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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Onkei.« Der Gefangene stotterte.
    Tantha musterte ihn verächtlich.
    »Eure Frauen haben einen miserablen Geschmack, wenn du mit dem Namen nicht ausgelacht wirst. Ihr seid hinter dem Gastwirt her?«
    »Ja«, bekannte der Lüsterne Onkei zitternd.
    »Gut. Mach dir um den Gastwirt keine Gedanken mehr. Während deine Brüder und Schwestern sich der Gefahr aussetzen, wirst du ein wenig ausruhen.«
    Tantha hatte seinen Griff noch immer am Hals des Freidenkers. Ein rascher, kräftiger Druck auf eine Stelle, die nur der Humpelnde Tantha kannte – und der Lüsterne Onkei sackte bewusstlos zu Boden. Er würde vor drei oder vier Stunden nicht wieder zu sich kommen.
    Tantha sah den Bewusstlosen eine Zeit lang an. Eine merkwürdige Veränderung ging mit ihm vor sich. Sein Gesicht nahm die typisch blasse Farbe eines Freidenkers an. Dann arrangierte er seine Kleidung, und bald hatte sie dasselbe Aussehen wie das Gewand, das die Freidenker trugen. Es war ein Vorgang, der sich so rasch abspielte, als sei es für den Humpelnden eine alltägliche Sache, sich in jemand anderen zu verwandeln.
    Er trat auf den Korridor hinaus und nahm die Verfolgung der Freidenker auf.
    Der Tolle Vollei hatte einen Späher vorausgeschickt, der ihm von einem hell erleuchteten Platz berichtete. Und dass dort ein fremdartiges Wesen sitze, wie er es nie zuvor gesehen habe.
    »Das muss der Gastwirt sein«, entschied der Tolle Vollei.
    Er wollte den Weg sofort fortsetzen, aber da drängte sich zwischen den Umstehenden ein Mann mittleren Alters nach vorn. Der Tolle Vollei hatte ihn nie zuvor gesehen.
    »Wer bist du? Was willst du hier?«, fragte er misstrauisch.
    Der Fremde, ohne Zweifel ein Freidenker, war sichtlich erstaunt. »Was ich hier will, das wollte ich dir eben erklären. Aber wer ich bin? Ist der Ruhm der Welt wirklich so vergänglich?«
    »Ich habe keine Zeit, mit dir ein langes Wortgeplänkel zu veranstalten.«
    »Du wirst mir verzeihen, wenn ich dir nicht direkt antworte«, erklärte der Fremde. »Aber kennst du den Wahlspruch der Freidenker: Was ein rechter Hahn sein will, der muss laut krähen?«
    »Wer kennt ihn nicht?« Der Tolle Vollei lachte spöttisch.
    »Er ist von mir«, belehrte ihn der Fremde.
    Vollei und alle, die in seiner Nähe standen, fuhren respektvoll einen Schritt zurück.
    »Du … du bist Narney der Wüstling?«, stieß Vollei hervor.
    Der Fremde machte würdevoll die Geste der Zustimmung. »Der bin ich. Ich habe mich lange Zeit nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen lassen; aber ich dachte nicht, dass alle mein Gesicht so rasch vergessen würden.«
    Der Tolle Vollei war sichtlich verlegen. »Verzeih, Narney«, bat er. »Die vergangenen Tage und Wochen waren so voller Aufregung …«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich hörte von deinem Unternehmen und wollte daran teilhaben. Ich eilte hinter euch her. Unterwegs fand ich den Lüsternen Onkei, der einen Schwächeanfall erlitten hat. Habt ihr ihn noch nicht vermisst?«
    Einigermaßen betreten sah der Tolle Vollei sich um. »Nein«, gestand er zögernd. »Unsere Aufmerksamkeit war zu sehr nach vorne gerichtet.«
    »Macht nichts. Onkei bat mich, seinen Platz zu übernehmen. Ist es dir recht?«
    »Und ob!«, erwiderte der Tolle Vollei begeistert. »Willst du unser Anführer sein?«
    »Auf keinen Fall. Ich mache nur mit, das ist alles.«
    Der Tolle Vollei schwang triumphierend die Arme in der Luft. »Narney der Wüstling ist mit uns!«, rief er. »Uns kann nichts mehr geschehen!«
    Pankha-Skrin hörte den Lärm schon aus größerer Nähe. Das Übersetzergerät übertrug sogar einige Worte, die dort gesprochen wurden. Aber Pankha-Skrin erkannte in ihnen keinen Sinn.
    Er war nicht beunruhigt und verließ sich auf den Humpelnden Tantha. Kurze Zeit später sah er einen Trupp von rund zwanzig Zaphooren auf den Platz treten. Sie kreisten seinen Standort ein. Es entging Pankha-Skrin nicht, dass zwei sich vor dem Gang postierten, durch den er mit Tantha gekommen war. Der Rückweg war ihm also abgeschnitten.
    Ein junger Mann trat aus der Gruppe der Zaphooren hervor.
    »Kannst du mich verstehen?«
    »Ich verstehe dich«, antwortete Pankha-Skrin ungerührt.
    Die Art, wie seine Worte zunächst von der Sprechblase erzeugt und dann von dem kleinen Gerät übersetzt wurden, schien den jungen Zaphooren zu erschrecken. Er blinzelte.
    »Bist du der Gastwirt?«, wollte er wissen.
    »Man nennt mich so, aber ich verfüge keineswegs über die geheimnisvollen Kräfte, die ihr einem

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