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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bewahrten ihre Identität als zivilisatorisch und technisch hoch entwickeltes Volk. Weil sie aber wussten, dass das Abgleiten in die Dekadenz der Söldnervölker nicht eine natürliche, sondern eine von den Mächten jenseits der Materiequelle gesteuerte Entwicklung war, fürchteten sie sich vor denen, deren Steuerung sie sich entzogen hatten.
    Niemand in der Weite des Universums wusste genau zu sagen, wie die Trümmerleute sich der Bedrohung durch die Mächte jenseits der Materiequelle zu entziehen gedachten. Um genau zu sein: Niemand war gewiss, dass diese Bedrohung tatsächlich existierte. Aber unter den Eingeweihten hielt sich beharrlich das Gerücht, die Trümmerleute seien auf der Suche nach dem Durchgang durch die Materiequelle, um in den Bereich jenseits der Quelle einzufallen und ihre Bedroher an der Ausführung ihrer Pläne zu hindern.
    So viel wusste Ganerc-Callibso. Er war nie zuvor einem Loower begegnet. Nun aber erkannte er, dass es zwischen ihm und den Siedlern von Erskriannon ein unsichtbares Band gab, das ihre scheinbar verschiedenen Interessen verknüpfte. Der Ausgangspunkt der Gemeinsamkeit waren jene, die niemand je zu Gesicht bekommen hatte und von denen niemand wusste, wer sie eigentlich waren: die Mächte jenseits der Materiequelle.
    Kerm-Tzakor und Basir-Fronth, begleitet von weiteren sieben Loowern, schilderten Ganerc-Callibso die lange Fahrt der Kairaquola. Der Befehlshaber der Flotte war der Quellmeister Pankha-Skrin, die höchste Stufe der loowerischen Hierarchie.
    Quellmeister waren mit besonderen Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, die sie sich im Lauf langer Jahre durch entelechisches Denken erwarben. Sie hatten eine ungewöhnlich hohe Lebenserwartung. Pankha-Skrin war so alt, dass niemand mehr zu sagen vermochte, wann er das hohe Amt eines Quellmeisters übernommen hatte.
    Pankha-Skrin hatte wie seine Vorgänger seine Lebensaufgabe darin gesehen, nach der Materiequelle zu suchen.
    Er war erfolgreich gewesen.
    Trotzdem, berichteten Basir-Fronth und Kerm-Tzakor, hatte Pankha-Skrin nicht die Begeisterung empfunden, die der Bedeutung des Fundes angemessen gewesen wäre. Weil dem Quellmeister die Kosmischen Burgen der Mächtigen verborgen geblieben waren. Dann hatten unbekannte Gegner angegriffen, die RIESTERBAAHL gestürmt und Pankha-Skrin entführt.
    Dieser Schilderung war Ganerc-Callibso mit großer Aufmerksamkeit gefolgt. Aus ihr ging hervor, dass die Loower die Geschichte der sieben Mächtigen kannten.
    Gleichzeitig wurde Ganerc schmerzhaft bewusst, dass die Erfahrung, die Pankha-Skrin gemacht hatte, sich nur wenig von der seinen unterschied. Der Quellmeister hatte nach den Kosmischen Burgen gesucht, sie aber nicht gefunden. Ganerc hatte sich zunächst der eigenen und danach Murcons Burg genähert, doch beide hatten sich seinem Blick entzogen.
    Die Fähigkeit, die Burgen sehen zu können und sie zu betreten, besaßen allein die Mächtigen. Dadurch unterschieden sie sich von allen anderen Lebewesen. Es war verständlich, dass Pankha-Skrin die Burgen nicht hatte finden können.
    Dass hingegen Ganerc selbst erfolglos geblieben war, bedeutete, dass er den Status als Mächtiger verloren hatte. Er gehörte nicht mehr zu den Zeitlosen. Er konnte weder seine Kosmische Burg noch eine der anderen sechs jetzt noch betreten.
    Ganerc war dankbar, dass die Loower ihn seinen Gedanken lauschen ließen, ohne ihn zu unterbrechen.
    »Du hast die Geschichte unseres Volkes gehört«, sagte Kerm-Tzakor schließlich. »Es ist die Geschichte einer Suche, die vor unvorstellbar langer Zeit begonnen hat. Vor Kurzem haben wir das Ziel unserer Wünsche erreicht, aber wir mussten einen furchtbaren Preis dafür zahlen. Wir haben den Quellmeister verloren, der uns durch die Materiequelle führen sollte. Niemand weiß, ob er je zu uns zurückkehren wird.«
    Basir-Fronth fügte kurz darauf hinzu: »Vielleicht bringt das, was du uns berichtet hast, Licht in die Dunkelheit. Wo liegt dein Ziel?«
    Die Frage kam für Ganerc keineswegs überraschend. Er hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt, sich den Loowern zu offenbaren. Basir-Fronths Worte bewogen ihn allerdings zur Sinnesänderung. Wenn die Loower erfuhren, dass er zum Kreis der Mächtigen gehört hatte, würden sie womöglich versuchen, ihn für ihre Interessen einzuspannen. Zumal sie offenbar der Ansicht waren, dass Pankha-Skrins Verschwinden in Zusammenhang mit der Materiequelle und den Kosmischen Burgen stand. Er konnte darauf nicht eingehen, weil er eigene

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