einbrachte, wenn er die Einrichtung demolierte. Die Loower hinderten ihn nicht daran, sondern ließen ihn sich austoben. Die Einsicht, dass er mit seinem Zerstörungswerk nur sich selbst schadete, brachte in seinem Denken schließlich die Wende. Er beruhigte sich nach außen hin und hoffte, dass die Loower ihn nun für ›gezähmt‹ hielten.
    »Kann man jetzt mit dir reden, Haman?«, fragte eine akzentuierte Stimme aus der Luft.
    »Mit wem habe ich es eigentlich zu tun?«, fragte er, ohne aufzublicken.
    Haman saß allein am Esstisch. Aldina und die Kinder befanden sich im elterlichen Schlafgemach. Die anderen Räumlichkeiten waren praktisch unbenutzbar. Haman hatte dort alles zerschlagen, was irgendwie zu zerschlagen gewesen war.
    »Ich heiße Lank-Grohan. Aber du kannst mich Lank nennen.«
    »Okay, Lank«, sagte Haman, schaute aber noch nicht auf. »Mit mir kann man immer reden.«
    »Dann komme ich zu dir.«
    »Moment!« Haman blickte sich suchend um. »Da ist noch ein Problem: Ich weiß nicht, wie meine Frau und die Mädchen bei deinem Anblick reagieren würden. Kann ich zu dir kommen?«
    »Deine Frauen werden sich an mich gewöhnen müssen. Ich habe vor, von Angesicht zu Angesicht mit ihnen zu arbeiten.«
    »Es sind nicht meine Frauen«, erregte sich Haman. »Die beiden Mädchen sind meine Töchter – und außerdem noch Kinder.«
    »Entschuldige, Haman. Es war nicht so gemeint. Kann ich also kommen?«
    »Ich weiß nicht recht …« Haman tat, als müsse er sich die Sache überlegen. »Ich möchte, dass sich vor allem die Kinder erst ein wenig eingewöhnen, bevor sie mit einem von euch konfrontiert werden. Können wir uns wenigstens außerhalb der Wohnung treffen?«
    Haman sagte absichtlich ›Wohnung‹ und nicht ›Gefängnis‹, weil er in den Loowern den Eindruck erwecken wollte, als hätte er sich bereits akklimatisiert.
    »Das ließe sich schon machen«, antwortete die Stimme aus der Luft. »Deine Wohnungstür ist offen. Dahinter ist ein Verbindungsgang. An seinem Ende liegt ein neutraler Raum. Wäre er dir als Treffpunkt recht?«
    »Wann?«
    »Sofort, wenn du willst.«
    »In Ordnung.«
    Haman Gheröl erhob sich und ging ins Schlafzimmer. Kerinnja sah ihm mit großen, ängstlichen Augen entgegen, Baya saß mit stupidem Gesichtsausdruck neben ihr. Aldina lag apathisch auf dem Bett, sie schaute nicht einmal auf, als er hereinkam.
    »Alles in Ordnung«, sagte Haman zu seinen Kindern und drückte Kerinnja kurz an sich. Baya lächelte ihn dümmlich an, und Haman wandte sich schnell von ihr ab. Er war stets der Meinung gewesen, dass sie geistig etwas zurückgeblieben war, ihr Verhalten in dieser Situation bestärkte ihn nur in seiner Ansicht. Baya schien überhaupt nicht mitzubekommen, was los war, und Haman beneidete sie fast darum.
    Er beugte sich über seine Frau und schlang seine Arme um ihren Körper. Für die beobachtenden Loower musste es so aussehen, als nehme er von ihr Abschied. In Wirklichkeit langte er unter ihren Rücken, wo sie den Fauststrahler versteckt hatte. Als er sein Gesicht an ihrer Wange rieb, flüsterte er ihr ins Ohr: »Ich werde es jetzt tun, die Gelegenheit ist günstig. Sei tapfer – und kein Wort zu den Kindern.«
    Er holte

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