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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bewusst. Da sein Programm lediglich destruktiv sein sollte, kam es nicht auf die Feinheiten an. Es spielte bei Sabotage keine Rolle, ob ein paar Geräte mehr oder weniger zerstört wurden.
    Bevor er das Programm aktivierte, legte Xucko eine Pause ein, um sich noch einmal alle Konsequenzen seines Handelns durch den Kopf gehen zu lassen. Das Resultat blieb das gleiche wie zuvor. Er musste es tun. Eine dauernde Herrschaft Toröks hätte für Nagelia weitaus schlimmere Folgen als vorübergehende Versorgungslücken.
    Xucko war sich seiner Verantwortung bewusst, als er die entscheidende Schaltung vornahm. Wirklich alles wurde von der Zentralpositronik gesteuert. Aber der Selbstbau aus der Wundertüte, wie der abgesetzte Stadtmajor gesagt hatte, konnte sämtliche Kanäle zwischen dem Zentralrechner und der weitläufigen Peripherie blockieren und für eine begrenzte Zeitspanne direkt in die Arbeit der Peripheriesysteme eingreifen. Und das würde katastrophale Folgen haben.
    »Ich will das aber nicht!«, protestierte Baya, als die Helfer des Psycho-Ingenieurs sie in einem Sessel festschnallten.
    Sikker Zorack stand daneben und ließ seinen Blick unruhig zwischen dem Psycho-Ingenieur und den beiden Helfern wandern.
    Holltain, der Ingenieur, saß in einem Drehsessel. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schien tief in Gedanken versunken zu sein. Sein Sichelkamm schimmerte mattsilbern. Holltain war ein alter Mann, der viel gesehen, viel erlebt und noch mehr nachgedacht hatte. Als die Helfer ihr Werk beendet hatten, schickte er sie hinaus, dann wandte er sich an Zorack.
    »Ich werde der Kleinen keinesfalls ein Haar krümmen«, stellte er fest.
    »Sie sagen mir das so freimütig, als wären Sie sicher, dass ich Sie nicht an den Stadtmajor verrate«, erwiderte Zorack.
    Holltain lächelte. »Ich bin sicher, dass Sie nichts weitergeben, was Sie nicht beweisen können. Außerdem bin ich sicher, dass Sie die Kleine auf Ihre Art mögen.«
    Zorack schluckte schwer.
    »Das stimmt allerdings, Mister Holltain. Aber Torök wird uns bestrafen lassen, wenn wir nicht gehorchen. Die meisten Leute ahnen nicht einmal, dass er das Recht gebrochen hat, um Stadtmajor zu werden.«
    Der Psycho-Ingenieur nickte.
    »Ich bin froh, dass Kenar Tomp durch seine Unbeherrschtheit den Usurpator dazu verleitet hat, viel früher als geplant seine Maske fallen zu lassen. Dadurch ist niemand gezwungen, sich Torök unterzuordnen, um die Verhältnisse von innen heraus wieder umzukehren. Wer gegen Torök ist, kann offen gegen ihn kämpfen. Seine Basis ist zu klein, als dass er sich lange halten könnte.«
    Der Türsummer erscholl. Rasch ging Holltain zu dem Mädchen.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, raunte er. »Ich habe dafür gesorgt, dass die Verhörmaschine dir nichts tut, sondern parallel mit einer Wortspielautomatik ein Verhör simuliert. Mit den Fachausdrücken wirst du nichts anfangen können, und ich alter Mann habe verlernt, wie man Fachwissen populär ausdrückt.«
    »Ich habe verstanden«, erklärte Baya. »Dein Ziel ist es, sowohl diese Regierung als auch die nächste zu überdauern.«
    »Woher hat sie nur dieses Denken?«, entfuhr es dem Psycho-Ingenieur.
    Abermals summte der Türmelder. Holltain gab ein zustimmendes Zeichen, und Zorack wandte sich endlich der Blickschaltung zu.
    Zwei Schwerbewaffnete stürmten herein. Ihnen folgte der Usurpator, dem zwei weitere Schwerbewaffnete folgten.
    »Warum wird nicht sofort geöffnet?«, brauste Torök auf.
    »Ich habe Zorack davon abgehalten, Sir«, sagte Holltain. »Das Verhörprogramm war noch nicht editiert. Da die Anlage auf akustische Äußerungen reagiert, hätte jede Störung das Programm beeinträchtigt.«
    Torök musterte das Mädchen. »Ich war wohl vorhin etwas zu grob. Dir wird nichts geschehen, mein Kind. Mister Holltain, ändern Sie die Verhörprogrammierung, falls sie dem Kind schaden könnte!«
    Der Psycho-Ingenieur senkte den Kopf. »Die Programmierung ist so, dass sie dem Kind nicht schaden kann, Sir.«
    Torök grinste schadenfroh. »Ich dachte es mir! Fangen Sie an! Ich werde sehen, wie Sie meine Anordnungen zu sabotieren versuchen.«
    Der Psycho-Ingenieur wurde blass, aber sein Stolz blieb ungebrochen. Er schaltete die Anlage ein.
    Wapuk Torök wartete eine Minute, während das aufgezeichnet wurde, was angeblich im Bewusstsein Baya Gheröls gespeichert war. Dann zog er einen Detektor aus der Tasche, musterte das Anzeigefeld und deutete auf das Abdeckelement in der Front der

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