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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstohlen die Waffe unter ihrem Rücken hervor und schob sie unter sein Hemd. Dann erhob er sich. Haman spürte förmlich Kerinnjas Blicke in seinem Rücken, aber er zwang sich, sich nicht zu ihr umzudrehen. Der mitleiderregende Anblick seiner Tochter hätte ihm die Sache bestimmt nicht erleichtert.
    Er erreichte die Tür und stellte fest, dass sie sich tatsächlich öffnen ließ. Dahinter verlief ein langer, schmaler Korridor. Das orangefarbene Licht ließ alle Dinge von sich aus leuchten und verlieh ihnen eine gewisse Art von Transparenz.
    Am Ende des Ganges gab es eine neuneckige Öffnung. Haman trat hindurch und gelangte in einen kahlen Raum, der etwa so groß war wie sein Schlafzimmer. Ein Loower erwartete ihn.
    Ohne zu überlegen, holte Haman den Strahler hervor und schoss. Der Energiestrahl erfasste die Gestalt und brachte sie zur Auflösung. Das war alles. Haman wusste sofort, dass die Angreifer ihn genarrt hatten.
    Links von ihm ertönte die bereits bekannte Stimme.
    »Ich habe dich also richtig eingeschätzt, Haman«, sagte Lank-Grohan. »Du hast deine Aggressionen bislang nicht abgebaut. Weshalb wolltest du mich töten?«
    »Das fragst du noch, du Bastard!«, schrie Haman in maßloser Wut. »Ihr okkupiert die Erde. Habt in einer Blitzoffensive unseren Widerstand gebrochen. Ihr habt uns gefangen genommen und verschleppt. Glaubst du, das würde sich ein Mensch einfach bieten lassen?«
    »Wir haben die Erde nicht erobert. Alles, was wir taten, war, dich und deine Familie zum Mars zu bringen. Wir wollen bloß mit euch reden und euch unseren Standpunkt klarmachen. Auf der Erde geht das Leben weiter wie immer.«
    »Das soll ich glauben?«
    »Ich kann es dir beweisen. Ich kann dir Liveaufnahmen aus allen Städten der Erde zeigen. Du wirst sehen, dass nichts sich verändert hat.«
    »Darauf falle ich nicht herein.« Haman erinnerte sich deutlich, wie perfekt die Illusion des Loowers gewesen war, auf den er das Feuer eröffnet hatte. Dabei war es bloß eine immaterielle Projektion gewesen. Er hätte sich deshalb ohrfeigen können. Eine zweite Chance, einen Loower vor den Strahler zu bekommen, würde es nun nicht mehr geben. »Ihr könnt mir alles Mögliche vorgaukeln. Aber ich weiß, was ich weiß. Für mich herrscht Krieg zwischen Terranern und Loowern, und nur wenn ich zur Erde zurückkehre und alles wie früher vorfinde, will ich etwas anderes glauben.«
    »Du kannst gehen, Haman.«
    Er kehrte in den Wohntrakt zurück. Hinter ihm fiel die Tür zu, und sofort stellte er fest, dass sie sich nicht wieder öffnen ließ. Es hatte auch keinen Sinn, sie mit dem Strahler gewaltsam aufzubrechen.
    Haman blieb einige Minuten an der Tür stehen, um sich zu beruhigen, dann ging er ins Schlafzimmer. Als er dem Blick seiner Frau begegnete, schüttelte er den Kopf. Sie wusste, was das bedeutete und welche Konsequenz er daraus ziehen musste. Sie hatten schon alles besprochen, und Aldina hatte ihr Einverständnis gegeben.
    Sein Frau sprang vom Bett auf, lief zu ihm und umarmte ihn.
    »Bitte tu es, Haman«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Dabei presste sie ihren Körper fest gegen den Lauf der Strahlwaffe. »Mach schnell, bevor mich der Mut verlässt.«
    Er schloss die Augen und drückte ab.
    Nichts geschah. Haman drückte wieder ab und immer wieder. Aber der Strahler zündete nicht.
    Mit einem Wutschrei stieß er Aldina von sich, setzte sich den Strahler auf die Brust und schaltete auf Dauerfeuer. Aber die Waffe zeigte keine Reaktion, als sei sie ohne Energie. Wütend schleuderte er sie von sich. Er konnte es nicht verwinden, dass ihm die Loower nicht einmal die Möglichkeit gelassen hatten, sich durch Freitod ihrem Zugriff zu entziehen.
    Die Speisen sahen verlockend aus, aber Haman Gheröl rührte sie nicht an.
    »Ich habe Hunger«, sagte Kerinnja. Sie blickte scheu zu ihm.
    »Du wirst nichts davon essen«, erinnerte er das Mädchen. »Wir befinden uns im Hungerstreik.«
    Als Baya verstohlen nach einer der Köstlichkeiten auf dem Tablett greifen wollte, schlug ihre Mutter ihr auf die Finger. »Hast du verstanden?«, schalt sie ihre jüngste Tochter. »Was Vater anordnet, gilt auch für dich.«
    »Aber wozu das, Haman?«, fragte Kerinnja. »Du glaubst hoffentlich nicht, die Loower hätten die Speisen vergiftet. Sie werden uns nicht einmal falsch ernähren. So weit kennen sie uns längst, um zu wissen, was wir zum Leben brauchen. Wieso also dieser Hungerstreik?«
    Haman schwieg verbissen. Er war enttäuscht, dass ihm

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