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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tobte der Kampf zwischen den Einäugigen, den Wahren Zaphooren und den Unabhängigen Frauen in aller Härte. Acht oder zehn Boronzot-Krieger hasteten die Rampe hinauf, verfolgt von einem Dutzend Frauen, die ihre Anführerin in Gefahr sahen. Ein Stück weiter hatten sich die Frauen mit den Einäugigen verbündet und leisteten Boronzots Truppen heftigen Widerstand. Die Wahren Zaphooren wurden zurückgeworfen.
    Pankha-Skrin tat das Seine, um die Verwirrung noch zu vergrößern. Er schlich sich zu einer der Schaltkonsolen und setzte die Werftmaschinerie in Betrieb. Die mächtigen Aggregate erwachten mit durchdringendem Summen zum Leben. Gewaltige Stahlplatten glitten in den Klauen gelenkiger Greifer an der Wandung des Robotschiffs empor. Die Schlangen der Schweißgeräte krochen an der Hütte entlang, ihr schrilles Pfeifen mischte sich in den Lärm des Kampfes.
    Als das Chaos vollkommen war, eilte der Quellmeister zu dem scheibenförmigen Fahrzeug, mit dem er zuvor den Ausflug zum vorderen Rand der großen Plattform unternommen hatte. Niemand achtete auf ihn, als er die Scheibe in Bewegung setzte und in geringer Höhe, die Werftmaschinen umsteuernd, auf die Landefläche hinausflog. Er war nicht sicher, wie seine Flucht letzten Endes vonstattengehen solle. Fürs Erste entzog er sich lediglich dem Zugriff der übereifrigen Zaphooren. Später würde er in die Burg zurückkehren müssen, die er jetzt hinter sich ließ. Er zweifelte nicht daran, dass die Zaphooren nach ihm suchen würden – falls wenigstens ein paar von ihnen die blutige Schlacht überlebten.
    Als er sich der Plattform etwa bis zur Hälfte genähert hatte, ging er wieder auf Gegenkurs. Über ihm glänzten die Sonnenlampen, die ihr silbriges Licht über die Landefläche ausschütteten. Wo sich die vordersten Gebäude über der Plattform erhoben, steuerte Pankha-Skrin die Scheibe in die Höhe.
    Die Wand, an der er sich entlangbewegte, war fensterlos und zunächst ungegliedert. Die Scheibe ließ zwei Sonnenlampen unter sich zurück und gelangte in einen Bereich, in dem die kahle Gebäudewand eine Reihe terrassenförmiger Absätze bildete. Der höchste Absatz hatte eine Breite von annähernd zehn Metern.
    Hier ließ Pankha-Skrin die Scheibe landen. Er befand sich in etwa zwei Kilometern Höhe über der Plattform.
    Wer von unten heraufblickte, der wurde von den Sonnenlampen geblendet.
    Pankha-Skrin wartete.
    Nach einer Stunde sah er eine Schar winziger Punkte, die sich auf der Landefläche verstreuten.
    Der Kampf war beendet. Die Sieger hatten erkannt, dass sie um ihre Beute gebracht worden waren, und schwärmten aus, um nach dem Gastwirt zu suchen.
    Aus der Entfernung konnte Pankha-Skrin nicht erkennen, wer die Sieger waren. Er hoffte allerdings, dass die Schiefäugige Salsaparú die Auseinandersetzung lebend überstanden hatte.
    Er wandte sich um – und stutzte. Geräuschlos war hinter ihm eine Gestalt aufgetaucht, ein Mann fortgeschrittenen Alters, von mittlerer Größe und stämmig gebaut. Er hatte kurz geschnittenes Haar, in dem unter stumpfem Grau eine Spur Silber hervorschimmerte. Der Fremde schien frei von den Folgen jener Mutationen zu sein, die aus vielen Zaphooren pseudohumanoide Gestalten gemacht hatten. Als er sich jedoch bewegte, sah Pankha-Skrin, dass er humpelte.
    »Wer bist du?«, fragte der Quellmeister.
    »Man nennt mich den Humpelnden Tantha. Ich hoffe, ich habe dich nicht erschreckt.«
    »Ich bin nicht so leicht zu erschrecken. Wohnst du hier?«
    »Nein. Ich habe nach dir gesucht und bin dir, als ich dich fand, vorsichtig gefolgt.«
    »Du – mir? Weshalb?«
    »Ich hörte von deinem Interesse an den Legenden der Zaphooren. Ich wollte dich fragen, ob du die Sage von Arqualovs Donnermeister kennst.«
    Ein wenig verwundert antworte der Quellmeister: »Ich habe noch nicht viel von ihm gehört, außer dass er manchmal Erschütterungen erzeugt, die …« Er richtete die Sehwerkzeuge auf den humpelnden Zaphooren. »Vielleicht wenn du mir den Namen des Donnermeisters nennst«, schlug er vor.
    »Es kennt ihn fast niemand«, behauptete Tantha. »Er hieß Parlukhian.«
    Pankha-Skrin sah den Zaphooren nachdenklich an.
    »Hat Signard dich gesandt?«, wollte er schließlich wissen.
    »Signard hat mich gebeten, auf deine Sicherheit zu achten. Ich sehe, dass man dich verfolgt. Ich weiß einen Weg, auf dem wir den Verfolgern entkommen können. Wenn du dich mir anvertraust …«

7.
    Vor sich, gegen das Licht, das aus der Tiefe des Stollens schimmerte,

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