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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte sie ebenfalls umbringen, wenn sie nicht sehr vorsichtig waren und sehr schnell und richtig reagierten.
    Ein imaginärer Gummihammer klopfte von oben auf den Kontrollwagen des Reaktorzugs. Stohel bremste mit voller Energie. Die Männer wurden von der eigenen Massenträgheit umgerissen und durcheinandergewirbelt.
    »Aufstehen!«, brüllte Mudies. »Alda, Reaktoren aktivieren!«
    Die Männer rappelten sich auf, ergriffen ihre Flammenlanzen, Desintegratoren und Sprengstoffpäckchen und eilten an die Türen, um eventuell im Tunnel wuchernde Pilze sofort zu bekämpfen.
    »Alles frei!«, meldete Bagno Cavarett von einer offenen Nottür über Helmfunk.
    »Alles frei!«, meldete auch Dreamer, der in der Tür auf der anderen Seite des Kontrollwagens stand und angestrengt beobachtete.
    Vorsichtig ließ Stohel die Versorgungsanker auf die Stromschiene hinab, dann schaltete er den Energieausgang ein. Der Kontrollwagen schüttelte sich kurz und glitt wieder über die Schiene.
    Er kam rund hundert Meter weit, dann musste er abermals bremsen. Etwa zehn Meter vor dem Kontrollwagen stand ein normaler Vaku-Rohrbahnzug – beziehungsweise das, was der Mörderpilz von ihm übrig gelassen hatte.
    Aus den Löchern des Zugskeletts winkten geisterhaft bleiche Arme. Milliarden Pilzfäden des Pilobolus Zaltertepeus Matris, der in diesem Zug sein grauenhaftes Mahl gehalten hatte.
    »Aussteigen!«, befahl Mudies bebend. »Wegbrennen!«
    Niemand befolgte den Befehl, denn im nächsten Augenblick explodierten tiefer im Tunnel Tausende von Sporenkapseln und überschütteten den Reaktorzug mit Milliarden und Abermilliarden Sporen, die überall festklebten und sofort keimten.
    Selbst dem resoluten Premier blieb nichts weiter übrig, als den sofortigen Rückzug zu befehlen.

24.
    Ruko Mamock stellte eine Verbindung zur Zentralpositronik her und sprach mit Kalackai.
    »Wir sind genau nach Plan vorgegangen und haben alle Bäume untersucht, die unsere Auswahlkriterien erfüllen – natürlich nur, soweit wir bisher gekommen sind, nämlich rund zweiunddreißig Kilometer. Das Resultat ist negativ. Was meinen Sie dazu, Positronenspieler?«
    Tramton Kalackai machte ein undurchdringliches Gesicht. »Ich habe nachgedacht«, erwiderte er.
    »Hört, hört!«
    »Genau! Wäre ich ein Siganese, dann hätte ich mir in der Mitte des Stadtwalds einen großen Flaschenbaum zur Tarnung meiner Subkolonie ausgesucht.«
    »Hm!«, brummelte Mamock. »Also schön. Ich werde meine Miliz ins Zentrum beordern und dort jeden Baum fällen lassen.«
    Kalackai verbiss sich ein Grinsen. Er wusste genau, dass Mamock keinen einzigen Baum fällen lassen würde. Als Vorsitzender der Organisation für Umweltschutz hätte er sich gegen ein solches Ansinnen mit Händen und Füßen gewehrt.
    »Einverstanden«, erwiderte er deshalb. »Aber es würde schon genügen, wenn Sie an jeden Baum jeweils einen Mann einmal kräftig mit der Faust schlagen lassen. Gibt es in dem Baum eine Siganesenkolonie, dann werden die Grünlinge wie die Maden herauspurzeln.«
    »Sie sind ein kluger Mann.«
    »Das kommt vom Umgang mit Positroniken«, erklärte Kalackai. »Und Sie sind so menschlich.«
    Mamock lachte schallend. Er unterbrach die Verbindung und rief seine dreitausend Milizionäre an.
    »Mir ist da eine famose Idee gekommen!«, grölte er. »Wenn es auf Zaltertepe eine Subkolonie der Winzlinge geben sollte, dann hätten die Wanzenmelker …«, er wartete auf Beifall für seinen neuen Spitznamen für die Siganesen und war enttäuscht, als es still blieb, »… dann hätten die Grünlinge sie in einem großen Flaschenbaum im ungefähren Zentrum des Stadtwalds untergebracht.«
    »Warum?«, wandte einer der Milizionäre ein.
    »Weil es logisch wäre. Wenn Sie so viel mit Positroniken umgingen wie ich, würden Sie auch logisch denken. Egal. So oder so werden wir den Entscheidungsschlag führen und damit die Strapazen und Entbehrungen beenden, die wir als Patrioten auf uns genommen haben. Ich befehle hiermit, dass alle Milizionäre sofort von ihrem jeweiligen Standort in Richtung Zentrum aufbrechen. Die in der Mitte des Stadtwalds stehenden dreißig Bäume werden hiermit zu Zielobjekten erklärt. Die ersten dreißig Soldaten, die in diesem Gebiet eintreffen, werden jeder zu einem Baum gehen und einmal kräftig – ich betone: kräftig – mit der Faust gegen den Stamm schlagen. Danach warten sie ab, ob es zu Kontaktversuchen von Grünlingen kommt.«
    »Weiter brauchen wir nichts zu tun?«
    »Weiter

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