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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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leid, und ich glaube, sie war wütend auf mich, weil sich meine Eltern nun nicht mehr nur um sie kümmerten.
    Nachdem Kerinnja das Zimmer verlassen hatte, fragte Vater wieder: »Hat dir Lank etwas gegeben? Ich meine, gab er dir Süßigkeiten zu lutschen, nach deren Genuss du dich irgendwie verändert gefühlt hast?«
    »Nein.«
    »Haman«, sagte Aldina. »Lass Baya. Quäle sie nicht mit solchen Fragen. Sie weiß ja doch nicht, was du meinst.«
    »Ich muss herausfinden, was diese Monster mit meiner Tochter angestellt haben«, widersprach Haman gepresst. »Sie müssen sie irgendwie konditioniert haben. Baya, ist ein Helk dabei, wenn du mit Lank sprichst? Du weißt schon, so ein Roboter, wie auch deine Schwester, deine Mutter und ich einen zur Verfügung haben.«
    »Ich brauche keinen Helk«, sagte ich wahrheitsgetreu.
    »Du willst sagen, wenn Lank dich behandelt, ist niemand sonst dabei? Nur du und er?«
    »Wir kommen gut miteinander aus.«
    »Das kann ich mir denken.« Haman nickte bekräftigend, als habe er eine unheilschwere Aussage getan. Aber ich kam nicht hinter die Bedeutung. »Die Loower sind uns auf geistigem Gebiet weit voraus, wie sollte ein kleines Mädchen die psychologischen Tricks eines abgefeimten Wissenschaftlers durchschauen? Hast du Angst vor Lank, Baya?«
    »Aber nein, Haman.«
    »Sag es mir ruhig, Kleines. Wenn es etwas gibt, wovor du dich fürchtest, dann möchte ich es wissen.«
    »Wovor sollte ich Angst haben?«
    »Nun, es könnte sein, dass Lank Böses mit dir anstellt und dir unter Drohungen verbietet, uns davon zu erzählen.«
    »Das tut er nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Lass es genug sein, Haman!«, drängte Mutter. »Du hörst doch, was Baya sagt. Glaubst du, die Loower verraten ihr, was sie mit ihr anstellen?«
    »Vielleicht hast du recht, Aldina«, sagte Vater. »Du kannst jetzt gehen, Baya. Aber versprich mir noch eines: Sage mir alles, worüber Lank mit dir spricht. Wirst du das tun?«
    »Ja, Haman.«
    »Hast du mir jetzt schon etwas zu sagen?«
    Ich biss mir auf die Lippen. Mir fiel nur ein, worüber ich mit ihm unter keinen Umständen sprechen wollte. Das war die Entelechie. Ganz abgesehen davon, dass ich natürlich viel zu dumm war, um über Entelechie mit ihm zu reden, hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ich gar nicht die Kraft hatte, das zu tun.
    »Ist schon gut, Kleines. Ich will nichts mehr von dir.«
    Als ich das Zimmer verließ, hörte ich Vater noch sagen: »Ich werde bei den Loowern protestieren. Jedenfalls schaue ich nicht untätig zu, wie sie meine Tochter manipulieren und aus ihr eine Verräterin machen. Ich verlange eine Unterredung mit Lank-Grohan – oder, noch besser, mit dem Türmer persönlich.«
    Ich wusste, dass Vater damit nichts erreichen würde. Lank hatte gesagt, dass Haman und die anderen unserer Familie schon zu alt seien und in festgefahrenen Bahnen dachten, als dass sie noch umdenken könnten.
    Jeder Loower hatte eine Hemmschwelle, die verhinderte, dass er mit Fremden über existenzbestimmende Dinge wie die Materiequellen, die Schlüssel dafür und die Entelechie redete. Nur wer es durch hohe Ethik und die entsprechende Reife zum Türmer gebracht hatte, konnte über diese Dinge frei reden. Oder jemand wie Goran-Vran, der seine Entelechie verloren hatte und jenseits aller loowerischen Werte stand.
    Lank-Grohan war weder ohne entelechisches Denken, noch verfügte er über die nötige Reife für einen Türmer. Trotzdem hatte er Baya über die Bestimmung seines Volkes berichtet und ihr alles über die von Quellmeister Pankha-Skrin gefundene Materiequelle erzählt. Ebenso über den Schlüssel, der sich im Besitz der Terraner befand. Diese Tatsache überraschte ihn mehr als Baya das Gehörte, und vor der nächstliegenden Erklärung scheute er zurück.
    Als Haman mit seinem Helk zu ihm kam und ihn um eine Unterredung mit dem Türmer ersuchte, stellte sich Lank-Grohan selbst auf die Probe. Er nahm sich fest vor, Bayas Vater in alle Geheimnisse einzuweihen.
    »Ich muss dir eine Erklärung abgeben«, eröffnete er dem verblüfften Terraner, der sich daraufhin erwartungsvoll in die Ruheschale seines Helks setzte. Aber Haman Gheröl wartete vergeblich, denn der Loower sah sich außerstande, ihm Einzelheiten über das von ihm gewählte Thema zu erzählen.
    »Warum willst du mich hinhalten, Lank?«, fragte Haman verärgert. »Ich möchte mit dem Türmer sprechen.«
    »Ich fürchte, die Zeit Hergo-Zovrans ist dafür zu kostbar«, erwiderte

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