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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erbrachten den gewünschten Erfolg, nur kamen in der Folge für eine ›ausgetriebene‹ Neurose zehn weitere …«
    »Ich habe das Gefühl, Sie schweifen ab, Commer«, schaltete sich Bran Howatzer ein. Mit seiner Fähigkeit der Erlebnis-Rekonstruktion konnte der Pastsensor nachempfinden, was Personen, auf die er sich konzentrierte, in den letzten zwölf Stunden erlebt hatten. »Sie wollen mit diesem Vergleich zweifellos sagen, dass Margor seinen Paratendern die Hörigkeit sozusagen eindrillt?«
    »Margor geht den umgekehrten Weg«, erwiderte der Psychologe. »Er weckt Neurosen und macht Gesunde zu Neurotikern, bis sie in ihm eine verehrenswürdige Vaterfigur sehen. In der Regel sind das Menschen, die zu Gehorsam und strenger Disziplin erzogen wurden. Ich würde sogar sagen, dass jeder Soldat ein potenzieller Paratender ist. Dieser Valdo Susper, den ich vor einigen Tagen untersucht habe, ist ein Paradebeispiel dafür. Ich hoffe, dass er meine Theorie bestätigt.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Howatzer. »Schließlich haben wir Susper auf Ihr Anraten angeworben. Aber Margor müsste erst einmal in Erscheinung treten, um den Köder schlucken zu können. Das ist unser Problem. Doch genug davon. Was ist mit dem Cheftender? Ist sein Schock abgeklungen?«
    Commer unterzog den Patienten einer kurzen Untersuchung. Dann nickte er Howatzer zu. »Therakides steht zu Ihrer Verfügung.«
    Der kleine, aber massig und muskulös wirkende Mutant mit dem bürstenkurzen Haar und der fleischigen Nase setzte sich vor den Cheftender von Athos, der auf einer Behandlungsliege ausgestreckt war. Therakides wandte sich mit verkniffenem Gesicht ab.
    »Sie stehen seit geraumer Zeit unter Beobachtung«, sagte Howatzer. »Wir wissen, dass Sie einer der engsten Vertrauten Margors sind. Ihre Aufgabe ist – oder war – in erster Linie, Menschen auf eine Psi-Affinität zu Margor zu untersuchen. Ich weiß auch, wie Sie zu ihm stehen, und bin überzeugt, dass Sie ihn freiwillig nie verraten würden. Aber mir können Sie nichts verheimlichen. Ich bin selbst Mutant und kann von Ihnen alles erfahren, was ich will.«
    »Ich weiß überhaupt nichts!« Therakides lachte spöttisch.
    Das war der Moment, in dem Howatzer sich auf die Gefühlsschwingungen des Cheftenders einstellte und sie auf sich wirken ließ. Er wollte Therakides nur dazu bringen, dass er sich geistig mit Margor beschäftigte. Dadurch wurde er zu weiteren Assoziationen gereizt.
    Es war nicht viel, was Howatzer erfuhr. Therakides hatte Margor offenbar schon lange nicht mehr gesehen. Das letzte Lebenszeichen, das er bekommen hatte, war eine akustische Aufzeichnung.
    »Was war das für eine gespeicherte Nachricht?«, fragte Howatzer überfallartig.
    Therakides zuckte erschrocken zusammen. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, behauptete er.
    Seine Gedankenbilder verrieten, dass er log. Bran Howatzer erkannte, dass der Cheftender vor etwa fünf Stunden durch ein Funksignal auf die deponierte Nachricht aufmerksam geworden war.
    »Was für eine Botschaft war für Sie gespeichert?«
    »Was wollen Sie bloß immer damit?«, fragte Therakides entrüstet. Seine Gefühlsschwingungen gaben jedoch ein ganz anderes Stimmungsbild wieder.
    Er hatte die Aufzeichnung gefunden und an sich genommen. Es war schon der dreiundzwanzigste Speicherkristall, auf dem Margor Anweisungen für das Beladen eines Containers gegeben hatte. Wie stets mit der stereotypen Warnung, dass sich für die Dauer von vierundzwanzig Stunden niemand in der Nähe der Fracht aufhalten dürfe. Nach Ablauf dieser Frist war bislang jeder Container verschwunden gewesen.
    »Margor ist überaus vorsichtig«, stellte Howatzer fest. »Wurde der Container bereits beladen?«, fragte er dann hastig.
    Therakides schnaubte abfällig. Trotzdem lag für sein Gegenüber alles offen wie ein Buch, in dem er nur lesen musste. Ohne Zeit zu verlieren, hatte der Cheftender den Container beladen und in den Speicher des Klosters Megiste Lawra schaffen lassen. Dort stand er vermutlich auch jetzt noch – falls Margor ihn nicht sehr schnell abgeholt hatte.
    Howatzer sprang auf. »Sie haben mir sehr geholfen, Therakides«, sagte er. Und an Commer gewandt, stellte er fest: »Sie können mit Ihrem Rekonditionierungsprogramm beginnen. Ich brauche ihn vorerst nicht mehr.«
    »Warum diese plötzliche Eile?«, wunderte sich der Psychologe. »Und wohin wollen Sie?«
    »Ich werde mich beim Kloster Megiste Lawra auf die Lauer legen. Vielleicht taucht Margor dort auf, wer

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