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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiß.«
    Ohne weitere Erklärung verließ Bran Howatzer das Hauptquartier in Ouranopolis und bestieg einen der bereitstehenden Schweber. Sofort nach dem Start setzte er sich mit Dun Vapido und Eawy ter Gedan in Verbindung.
    Eawy war im Grunde ihres Herzens eine Frohnatur, die das Leben von der heiteren Seite nahm. Nur wenn es um Boyt Margor ging, verstand sie keinen Spaß. Sie war neunzehn Jahre alt, fast einen Meter fünfundsiebzig groß, schlank und trug das kupferfarbene Haar entgegen der terranischen Mode lang. Ihr dunkler Teint und die mandelförmigen Augen verliehen ihr etwas Exotisches. Sie war nicht nur eine Schönheit, sondern besaß auch die Fähigkeit, mit ihrem Geist nicht kabelgebundene Funksprüche jeglicher Art empfangen zu können. Diese Fähigkeit verlieh ihr den Beinamen ›das Relais‹. Zweifellos war ihr Psi-Talent der Grund dafür, dass Boyt Margor versucht hatte, gewaltsam in ihre Intimsphäre einzubrechen. Seit jener Zeit hasste sie ihn.
    »Ich habe den Sender gleich«, sagte Eawy mit entrückter Stimme.
    Sie war voll konzentriert, während sie sich im Licht von Vapidos Scheinwerfer einen Weg durch das Unterholz des Berghangs bahnte. Hinter dem über einen Meter neunzig großen, hageren Gäa-Mutanten mit dem mürrischen Pferdegesicht kam noch eine dritte Person. Der Mann war fast so groß wie Vapido, nur viel muskulöser. Stets wirkte er irgendwie steif und verlor nie seine soldatische Haltung. Er hieß Valdo Susper und war 24 Jahre alt.
    »Als mich Defroster anwarb, dachte ich eigentlich, dass ich für den Untergrundkampf gegen die Loower eingesetzt werden sollte«, sagte er.
    »Im weiteren Sinn stimmt das sogar«, erwiderte Vapido.
    »Aber was hat dieser geheimnisvolle Margor mit den Extraterrestriern zu tun?«
    »Er ist der Stein des Anstoßes. Seinetwegen könnte es zwischen unseren Völkern zum Krieg kommen.«
    »Warum fegen wir die Loower nicht einfach aus dem Solsystem?«
    »Still jetzt!« Eawy blieb stehen. Sie bückte sich und hob eine hühnereigroße Kapsel hoch. »Das ist der Sender, dessen Signale ich aufgespürt habe. Mal sehen … Das ist tatsächlich einer der Speicherkristalle mit Peilsender, die Margor hinterlässt. Ich kann nichts Verdächtiges daran entdecken.«
    Sie setzte den Kristall in ihr handliches Abspielgerät ein. Sofort war Margors Stimme zu hören. Ohne Einleitung zählte er eine lange Reihe von Gegenständen auf, darunter eine Lufterneuerungsanlage, Druckluftbehälter, positronische Bausätze, ein Sortiment von Arbeitsanzügen, chirurgische Instrumente und Medikamente, Beleuchtungskörper, Vitaminpräparate, Gegensprechanlagen, Laborausrüstungen und so fort. Eawy unterbrach die Litanei nach einigen Minuten.
    »Ich glaube kaum, dass wir Neues hören«, sagte sie. »Du kannst es dir später in aller Ruhe anhören, Dun.« Sie reichte Vapido den Abtaster mit dem Kristall.
    »Wir wissen jetzt, auf welche Weise Margor seine Befehle übermittelt«, fuhr sie fort. »Aber was geschieht mit den beladenen Containern? Holt Margor sie selbst ab? Und wohin werden sie gebracht?«
    »Für ein Täuschungsmanöver erscheint mir alles zu aufwendig«, gab Vapido zu bedenken. »Wenn Margor eine falsche Fährte legen wollte, könnte er das einfacher und wirkungsvoller tun. Wo immer er sich versteckt hält, er braucht Lebensmittel und Ausrüstung.«
    »Wenn er die Container wirklich abholen lässt, können wir dabei auf seine Spur kommen«, sagte Eawy.
    Vapido schaltete noch einmal auf Wiedergabe, wählte aber annähernd das Ende der Aufzeichnung. Margor zählte weitere Gegenstände auf, dann folgte eine Anweisung: »Die Fracht soll in einem der üblichen Container verstaut und bei der Hütte des Idioten abgestellt werden. Es ist Sorge zu tragen, dass sich diesem Depot in den folgenden vierundzwanzig Stunden niemand nähert!«
    »Mit Hütte des Idioten kann Margor nur das Haus meinen, in dem Niki untergebracht war«, sagte Eawy.
    »Zweifellos«, bestätigte Vapido. »Es wäre zu überlegen, ob wir den Container mit spezieller Fracht beladen sollten.«
    »Ich würde mich freiwillig als ›blinder Passagier‹ zur Verfügung stellen«, bot Susper spontan an. »Das heißt, falls Sie daran denken, lebende Fracht in den Container zu stecken.«
    Eawy und Dun sahen einander an.
    »Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee«, meinte die junge Frau. Valdo Susper war speziell für eine solche Aufgabe ausgesucht worden. Aber davon ahnte er nichts. Die Parapsychologen stuften ihn als

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