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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durcheinander.
    »Axtschläge!«, stöhnte jemand. »Die Ertruser fällen den Baum!«
    »Der Zug hebt von der Stromschiene ab!«, schrie Stohel in heller Panik. »Er rast einen Steilhang hinunter! Rette sich, wer kann!«
    Verzweifelt versuchten die Siganesen, wieder auf die Beine zu kommen. Plötzlich gab es einen Ruck, ein Gleiten und Schleifen – und dann stand der Zug.
    Cavarett konnte sich als Erster erheben. Er wankte zu einem der Bullaugen, spähte hinaus und erschrak fast zu Tode.
    »Was siehst du, Bagno?«, fragte sein Schwiegervater.
    »Pilze, nur Pilze!«, flüsterte Cavarett beklommen. »Wir stecken in einer riesigen Pilzkolonie fest.« Er schaltete den Helmscheinwerfer aus. »Schaltet eure Scheinwerfer ebenfalls aus!«, rief er. »Ich glaube, draußen nähern sich Sporenkapseln.«
    »Dann sind wir verloren!«, jammerte Broder.
    »Wir sterben wie echte Männer!«, erklärte Mudies mit fester Stimme. »Schart euch um mich, Freunde!«
    »Was hast du vor?«, fragte Cavarett.
    ›Plopp‹, machte es, dann breitete sich ein Duft nach starkem Himbeergeist aus, dass sich dem Kybernetiker beinahe der Magen umdrehte.
    »Geist ist alles!«, verkündete der Premier. »Jeder trinkt einen ordentlichen Schluck, dann wird wenigstens keiner hysterisch.« Er reichte die flache Taschenflasche seinem linken Nachbarn. Der nahm einen kräftigen Schluck und rang keuchend nach Luft.
    Bis Cavarett an die Reihe kam, war es schon drei Männern schlecht.
    »Das hätte nicht geschehen dürfen«, hörte er Dreamer sagen, während er selbst einen kräftigen Schluck nahm – und einen zweiten hinterher.
    »Wo ist meine Flasche?«, rief Mudies. Bagno hatte sie inzwischen weitergereicht.
    »Hier!«, rief Stohel. »Da hascht du schie, Wwwirt!«
    Klirrend zerbarst die Flasche an der Wand. Etwas surrte, hörte auf, surrte wieder und verstummte danach ganz. »Bei Deenscher!«, lallte Stohel. »Dasch war die Kataschtrofennotschaltunk. In einer halben Schtunde – pschbumm – fliegen wir alle in die Luft. Nnein, in die Pilzsche.« Er kicherte.
    »Was redet der Bursche für Zeug?«, fragte Mudies. »Wie kommt er überhaupt zu dem Affen? Hat wohl den ganzen Rest ausgetrunken?«
    »Er hat keinen Unsinn geredet!«, rief einer von Stohels Mitarbeitern. »Das Surren kam von dem Elektromotor, der die Zeitschaltung aufgezogen hat. In bestimmten außergewöhnlichen Notfällen schaltet sich die Selbstzerstörungsanlage ein. Dann wird die Pulsdosierung der Reaktoren desaktiviert. Dadurch kommen sämtliche Vorräte an Normal- und Antimaterie schlagartig zusammen. Da die Vorräte nur gering sind, weil sie nur eine Funktionszeit von zwei Minuten decken müssen, dürfte die Umgebung nicht sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Zug allerdings wird hinterher nicht mehr zu rekonstruieren sein.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Mudies sarkastisch. »Und dann sitzen wir hier gemütlich beisammen, während hinter uns die Zeitbomben ticken?«
    »Mit einem Schlag zu Staub zu werden ist besser als vom Mörderpilz bei lebendigem Leib gefressen«, sagte Stohel.
    »Sieh einer an!«, rief Mudies. »Du warst nie betrunken, Alda! Stimmt's?«
    »Stimmt. In meiner alkoholisierten Rede war der Kode für die Selbstzerstörung versteckt. Es tut mir leid, aber ich fürchte mich davor, von den Pilzfäden umschlungen und mit Säure betröpfelt zu werden.«
    »Ich auch!«, gestand der Premier.
    Schleifende Geräusche drangen ins Wageninnere, dann rumpelten irgendwelche schweren Gegenstände an der Außenseite des Kontrollwagens entlang. Der Waggon geriet in schwingende Bewegung.
    »Die Sporen kommen!«, rief Broder entsetzt.
    »Aber sie werden am Wagen vorbei weitergeführt«, sagte Dreamer. »Vielleicht werden wir gar nicht beachtet.«
    »Wo befinden wir uns ungefähr, Alda?«, fragte Cavarett.
    »Ich weiß es nicht genau. Auf jeden Fall weit außerhalb bewohnter Bereiche des Baumes. Warum wollen Sie das wissen, Bagno?«
    »Weil es mich beruhigt, dass bei der Explosion keine Siganesen zu Schaden kommen – außer uns.«
    Die Schwingungen des Waggons ebbten ab, ebenso das rumpelnde Geräusch vorbeigetriebener Sporenkapseln. Stohel eilte zum Beobachtungspult und schaltete mehrere Schirme ein. Deutlich war auf zweien zu sehen, dass der Tunnel frei von Sporen und Pilzfäden war. Ein Bild zeigte, dass die letzten Fäden sich durch einen Holzwurmgang davonschlängelten.
    Plötzlich erkannte der Chef der Zugbesatzung, dass der Reaktorzug sich in dem gleichen Tunnel befand. Der Wurm

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