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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Uniformierten. Vajlan sprang aus dem Fahrzeug und erstattete Bericht in einer Sprache, die Pankha-Skrin nicht verstand. Der Sprecher der Uniformierten hatte ein ebensolches Gerät um den Hals hängen wie der Oberbruder der Techno-Spürer. Er machte eine Geste, die Pankha-Skrin als Gruß deutete.
    »Wir haben dich mit Sehnsucht erwartet, Gastwirt. Ich übernehme dich von Vajlan. Der König wartet bereits!«
    Nachdem sie den Gastwirt abgeliefert hatten, machten Vajlan und seine Begleiter sich auf den Rückweg zu ihrer Plattform. Auf der Weite der Metallfläche fühlten sie sich wohl. Das Gedränge in den Gebäuden bereitete ihnen Unbehagen. Vielleicht war das der Grund, warum Schonkar ein rascheres Tempo vorlegte, als angesichts der Verkehrsdichte geraten schien. Das fünfte Mitglied in Vajlans Gruppe – neben ihm selbst, Ochridon, Szallo und Schonkar – war ein zierliches, graziles Geschöpf mit zwei unterschiedlich großen Köpfen. Beide Köpfe unterhielten sich bisweilen im Zwiegespräch. Dies war Mirimit, Vajlans jüngster Adjutant.
    »Was wird jetzt aus unseren Plänen, wenn Boronzot den Gastwirt einfach bei sich behält?«, fragte Ochridon unterwegs.
    »Das mag er ruhig tun.« Vajlan lachte heiser. »Wenn er das Große Gasthaus verlassen will, braucht er Raumschiffe – Gastwirt hin und Gastwirt her. Wir aber werden den Gastwirt beim Bau und bei der Ausrüstung der Schiffe zurate ziehen müssen. Denn nur er weiß, wie ein lebendes Wesen die tödliche Grenze überwinden kann. Den Rat wird er auf der Plattform erteilen, wo die Schiffe gebaut werden. Und wenn wir ihn einmal dort haben, bekommt Boronzot ihn nie zurück!«
    Während dieses kurzen Gesprächs hatte Schonkar die Scheibe auf einen der großen Plätze hinausgesteuert. Vajlan gewahrte zwei andere Fahrzeuge, die sich in spitzem Winkel näherten. Raum zum Ausweichen war wegen des dichten Verkehrs nirgendwo.
    »Vorsicht, Schonkar!«, schrie der Oberbruder.
    Es war schon zu spät. Knirschend bohrten sich alle drei Fahrzeuge ineinander. Der Antrieb von Vajlans Scheibe heulte schrill auf, dann erstarb er. Das Fahrzeug stürzte zu Boden.
    Vajlan wurde über den Rand geschleudert. Als er sich halb benommen wieder aufrichtete, bot sich ihm ein merkwürdiger Anblick. Mirimit war ebenfalls aus dem Fahrzeug gestürzt. Er musste ziemlich hart aufgekommen sein, denn der kleinere der beiden Köpfe war von seiner Schulter abgerissen worden. Was Vajlan aber noch mehr entsetzte, war, dass Mirimit schon wieder auf den Beinen stand. Seine Montur war arg mitgenommen, sie hatte Sprünge.
    »Halt! Was ist das?« Vajlan keuchte heftig.
    Mirimit starrte ihn an. Dann griff er nach seinem Kleidungsstück und riss es entzwei. Es bestand nicht aus Stoff wie Vajlans Gewand, sondern aus einer harten Masse. Es umgab Mirimit wie eine Schale. Aus dieser Schale kam ein Geschöpf zum Vorschein, das noch zierlicher war, als Mirimit ohnehin schon gewirkt hatte. Fassungslos sah Vajlan zu, wie sein Adjutant Mirimit sich in eine Frau verwandelte – eine junge und schöne dazu. Sie riss sich die Maske vom Schädel, und unter der Maske kam eine Fülle rötlichen Haars zum Vorschein, das locker über die schmalen Schultern fiel.
    »Verrat!«, schrie Vajlan.
    Mirimit setzte sich in Bewegung. Mit unglaublicher Behändigkeit verschwand er – oder vielmehr sie – im dichten Gedränge, das sich um die Unfallstelle gebildet hatte. Vajlan wollte nachsetzen. Aber schon nach wenigen Schritten erkannte er, dass er die Leichtfüßige unmöglich einholen konnte.
    Er wandte sich um. Zornig, denn inzwischen reimte er sich einiges zusammen, trat er auf Schonkar zu, der sich eben vom Boden aufraffte.
    »Du wusstest, dass sie eine Frau ist!«, brauste Vajlan auf.
    Schonkar fiel so schnell keine Ausrede mehr ein. »Sie brachte Licht in mein düsteres Dasein«, gestand er zerknirscht.
    Vajlan brachte unter seinem Gewand einen Gegenstand zum Vorschein, der einer schlanken Keule glich. »Du hast auch mit ihr über den Gastwirt gesprochen«, knurrte er. »Daher wissen die Weiber, dass er kommt. Wenn wir nicht höllisch aufpassen, werden sie ihn uns abnehmen. Das ist Verrat!«
    Er wirbelte die Keule hoch. Aus dem gerundeten Vorderteil zuckte ein fahler Blitz. Schonkar gab ein ächzendes Geräusch von sich und ging zu Boden.
    Der Besitzer eines der beiden anderen Fahrzeuge trat auf Vajlan zu. »Du solltest deine Leute anweisen, vorsichtiger zu sein!«, bemerkte er drohend.
    Vajlan hielt die Keule immer noch

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