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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kameras. Alizker war nicht im Saal. Auf einem hölzernen Vorsprung, der wie eine Zunge aus der Seitenwand hervorragte, saß der Öffentliche Betrachter als Repräsentant der Öffentlichkeit. Er war der einzige bei solchen Prozessen zugelassene Zuschauer, der Zeuge dafür, dass weder Bild- noch Tonmaterial verfälscht wurde.
    Plondfair wandte sich an den Betrachter, wie es sein Recht war.
    »Ich verstehe die Kryn«, sagte er. »Sie haben Angst vor der Wahrheit. Niemals zuvor in unserer Geschichte hat das Alles-Rad einen Boten ausgeschickt, aber nun ist es geschehen. Das ist mehr, als die Kryn verkraften können, da sie bisher selbst die Botschaften des Alles-Rads verkündeten.«
    »Du bleibst also dabei, dass ihr beide Sendboten des Alles-Rads seid?«, fragte der Öffentliche Betrachter.
    »Wir bleiben dabei«, antwortete Demeter mit fester Stimme.
    »Dann möge der Prozess beginnen.« Der Betrachter lehnte sich erwartungsvoll in seinem Sessel zurück.
    Ein junger Kryn erhob sich und erläuterte die Vorwürfe. Er machte zugleich deutlich, dass das Urteil schon gefällt worden war. Die Kryn hatten sich zur Todesstrafe für beide Angeklagten entschlossen.
    Ein anderer stand auf. »Falls jemand in diesem Kreis etwas vorzutragen hat, was die Todesstrafe aufheben könnte, so soll er es tun! Wir sind bereit, entlastende Argumente zu hören.«
    Demeter wollte etwas erwidern, aber Plondfair hielt sie zurück. »Wir sind noch nicht an der Reihe«, sagte er. »Erst muss sich ein anderer finden.«
    »Es ist niemand da, der etwas zu unseren Gunsten vorzubringen hat.«
    »Das weiß ich, dennoch fordert die Gerichtsordnung, dass wir schweigen. Man wird uns schon noch fragen.«
    »Aber das wird uns herzlich wenig helfen?«, erwiderte Demeter leise.
    »Überhaupt nichts«, antwortete Plondfair. »Wir sind gescheitert. Nur Laire kann uns lebend herausholen.«
    Demeter hatte recht. Niemand erhob Einspruch gegen das Urteil. Schließlich stand ein älterer Kryn auf und wandte sich an die Angeklagten. »Sprecht!«, forderte er. »Wir wollen hören, ob ihr noch etwas zu sagen habt.«
    »Das haben wir in der Tat«, antwortete Demeter zornig. »Das Alles-Rad wird alle strafen, die sich seinem Willen widersetzen. Wir sind als Boten des Alles-Rads gekommen, um zu verkünden, dass die Verbotenen Zonen aufgehoben werden. Damit beginnt eine neue Epoche der Freiheit für alle Wynger. Das Alles-Rad wird ein Zeichen setzen, um allen Zweiflern zu beweisen, dass wir wirklich von ihm gesandt wurden.«
    Sie merkte, dass ihre Worte nicht den geringsten Eindruck auf die versammelten Kryn machten. Es schien, als hätten sie ihr nicht einmal zugehört.
    »Hat noch jemand etwas zu sagen?«, fragte Wimbey, der in der Nähe von Plondfair und Demeter saß. Als niemand darauf reagierte, stand er auf und breitete die Arme aus. »Dann erkläre ich die Verhandlung im Auftrag von Venres für geschlossen.«
    »Einen Moment!«, rief ein älterer Kryn. »Ich habe einen Vorschlag zu machen.«
    »Sprich!«, forderte Wimbey ihn auf.
    »Wir haben eine Möglichkeit, die beiden auf die Probe zu stellen und dabei gleichzeitig das Urteil zu vollziehen«, erklärte der Alte und setzte den anderen seinen Plan auseinander, der spontan Zustimmung fand.
    »Plondfair und Demeter haben laut genug verkündet, dass sie Boten des Alles-Rads sein wollen«, führte er aus. »Sie reden von der Abschaffung der Verbotenen Zonen. Wenn dem so ist, dann sollen sie in eine dieser Verbotenen Zonen einfliegen. Wir stellen ihnen ein Raumschiff zur Verfügung und programmieren den Kurs so, dass Plondfair und Demeter ihr Ziel tatsächlich erreichen. Ich schlage vor, dass wir die Verbotene Zone im Torgnisch-System wählen. Bisher sind alle Raumschiffe, die dort eingedrungen sind, explodiert. Ich glaube nicht, dass es unserem Raumschiff anders ergehen wird. Es sei denn, Plondfair und Demeter wären wirklich Boten des Alles-Rads und die Verbotene Zone wurde tatsächlich aufgehoben.«
    Die Kryn antworteten mit lautem Gelächter. Einige klatschten begeistert in die Hände.
    Plondfair und Demeter blickten sich entsetzt an. Beide glaubten nicht daran, dass Laire inzwischen Gelegenheit gehabt hatte, sein Versprechen wahr zu machen und die Verbotenen Zonen aufzuheben.
    Doch nicht nur das erschreckte sie.
    Sie hatten gehofft, der Vollstreckung des Todesurteils irgendwie entgehen zu können. Nun wurde ihre Situation aussichtslos. Plondfair war davon überzeugt, dass die Kryn einen Sprengsatz einbauen würden,

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