Silberband 107 - Murcons Vermächtnis
Jewellys auf uns unbekannte Art so beeinflusst, dass sie von Helfern zu Gegnern des Helks werden.
Ich hätte mit dem Gesamthelk nicht lange zusammenarbeiten können, wenn wir die Schwingungsgefahr nicht schon am Anfang unserer Untersuchungen entdeckt hätten und wenn der Helk ihr nicht einen Riegel vorgeschoben hätte, indem er eine Neutralisierungsstrahlung emittiert. Mithilfe dieser Strahlung, so hoffe ich, werden wir die Pilzgefahr im Baum ebenfalls beseitigen können.«
Sie wartete ab, bis der Jubel ihrer Zuhörer abgeklungen war.
»Noch etwas hat dieser Pilobolus verbrochen. Er hat sich in Nagelia ausgebreitet. Die von ihm befallenen Ertruser leiden an einer partiellen Amnesie. Wir müssen also dafür sorgen, dass Nagelia ebenfalls mit der Neutralisierungsstrahlung behandelt wird.«
»Was mit den Ertrusern geschieht, geht uns eigentlich nichts an!«, rief Hano Bailing. »Von mir aus können sie alles vergessen, was sie jemals gelernt haben.«
»Das zeugt von Gemütsroheit!«, warf jemand aus dem Hintergrund ein.
»Außerdem geht es uns sehr wohl etwas an«, erklärte Kysoli. »Mobai Cutus, einer meiner Mitarbeiter, hat gestern die Urform des Pilobolus entdeckt. Sie lebt praktisch überall im Stadtwald auf den Pflanzen, bleibt aber im krassen Unterschied zur Matris-Form unscheinbar und vermehrt sich so langsam, dass sie die Existenz anderen Lebens nicht bedroht.
Es scheint, und weitere Untersuchungen werden das wahrscheinlich bestätigen, dass der Mörderpilz sich aus der Urform infolge einer Mutation entwickelte. Sie entstand durch die genetische Beeinflussung der Urform über Schwingungen im subkorpuskularen Bereich. Diese Schwingungen werden von unseren stationären Anti-Ortungsgeräten erzeugt, die wiederum Streustrahlungen unserer Antigravprojektoren eliminieren.
Wir Siganesen sind also schuld daran, dass sich Pilobolus zum Mörderpilz entwickelte. Deshalb dürfen wir uns der Verantwortung für die Geschehnisse in Nagelia nicht entziehen.«
Die Wissenschaftlerin erhielt ungeteilte Zustimmung. Bevor jedoch konkrete Maßnahmen besprochen werden konnten, meldete sich der Helk.
»Ich bitte, die Störung zu entschuldigen, aber ich muss euch auffordern, mich zu verlassen. Die Gesundung der Jewellys hat zur endgültigen Regeneration des Segments Fünf geführt. Als es alle seine früheren Funktionen wieder aufnahm, musste ich feststellen, dass seine vorherige Indisposition mir unter anderem die Möglichkeit genommen hat, Baya Gheröl als Menschenfrau zu sehen. Ich hielt sie für eine Loowerin und vertraute ihr nicht nur loowerische Geheimnisse an, sondern auch das Auge, das zu Quellmeister Pankha-Skrin gebracht werden muss.
Ich werde also aufbrechen, um Baya Gheröl zu suchen und mitsamt dem Auge mitzunehmen. Euch bitte ich, inzwischen sechs Freiwillige auszusuchen, die mit Baya und mir an der Expedition zur Rettung des Quellmeisters teilnehmen.«
»Vergiss nicht, dass ich mich schon gemeldet habe!«, rief Sirke Fogel aufgeregt.
»Ich melde mich ebenfalls«, sagte Mudies.
»Und ich stehe schon auf deiner Liste, Nistor«, erinnerte Cavarett.
»Darüber reden wir später. Bitte lasst mich jetzt allein! Übrigens, Baya befindet sich nicht mehr in der Schlucht.«
Als die Siganesen ihn verlassen hatten, wurde Nistor unsichtbar und verschwand.
»Schund!«, schimpfte Quopa Xucko, während er den System-Analysator mit Signaturanalyse, Pulslängenmessung und was sonst noch dazugehörte, einen Riesenstapel Leiterplatten durchtesten ließ. »Ich begreife nicht, wieso Kenar so etwas gekauft hat.«
Seine Augen weiteten sich, als er am Grund des Behälters angelangt war und das Schild sah. Aussortierte Leiterplatten: fünfzig Prozent defekt – fünfzig Prozent unzuverlässig, stand da.
Wütend warf er alles wieder in den Behälter hinein und gab ihm einen Tritt, dass er an die gegenüberliegende Wand prallte und den Inhalt über einen Stapel neuer und absolut einwandfreier Leiterplatten verstreute. Dem Ertruser kamen fast die Tränen, als er sah, dass er noch einmal prüfen und sortieren musste, weil er sich nicht beherrscht hatte. Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Er benötigte nur noch einen kompletten Satz Leiterplatten, um das Peripherie-Zusatz-Gerät in Betrieb nehmen zu können. Allerdings würde es nur mit halber Kapazität arbeiten, da ihm die Zeit fehlte, sämtliche Erweiterungssysteme anzubauen.
Bei der Herstellung eines produktiven Programms wäre Xucko gescheitert, dessen war er sich
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