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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sorgen hatte. Mit anderen Worten: Er durfte den Loowern seine Identität nicht preisgeben.
    »Ich bin auf der Suche nach einer der Kosmischen Burgen«, antwortete Ganerc-Callibso. »Früher bedeutete es für mich keine Schwierigkeit, sie zu finden. Aber in jüngster Zeit muss ich etwas verlernt haben.«
    Kerm-Tzakor und Basir-Fronth blickten ihn durchdringend an.
    »Du bist einer der Mächtigen?«, erkundigte sich Kerm-Tzakor. »Man denkt sie sich hünenhaft und mit wallender Haartracht, mit blitzenden Augen und imposanter Ausdruckskraft – aber immerhin mit derselben vertikalen Symmetrie, die dein Körper auch besitzt.«
    Ganerc winkte ab.
    »Ich bin kein Mächtiger. Ich diente jedoch einem Mächtigen, und er verlieh mir die Gabe, die Burgen erkennen und betreten zu können. Er ist seit langer Zeit verschollen. Die Burg, die einst ihm gehörte, war mein einziger Zufluchtsort.«
    »Welcher Mächtige war es?«
    »Ganerc«, lautete die Antwort.
    Viel mehr brachten die Loower von Ganerc nicht in Erfahrung. Sie wollten wissen, worin die Gabe bestand, die er von seinem Herrn erhalten habe. Aber Ganerc redete sich darauf hinaus, dass er das nicht wisse. Im Verlauf der weiteren Unterhaltung versuchte er, die Loower zu überzeugen, dass ihm keine Wahl bleibe, als die Suche nach seinem verschwundenen Herrn wieder aufzunehmen. Er spürte jedoch, dass sie die Lüge in seinen Worten witterten. Sie reagierten daraufhin selbst verschlossen, und die Besprechung endete mit einem Misston.
    Ganerc entschied, seinen Aufenthalt auf Erskriannon abzubrechen. Als die Nacht schon etliche Stunden alt war, schlich er sich unbemerkt aus dem Haus und ging zu der Lichtzelle.
    Als er das kleine Raumschiff startete, bemerkten die Loower zwar, dass ihr Gast sich ohne Abschied und Dank entfernte, aber sie hatten keine Möglichkeit, ihn daran zu hindern. Sie versuchten nicht einmal, über Funk Verbindung aufzunehmen. Unfreundlichkeit und Undankbarkeit waren für die Loower Symptome der Barbarei.
    Ganerc ahnte, dass sie Callibso als einen Unzivilisierten abschrieben, mit dem kein höher entwickeltes Wesen etwas zu tun haben mochte – ohne zu ahnen, dass er einst Ganerc, der Mächtige, gewesen war und zum Kreis der Zeitlosen gehört hatte.

14.
    Der Tolle Vollei und seine Gefährtin Hajlik hatten das Geheimnis entdeckt, wie sie das linke der beiden Portale öffnen konnten.
    In der Halle lagen die reglosen Körper derer, die vor ihnen versucht hatten, Eingang zur Schleierkuhle zu erhalten. Aber sie lagen zumeist vor dem rechten Portal, das aussah, als müsse es sich ohne Mühe öffnen lassen. Auch Vollei hätte zuerst dort seine Kräfte ausgetobt. Aber dann hatte er gesehen, dass es dem Fremden, den jeder für einen Gastwirt hielt, gelungen war, das linke Portal zu öffnen.
    Hajlik litt noch immer unter ihrem Panikanfall. Sie sprach kaum und folgte Vollei nur, wenn er sie mit sich zog.
    Sie waren nun schon wieder seit Stunden unterwegs, ohne dass sich ihnen eine einzige Unannehmlichkeit in den Weg gestellt hatte.
    Vollei hatte erkannt, dass es gefährlich war, zu rasch vorzudringen. Der Gang, durch den er sich mit Hajlik bewegte, hatte viele Abzweigungen und Kreuzungen. Er untersuchte jede Einmündung aufmerksam. Hajlik blieb unbewegt stehen, sobald er ihre Hand losließ.
    Bei einem dieser Vorstöße in einen seitlichen Korridor geschah es. Vollei war weit vorgedrungen, bis er sicher sein durfte, dass ihm aus dieser Richtung keine Gefahr drohte. Danach kehrte er um. Der Seitengang war sanft gewunden und dunkel. Als er wieder die Helligkeit des Hauptkorridors vor sich sah, stieg eine ungute Ahnung in ihm auf. Er bewegte sich von da an noch vorsichtiger.
    In der Nähe der Gangmündung hörte er Geräusche. Das war das Rascheln von Gewändern, das Tappen von Schritten.
    Als die Schritte sich entfernten, lugte Vollei um die Ecke. Im Hauptkorridor sah er eine Schar vermummter Gestalten, die Hajlik mit sich führten.
    Die Übermacht war zu groß, ein Befreiungsversuch hätte niemals Aussicht auf Erfolg gehabt. Zudem fragte sich Vollei, ob er ohne Hajlik nicht besser dran sei. Sie war ihm zuletzt ohnehin mehr Hindernis als Hilfe gewesen.
    Er hockte sich an der Gangecke auf den Boden und überdachte seine Lage. Erst nach einer halben Stunde folgte er der Richtung, in der die Vermummten verschwunden waren.
    Der breitschultrige Kukelstuuhr-Priester führte den Humpelnden Tantha auf den am weitesten rechts liegenden Gang zu. Sie gelangten in einen ovalen Raum,

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