Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Staubwolken hielt offenbar nicht viel von diesem Vorhaben. Sein Gelächter schwoll an. Der Boden wölbte sich. Vollei stürzte. Aber schon war alles so eben wie zuvor. Für die beiden Freidenker musste der Vorgang völlig unerklärlich sein.
    »Bleibt hier!«, dröhnte die Stimme des Geistes. »Ich habe mit euch einiges vor. Ein Mächtiger bedarf der Zerstreuung in anderer Weise als ein Sterblicher!«
    Es ließ sich absehen, dass der, der sich einen Mächtigen nannte, mit Hajlik und Vollei nicht eher zu spielen aufhören würde, bis sie dasselbe Schicksal erlitten hatten wie die anderen, die vor ihnen gekommen waren. Pankha-Skrin hielt den Zeitpunkt zum Eingreifen für gekommen. Er erhob sich hinter seiner Deckung und drehte das kleine Übersetzergerät so, dass die Lautsprecherfelder ihre Leistung entfalten konnten.
    »Es scheint, wir sind einander schon einmal begegnet!«, rief er, und seine Stimme hallte fast so laut wie die des Geistes. »Kommst du wieder, um dich am Unglück der Sterblichen zu laben – wie damals, als du Serena zu dir riefst? Woher nimmst du den Mut, dich einen Mächtigen zu nennen, wenn du doch nur der Geist eines armseligen Freibeuters bist?«
    Sofort zog der Quellmeister sich mit seinem Bewusstsein in die inneren Tiefen entelechischer Denkvorgänge zurück und vernachlässigte sein Oberflächendenken. Nur der Bruchteil einer Sekunde verging, da spürte er, wie ein fremder Geist sich an dem seinen zu schaffen machte, wie er betastet wurde und das fremde Bewusstsein sich wunderte, ein untätiges, wie blöd wirkendes Gedankenfeld zu finden.
    »Woher kenne ich diese Stimme?«, raunte es aus dem Dunst, dessen Bewegung auf einmal nicht mehr so heftig war. »Wer ist dieser Frevler, der mir binnen kurzer Zeit zweimal in die Quere kommt? Weißt du nicht, was es bedeutet, einen Geist der Vergangenheit zu beschimpfen?«
    Die Fühler des fremden Bewusstseins griffen in die Tiefe, sie näherten sich der entelechischen Denkebene. Pankha-Skrin konzentrierte seine ganze Kraft auf einen einzigen Gedanken. Gleich musste der Zusammenprall kommen …
    »Eine Falle!«, schrillte es aus dem Dunst. »Eine tödliche Falle! Warte, du Verräter! Ein zweites Mal hast du mich überrumpelt. Ein drittes Mal …«
    Die Stimme verlor an Kraft. Es hörte sich an, als entferne sich der Sprecher mit rasender Geschwindigkeit. Der Dunst löste sich auf. Nur Sekunden verstrichen, und die Halle bot sich dem Blick wieder so dar, wie sie ausgesehen hatte, bevor der Geist erschien. Selbst die herabgestürzten Felsklötze waren verschwunden, und die Decke war ohne Unebenheit.
    Die Freidenker lagen auf dem Boden, das Gesicht gegen den Fels gepresst. Pankha-Skrin trat zu ihnen hin.
    »Steht auf!«, sagte er. »Die Gefahr ist vorüber.«
    Vollei drehte sich vorsichtig um. Er blickte den Quellmeister verständnislos an, als erkenne er ihn nicht.
    »Ich weiß, dass du mir auf der Spur bist«, sagte Pankha-Skrin. »Aber wenn du mich in die Tiefe des Großen Gasthauses verfolgst, lässt du dich mit Mächten ein, denen du nicht gewachsen bist. Nimm deine Begleiterin und kehrt beide an die Oberwelt zurück. Hier unten habt ihr nichts verloren!«
    Vollei gehorchte. Seine Bewegungen wirkten mechanisch, er schien nicht zu wissen, was er tat. Hajlik stierte vor sich hin, als habe sie den Verstand verloren. Augenblicke später waren beide verschwunden. Ihre schlürfenden Schritte entfernten sich durch den Korridor.
    Inzwischen hatte der Humpelnde Tantha sein Versteck verlassen. Ehrfurcht spiegelte sich in seinem Gesicht.
    »Jetzt glaube ich, Herr, dass du dich vor den Geistern nicht fürchtest. Du hast Macht über sie. Sie werden uns nichts anhaben können, auch wenn wir in die Schleierkuhle eindringen.«
    »Mein Freund, ich verdiene den Titel Herr nicht«, entgegnete Pankha-Skrin mit einer freundlichen Geste seines linken Greifarms. »Die Geister der Vergangenheit können mir nichts anhaben, weil sie bedauernswerte Kreaturen sind. Sie wurden ihres Körpers beraubt, haben sich aber nie an ihre immaterielle Daseinsform gewöhnt.«
    »Du weißt, wer die Geister sind?«, fragte der Humpelnde Tantha erregt.
    »Ich glaube, es zu wissen. Murcon hat fürchterliche Rache geübt!«
    Tantha sah sich um. »Ich möchte einen Eid schwören, dass Felsen von der Decke gestürzt und zerplatzt sind. Dennoch ist keine Spur von ihnen übrig.«
    »Du täuschst dich nicht«, bestätigte Pankha-Skrin. »Der Geist ist ein mächtiger Suggestor. Er labt sich an der

Weitere Kostenlose Bücher