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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hyperraum preisgeben.«
    Ich sah, dass die Wandung der Nische an einer Stelle pulsierte. Die Wand dehnte sich aus und zog sich wieder zusammen, als befände sich darunter ein Organ, beinahe wie ein schlagendes Herz. Jedes Mal dehnte sich die Wand ein Stück weiter aus, ohne wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückzufallen. Auf diese Weise entstand eine wachsende Ausbuchtung.
    Cheftender dieser Klause war Lee Mandrian, der mir einmal das Leben gerettet hatte. Er besaß keine besondere Ausbildung und war ein Allrounder, ein Autodidakt mit Spürsinn für das Richtige und Effektive. Als er mich sah, stürzte er auf mich zu.
    »Boyt, du musst uns von hier fortbringen!«, rief er gehetzt. »Es sieht so aus, als würde die Klause sich auflösen. Oder hast du eine andere Erklärung?«
    »Dieses Phänomen ist für mich ebenfalls neu«, sagte ich ruhig. »Aber es sieht nicht so aus, als würde die Klause instabil werden.«
    Ich konzentrierte mich und beruhigte die Paratender mit besänftigenden Impulsen. Ihre Panik legte sich schnell, ihre Befürchtungen blieben.
    »Ich kann die Vorgänge anmessen, die im Fluss der Formenergie ablaufen«, sagte Poul Santix, der Hyperphysiker. »Es geht eine umwälzende Veränderung vor sich. Leider schaffte ich es bisher nicht, herauszufinden, was tatsächlich geschieht. Ich bin auf Vermutungen angewiesen.«
    »Behalten Sie die besser für sich«, sagte ich streng. »Es besteht kein Grund zu der Annahme, dass sich die Nische auflösen könnte. Sie ist stabil und wird bestehen bleiben.«
    Diese Prognose konnte ich mit ruhigem Gewissen stellen, obwohl ich von den Vorgängen genauso wenig Ahnung hatte wie der Hyperphysiker und noch weniger davon verstand. Aber ich hatte meinen psionischen Instinkt, den ich im Verlauf der Experimente mit dem Auge entwickelt hatte.
    Ich spürte, dass sich meine psionische Frequenz der des Auges immer besser anglich. Es war, als hätte sich in meinem paraorientierten Bewusstsein ein Oszillator entwickelt, der in dem Auge ein Gegenstück fand. Das Auge war ein Resonanzpunkt für mich, sodass ich es willentlich steuern konnte. Darüber hinaus wirkte es wie ein Ultrasensor in Bezug auf Dinge, die ich mit seiner Hilfe erschaffen hatte. Auf diese Weise gelang es mir, die Vorgänge in der Hyperraumnische zumindest gefühlsmäßig zu erfassen. Was sich mit terranischen Geräten nicht anmessen ließ, esperte ich über den Schaltteil des Auges.
    Ich spürte nicht einmal eine Veränderung in der Art der Energie. Es gab gelegentliche Schwankungen, doch war die Tendenz eher steigend als abfallend. Der Energiestrom der Klause erhöhte sich mit jeder Pulsation der Hülle, die an jener Stelle bereits einen Wurmfortsatz von mehreren Metern Länge entwickelt hatte.
    Dieser Fortsatz wuchs. Sein Durchmesser war unregelmäßig, aber an manchen Stellen hätte ich schon aufrecht darin stehen können.
    Nach einigen weiteren Pulsationen handelte es sich bereits um einen zehn Meter langen Energieschlauch. Die Pulsation ebbte langsam ab, aber der Schlauch wuchs weiterhin in den Hyperraum hinaus.
    Ich war fasziniert und näherte mich der Öffnung des energetischen Gebildes, das nun nicht mehr gerade verlief, sondern sich nach links bog.
    »Wohin willst du, Boyt?«, rief Mandrian mir nach. »Wage dich nicht zu nahe heran!«
    Ich hörte nicht auf ihn, sondern ging auf die Öffnung zu, die sich trichterförmig erweitert hatte. Der Schlauch hatte inzwischen einen recht beachtlichen Durchmesser. Ich brauchte nicht zu befürchten, mir den Kopf anzustoßen, wenn ich ihn betrat.
    Ich wusste, dass ich diesen Vorstoß wagen konnte, ohne Gefahr zu laufen, von der Nische abgeschnitten zu werden. Ich spürte, dass der Energieschlauch genug Festigkeit besaß, mich zu tragen. Es gab auch keinen Grund zu der Befürchtung, dass er sich von der Klause trennen würde. Ich ging weiter.
    Hinter mir verloren sich die Stimmen der Paratender. Ich erreichte die Biegung. Dahinter führte der Energieschlauch noch gut dreißig Meter weiter. Aber anstatt weiterzuwachsen, verkürzte er sich unerwartet und wurde breiter. Es hatte fast den Anschein, als sei er auf ein Hindernis gestoßen, was ich jedoch als absurd abtat.
    Gleich darauf zeigte sich, dass ich mit meiner ersten gefühlsmäßigen Vermutung recht hatte. Die Abschlussfläche des Energieschlauchs wurde immer größer und zugleich dünner. Plötzlich zerplatzte sie ohne jede Erschütterung und ohne den geringsten Laut.
    Ich hielt den Atem an. Meine Hand schloss sich

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