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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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muss ein ernstes Wort mit dir reden.«
    »Nur zu!«
    »Wie stur du sein kannst. Aber ich durchschaue dich jetzt. Ich frage mich, wie ich mir von dem Unsinn, den du von dir gegeben hast, den Kopf habe schwer machen lassen können.«
    »Lass mich in Ruhe, Aldina.«
    »Jetzt nicht mehr. Ich werde dir meine Meinung sagen. Mir ist inzwischen klar geworden, woher du deine Durchhalteparolen hast, die Philosophie des passiven und aktiven Widerstands bis zum letzten Blutstropfen. Ich kann mir nun gut vorstellen, wie es vor sich geht, wenn du dich am Tag mit all den gescheiterten Existenzen triffst, die wie du nicht die Kraft haben, sich den neuen Bedingungen anzupassen.«
    »Aldina …«
    »Hör mir zu, Haman Gheröl! Vor deinen Freunden kannst du meinetwegen den starken Mann markieren. Du kannst dir mit ihnen Mut antrinken und von einem Partisanenleben unter der Herrschaft der Loower träumen. Solange sich dieser Traum vom Heldentum und einer Märtyrerrolle am Stammtisch abspielt, ist mir das egal. Aber wenn du mit deiner Familie den Ernstfall probst, hört der Spaß auf. Wie dumm ich war. Ich war sogar so weit, mich und meine Kinder von dir in den Tod schicken zu lassen.«
    »Es ist genug, Aldina!«
    »Ja, es ist mehr als genug.« Sie seufzte gequält. »Es ist einfach zu viel für mich. Meinetwegen kannst du dumm sterben, Haman, aber lass die Hände von meinen Kindern. Versuche nie wieder, uns mit diesem Unsinn von einer Invasion der Erde zu infizieren. Es hat keine stattgefunden, und es gibt keinen Krieg gegen die Loower. Ich weiß das mit absoluter Sicherheit.«
    »Schon gut«, sagte Haman und schluckte. »Ich werde nicht mehr versuchen, dich vom Gegenteil zu überzeugen.«
    »Aber ich hoffe, dass ich dich überzeugen kann. Es ist wahr, Haman, dass die Loower nur uns vier zum Mars entführt haben.«
    »Dann weißt du natürlich auch, warum sie gerade uns gewählt haben? Und was sie überhaupt von uns wollen?«
    »Sie haben wahllos eine terranische Durchschnittsfamilie herausgegriffen«, antwortete Aldina. »Es hätte jede andere Familie genauso gut treffen können. Deine zweite Frage kann ich nicht so genau beantworten. Obwohl die Translatoren der Loower gut funktionieren, klappt es mit der Kommunikation nicht so recht. Immerhin habe ich herausgehört, dass sie sich um eine bessere Verständigung bemühen. Das ist ihr wahres Motiv.«
    »Wenn du meinst.«
    »Du meine Güte. Willst du denn nicht endlich Vernunft annehmen, Haman?«
    »Was verstehst du darunter?«
    »Nun, vor allem könntest du deine Vorurteile abbauen und Toleranz zeigen. Du musst deshalb nicht gleich deine Seele verkaufen. Aber du könntest immerhin die Möglichkeit akzeptieren, dass die Loower vielleicht doch friedliche Absichten haben.«
    »Du argumentierst sehr klug, Aldina. Die Loower verstehen sich darauf, ihre Gefangenen zu konditionieren.«
    »Sie haben mich höchstens motiviert. Das ist ihnen allerdings nicht schwergefallen, weil sie vernünftig sind. Es wäre Zeit, Haman, dass du von deinem Standpunkt abrückst und der Vernunft eine Chance gibst.«
    »Mal darüber schlafen.«
    »So gefällst du mir schon besser. In was hast du dich da verrannt?«
    »Ich … habe meinen Stolz, Aldina.«
    »Den wird dir niemand nehmen.«
    »Ich werde unsere Lage überdenken. Genügt das?«
    »Nein. Ich erwarte, dass du dir in aller Ruhe anhörst, was die Loower zu sagen haben.«
    »Das käme darauf an, unter welchen Bedingungen so ein Gespräch stattfinden sollte.«
    »Die Loower sind fair, glaube mir einfach.«
    »Kann ich das?«
    »Ich habe genug von deinem ewigen Misstrauen, Haman!«
    »Es ist spät. Wir sollten endlich schlafen.«
    »Etwas muss ich dir noch sagen, Haman.«
    »Was denn?«
    »Ich liebe dich.«
    »Daran habe ich nie gezweifelt.«
    »Aber ich.«
    »Und was hat deine Zweifel vertrieben? Das Gespräch mit den Loowern?«
    »Sei nicht albern. Dein Verhalten natürlich. So stur, wie du dich gibst, bist du in Wirklichkeit gar nicht.«
    »Ich bin überhaupt nicht stur. Ich habe nur meine Standpunkte. Und jetzt bin ich müde.«
    Carl Defroster wartete an diesem Tag vergeblich auf seinen Mann. Sie hatten sich an der Südstation der Unterwasserfähre verabredet, mit der Besichtigungsfahrten außerhalb von Submarine-Istanbul möglich waren. Carl war sicher gewesen, dass Haman Gheröl kommen würde.
    Aber nun war er bereits eine Stunde überfällig, und Carl wollte nicht länger warten, sondern beschloss, der Sache nachzugehen. Er rief im Istanbuler Büro an,

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