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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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musste auf seinem Weg durch den Stamm einen Gang ganz in der Nähe der Rohrbahn hinterlassen haben. Bei der überstürzten Flucht war der Zug durch die Erschütterungen von der Stromschiene geworfen und durch die dünne Trennwand hindurch in den Fraßgang des Holzwurms geschleudert worden.
    »Die Pilze sind fort«, sagte Stohel. »Ihr solltet den Weg, den wir gekommen sind, zurückgehen.«
    Nach kurzem Jubelgeschrei aller Anwesenden fragte Mudies: »Was wollen Sie tun, Alda?«
    »Ich schalte den Ketten-Notantrieb ein und steuere den Zug so weit wie möglich von der Kolonie fort. Vielleicht finde ich sogar ein Loch, das der Wurm in die Rinde gebohrt hat; dann lasse ich den Zug abstürzen, damit er überhaupt keinen Schaden im Baum anrichtet. Ich selbst werde schon rechtzeitig abspringen.«
    Das Gesicht des Premiers verriet Rührung, als er Alda Stohel auf die Schulter schlug. »Du bist ein Prachtkerl, genauso wie Lemy Danger! Viel Glück – und komm zurück! Wenn ich nicht in Eastroot Station dringender gebraucht würde, käme ich mit dir.«
    Beide Männer umarmten sich, dann verließen der Premier sowie die Gruppe Cavarett den Zug und hasteten durch den Holzwurmgang zurück. Sie hofften darauf, nicht dem Wurm zu begegnen, denn wegen seiner Kopfpanzerung war er mit Flammstrahlern nicht so leicht zu besiegen.
    Als die Siganesen das Zugskelett erreichten, bei dem sie ihren Rückzug angetreten hatten, sahen sie verblüfft und erfreut, dass es hier weder Pilzfasern noch Sporenkapseln gab. Der Boden war hüfttief mit schwarzen Sporen bedeckt. Sie keimten nicht, sondern schienen tot zu sein.
    »Was bedeutet das?«, wollte der Premier wissen.
    »Es bedeutet, dass der Weg nach Eastroot frei ist«, antwortete Cavarett. »Aber ob wir ohne Zug in der Lage sein werden, eventuellen Überlebenden zu helfen, weiß ich auch nicht. Und ob das überhaupt noch Sinn hat, weiß niemand.«
    »Ich verstehe.« Mudies nickte zögernd. »Für kurze Zeit hatte ich verdrängt, dass die Ertruser unsere Subkolonie entdeckt haben.« Er schüttelte den Kopf. »Dass ich das in meinem Alter noch erleben muss!«
    »Aber wenn die Ertruser wissen, dass wir in diesem Baum sind, warum haben sie ihn dann noch nicht gefällt oder wenigstens aufgebohrt, um hineinzuschauen?«, warf Dreamer ein.
    »Ich weiß das auch nicht«, sagte Cavarett. »Ich weiß nur, dass wir nach Eastroot gehen müssen, und zwar schnell.«
    »Worauf warten wir dann noch?«, fragte Bervos Mudies.
    Mit tränenüberströmtem Gesicht sah Baya Gheröl zu, wie die silberfarbene, das Sternenlicht reflektierende Kapsel sich langsam überschlagend in das ewige Nichts zwischen den Sternen abtrieb.
    Die Gehirne der drei Siganesen, die als Projektion Sindbad aufgetreten waren, hatten nicht mehr leben wollen und sich durch Abschalten ihres Versorgungssystems selbst getötet. Weder der Helk noch Baya hatten den Vorgang rechtzeitig bemerkt – aber selbst wenn, sie hätten wahrscheinlich nicht helfen können.
    Vor dem Erlöschen der drei Bewusstseine hatte sich Sindbads Stimme noch einmal gemeldet. Sie hatte erklärt, dass die Gehirne nach dem Abzug der Laren keinen Sinn mehr in ihrem Leben und ihrer Aufgabe als Raumschiffsfalle sahen. Und dass sie darum baten, sie nach ihrem Tod in ihrer Kapsel im freien Raum auszusetzen.
    »Sie haben ihr Ziel erreicht«, sagte der Helk, von dem aus die Kapsel in den Raum befördert worden war. »Du hast also keinen Grund, negativ gestimmt zu sein, Baya.«
    »Ich glaube, du würdest ohnehin nicht verstehen, warum ich weine«, erwiderte das Mädchen. »Für mich ist das, was ich empfinde, ein positives Gefühl, etwas, das mich dem Erwachsensein näher bringt.«
    »Du meinst, es macht dich reifer. Erwachsen zu sein ist nicht gleichzeitig, reif zu sein. Aber wir haben unser Ziel noch vor uns, Baya. Ich nehme gleich Fahrt auf.«
    Baya Gheröl setzte sich so bequem wie möglich in dem Hohlraum des Helks zurecht. Sekunden später spürte sie, dass der Helk Fahrt aufnahm. Sie sank in einen tiefen Schlaf, aus dem sie erst erwachte, als Nistor schon in das Doppelsonnensystem Hefderad einflog.
    »Sind wir am Ziel?«, fragte sie verschlafen.
    »Sindbads Angaben zufolge müssen wir am Ziel sein«, antwortete der Helk. »Ich orte eine blaue Riesensonne, deren Daten Hefderad Alpha entsprechen. Der kleine dunkelrote Begleiter ist demnach Hefderad Beta. Außerdem nehme ich die Daten von elf Planeten auf, von denen drei auf einigermaßen stabilen Umlaufbahnen den blauen Riesen

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