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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kernzelle mit der Kommandozentrale und der technischen Ausrüstung. Diese formbeständige Grundkonstruktion wurde noch von einer schwachen, zur Instabilität neigenden Energiehülle umgeben.
    Hotrenor-Taak hatte die Temperatur reduziert und die Sauerstoffzufuhr gedrosselt. Dennoch reichten die Energiereserven höchstens noch für ein paar Tage.
    Mittlerweile hatte der Lare die Zapfanlagen neu justiert. »Ich kann in jeder Stunde unsere Existenz um einige Minuten verlängern, das ist doch wenigstens etwas«, stellte er fest. »Der Hyperraum scheint hier als Energiequelle besonders ergiebig zu sein. Wäre ich in der Lage, die Eingangsanlagen zu modifizieren, hätten wir vermutlich kaum ein Problem. Es scheint da eine starke Strahlungsquelle zu geben, die ich zwar theoretisch erfassen, aber nicht anzapfen kann. Voraussetzung für die Energieaufnahme aus dem Hyperraum ist eben nach wie vor die vorherige Aufladung durch eine Mastibekk-Pyramide.«
    »Vielleicht könnte Schneeflocke die Lösung finden?«, warf Visbone ein.
    »Der Gys-Voolbeerah-Roboter ist doch nur ein Kinderspielzeug.«
    »Egghead hat recht«, sagte Arzachena. »Warum sollten wir es nicht versuchen? Wir haben keine Ahnung von Schneeflockes Möglichkeiten. Das ist jedenfalls deutlich besser, als untätig herumzusitzen.«
    »Meinetwegen gebt euch dem Spieltrieb hin.« Hotrenor-Taak registrierte, dass der Pegel der Energieanzeige vorübergehend etwas langsamer sank. Ein überraschender fünfdimensionaler Energiestoß stimulierte die Zapfer.
    »Wir hätten uns bei Gerziell genauer informieren sollen, wie Schneeflocke zu programmieren ist«, hörte der Lare Arzachena sagen.
    »Du überschätzt diese Konstruktion, wenn du von ihr ein breites Programmspektrum erwartest, Kaktus«, kommentierte Visbone. »Ich glaube kaum, dass Gerziell mit Schneeflocke einen genialen Allzweckroboter erschaffen wollte. Er sah in ihm in erster Linie ein Kunstwerk.«
    »Hoffentlich hat er sich überhaupt etwas dabei gedacht und sich nicht nur von Intuition leiten lassen.« Arzachena hantierte verbissen an mehreren Elementen des Kristallroboters. Er fügte sie in eine neue Zuordnung ein. Dadurch wurden Energiekreisläufe geschlossen und neue Funktionen aktiviert.
    Schneeflocke knisterte melodiös. Der Roboter bewegte sich grazil, seine Kristallstrukturen verschoben sich zu neuen Mustern und Lichterspielen.
    »He, Schneeflocke!«, rief Visbone, der sich als Erster von dem Anblick losreißen konnte. »Deine Bewegungsstudien sind reif fürs kosmische Ballett. Kannst du mich hören?«
    »Hören und verstehen«, erklang es singend aus dem Kristallgebilde. »Was willst du mir mitteilen?«
    »Wir haben ein Problem«, sagte Arzachena schnell, um seinem Vetter zuvorzukommen. »Wir erwarten, dass du eine Lösung findest.«
    Eine Kaskade von Rottönen durchlief den Kristallkörper. »Probleme widern mich an«, sang der MV-Roboter. »Ich bin nicht geschaffen worden, mich damit zu belasten. Ich habe schön zu sein.«
    »Mehr nicht?«, fragte Arzachena.
    »Findest du mich denn nicht schön?« Schneeflocke ließ ein beeindruckendes Lichterspiel sehen, das er mit sphärischen Klängen untermalte.
    »Das schon«, gab Arzachena zu. »Aber wenn du uns nicht helfen kannst, wirst du in Schönheit sterben.«
    »Was kann ich mir Besseres wünschen?«, sang der Kristallroboter.
    »Willst du nicht viel mehr Menschen und andere Lebewesen mit deinem Anblick beglücken?«, fragte der Prospektor lauernd.
    »Das wäre die Erfüllung. Warum sollte sie mir nicht vergönnt sein? Ich bin schön und habe eine lange Lebenserwartung. Wenn ich genügend Energie bekomme, bin ich die personifizierte unsterbliche Schönheit.«
    »Eben das ist unser Problem«, sagte Arzachena. »Wir sind nahezu ohne Energie und wissen nicht mehr weiter. Willst du unter diesen Umständen nicht doch überlegen, wie wir das Energieproblem lösen könnten?«
    »Ich werde darüber nachdenken.« Schneeflocke erstrahlte in einem inneren grünlichen Schein.
    »Er scheint zu meditieren«, vermutete Visbone.
    »Ich bin gespannt, was dabei herauskommt.« Arzachena seufzte ungeduldig.
    »Wird eine Vorhersage gewünscht?«, erkundigte sich Hotrenor-Taak spöttisch vom Kommandopult aus. »Ich denke, dass Schneeflocke lediglich zu der Erkenntnis kommt, dass seine Schönheit alles überstrahlt, sogar den Tod.«
    Das Schrillen der Alarmanlage unterbrach Arzachenas Antwort. Mit offenem Mund starrte er den Laren an.
    Hotrenor-Taak blickte ebenso fassungslos auf

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