Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gekommen waren.
    Als er geendet hatte, saßen die Wynger in der Halle immer noch regungslos da. »Du hast sie beeindruckt«, raunte Demeter ihm zu. »Sie würden für dich alles tun. Verstehst du, welche Macht du über sie haben könntest?«
    »Sei still!«, zischte er. »Es ist nicht richtig, was du sagst.«
    Sie lächelte. »Unvorstellbar, was geschehen würde, wenn an deiner Stelle ein skrupelloser Mann säße.«
    Plondfair lehnte sich zurück. Seine Ansprache war aufgezeichnet und gleichzeitig auf allen anderen Monden gesendet worden. Bald würden die Wynger auf Welten außerhalb des Torgnisch-Systems ebenfalls an der Rede teilhaben.
    Karsell stand auf, eine kleine, Mitleid erweckende Figur, die ihre Persönlichkeit nur an Bord eines Raumschiffs entfalten konnte. Er räusperte sich und drückte Plondfair die Hand. Demeter warf er nur einen scheuen Blick zu, dann ging er vom Podium.
    Penjaman starrte noch immer in den Saal, der sich allmählich leerte. »Ich hoffe, dass ihr wisst, was ihr da tut«, sagte er leise. »Ihr zerschlagt eine jahrtausendealte Kultur.«
    »Aber nicht, ohne dafür etwas Besseres zu bringen!«, rief Plondfair hitzig.
    »Jeder glaubt, dass seine neuen Ideen besser sind als die alten.«
    »Wir sind die Botschafter des Alles-Rads! Das ist ein erheblicher Unterschied.«
    Penjaman schaute sich um, wie um sich zu vergewissern, dass niemand ihnen zuhören konnte. »Glaubt ihr an das Alles-Rad?«
    »Was soll diese Frage?«, erkundigte sich Demeter betroffen.
    Der Kryn sah sie abschätzend an. »Ich weiß nicht, wer oder was das Alles-Rad ist, aber bestimmt ist es nicht jene Macht, als die es uns im Mythos präsentiert wird.«
    »Du bist ein Ungläubiger!«, stieß Plondfair hervor.
    »Ich bin ein Realist, der lange nachgedacht hat.«
    Der Lufke unterdrückte eine Antwort. Er glaubte, Penjaman zu durchschauen. Dieser Kryn war ein gerissener Intellektueller. Entweder wollte er sich bei Demeter und Plondfair einschmeicheln, oder er versuchte, ihnen eine Falle zu stellen.
    »Wir müssen jetzt aufs Dach.« Schroff beendete Plondfair das Gespräch.
    Sie schlossen sich Blußtur an, der vor dem Podium auf sie wartete. »Vielleicht«, sagte Demeter nachdenklich, »wird dies unser letzter gemeinsamer Auftritt.«
    Plondfair sah sie bestürzt an. In ihm stieg eine dumpfe Ahnung auf, dass seine Trennung von Demeter bevorstand. Er konnte jetzt seinen Gefühlen keinen freien Lauf lassen, denn als Botschafter des Alles-Rads durfte er keine Verzweiflung zeigen. Der Gedanke jedoch, dass er diese Frau verlieren könnte, bereitete ihm seelische Qual.

22.
    Es war nicht einfach, Lichtjahre von der eigenen Heimatwelt entfernt, an Bord eines fremden Raumschiffs, die Haltung einer Königin zu bewahren.
    Dorania wartete, dass das Beiboot sein Ziel erreichte. Sie fieberte dem Augenblick entgegen, da sie mit ihren Artgenossen auf der PAN-THAU-RA zusammentreffen würde, und gestand sich zugleich ein, dass sie sich vor der Begegnung fürchtete. Aber das würde sie niemals zugeben.
    Nach allem, was sie von den Menschen gehört hatte, waren die Ansken an Bord des Sporenschiffs eroberungssüchtig und bösartig. Mit den Ansken von Datmyr-Urgan hatten diese Wesen wenig gemein. Sie besaßen keine Königin und kein Kastensystem. Ihr Anführer war ein männlicher Anske, der sich Außerordentlicher Kräftebeharrer und Mechanist nannte. Rhodan hatte behauptet, dass dieser Anskenführer, sein Name war Körter Bell, nicht mehr lebte.
    Aber an Bells Stelle war mit Sicherheit ein anderer getreten.
    Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Tolot im Eingang erschien. Der Haluter trug einen Translator. »Rhodan lässt dir ausrichten, dass wir bald am Ziel eintreffen werden«, sagte er.
    »Ich bin bereit.« Nervosität und Anspannung ergriffen von ihr Besitz. Sie versuchte, ihre Lage realistisch einzuschätzen. Rhodan und Tolot verfolgten eigene Ziele und konnten sich nicht ununterbrochen ihrer annehmen. Hinzu kam die völlig fremde Umgebung. Schon an Bord der BASIS war sie verwirrt gewesen und hatte die Orientierung verloren. In der PAN-THAU-RA würde sie sich wahrscheinlich überhaupt nicht zurechtfinden.
    Tolot zog sich wieder zurück, und Dorania war froh, dass sie allein war. So fiel es ihr leichter, sich auf die kommenden Ereignisse zu konzentrieren. Sie verstand nicht viel von Raumfahrt, aber sie wusste, dass das Beiboot sich mittlerweile im Hyperraumbereich befand und einer Hangarschleuse der PAN-THAU-RA entgegenschwebte. Es war die

Weitere Kostenlose Bücher