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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erhalten nicht genügend Energie.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, da bebte die Trennwand, als hätte die Faust eines Riesen dagegen geschlagen. Ein Riss entstand, und der Kopf des Tempesters tauchte darin auf. Wutschnaubend verschwand er wieder und rannte an anderer Stelle erneut gegen die Wand an.
    »Es kann nicht an der Energiezufuhr liegen«, behauptete Santix. »Technisches Versagen ist ebenfalls unmöglich. Es scheint nur eine Erklärung zu geben, aber an die wage ich nicht zu denken.«
    »Heraus damit!«, befahl Margor.
    »Vielleicht ein Defekt an der Erhaltungsschaltung.« Der Hyperphysiker ging zu dem fassförmigen Gebilde im Zentrum des Decks. »Der abrupte Spannungsabfall kann nur auf eine verminderte Leistung der Erhaltungsschaltung zurückzuführen sein. Sie liefert nicht mehr genügend Energie.«
    »Unsinn!«, rief Margor erregt. »Dann hätte das auf die Hyperraumnische ebenfalls Auswirkungen. Sie würde instabil werden und vermutlich schrumpfen oder …«
    Ein Knistern und Krachen, das von den Trennwänden und dem Boden aus Formenergie ausging, ließ den Mutanten verstummen. Ein unheimliches Vibrieren pflanzte sich durch den Boden fort und griff auf die Wände über. Unter einem Paratender wölbte sich der Boden auf, an anderer Stelle senkte sich das Niveau um fast einen Viertelmeter.
    »Was hat das zu bedeuten?«, rief Margor entsetzt.
    »Wie du gesagt hast …« Auf Santix' Stirn perlte plötzlich der Schweiß. »Wenn die Hyperraumnische Energie verliert, beginnt sie zu schrumpfen. Diesem Veränderungsprozess sind auch die einzelnen Decks aus Formenergie unterworfen. Die von uns eingebrachte Ausstattung ist jedoch starr und kann sich den Verformungen nicht anpassen.«
    »Spar dir deine klugen Reden!«, schrie Margor. »Erkläre mir lieber, was wirklich geschieht.«
    »Ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, Boyt. Aber es sieht so aus, als sei unsere Großraumnische angezapft worden und als würde uns die Energie entzogen.«
    Die Landschaft von Jota-Tempesto verschwand, und Finsternis umfing Baya. Sie hatte das Gefühl, in den Schwarzteil des Auges gestürzt zu sein und im Nichts zu schweben.
    Aber dann spürte sie festen Boden unter den Füßen. Aus der Dunkelheit drang eine Vielzahl von Geräuschen zu ihr – wie nahes Donnergrollen, das sich mit artikulierten Lauten vermischte. Eine menschliche Stimme schrie. Dem folgte ein Poltern, als berste etwas Schweres in tausend Trümmer.
    Ein bestialischer Gestank zwang Baya, die Luft anzuhalten. Aber letztlich musste sie doch wieder einatmen, und nach einigen Atemzügen gewöhnte sie sich an den Geruch.
    Der Boden vibrierte. Sie hatte das Gefühl, hochgehoben zu werden, als stehe sie auf dem Rücken eines urweltlichen Tieres, das in seiner Ruhe gestört worden war und sich gerade erhob. Etwas flog pfeifend durch die Luft und streifte ihre Schulter. Baya verlor den Halt. Sie fiel hart auf den Boden, der zuckte und vibrierte, als lebe er.
    Das konnte unmöglich das Innere einer von Margors Hyperraumnischen sein.
    Baya war geistesgegenwärtig genug, das Auge im Fallen festzuhalten. Mit der freien Hand stieß sie gegen etwas Weiches. Im nächsten Moment ertönte ein Fauchen und Knurren, scharfe Zähne gruben sich in ihr Handgelenk.
    Baya schrie vor Schmerz auf und riss die Hand zurück. Sie warf sich herum und kroch in die andere Richtung. Sekunden später stieß sie mit dem Kopf gegen eine pulsierende Wand.
    Ein fahler Lichtschimmer ließ sie einen Teil ihrer Umgebung in schattenhaften Umrissen erkennen. Da war ein schräger Mauervorsprung, der unzählige Risse aufwies. Daneben ein aus dem Winkel geratener Türstock. Die Tür hing schief in den Angeln.
    Was sie für ein heißhungriges Raubtier gehalten hatte, war ein menschliches Baby. Es kroch auf allen vieren, hatte die Zähne gebleckt und heulte kläglich. Baya war sofort klar, dass es sich um ein Tempester-Baby handeln musste. Also hatte sie ziemlich sicher die Großklause zwei erreicht.
    Aber was ging hier vor?
    Im heller werdenden Lichtschein sah Baya eine Trennwand auseinanderbrechen. Sie wich zurück und stieß gegen eine gewölbte Mauer, die aus Formenergie gebildete Hülle der Hyperraumnische. Baya hatte die Außenwandung als hart und widerstandsfähig in Erinnerung, jetzt versank sie geradezu in dem weich gewordenen Material und hatte Angst, darin zu ertrinken. In aufkommender Panik befreite sie sich aus der Umklammerung der elastischen Masse.
    Gleich darauf geisterte ein Lichtkegel durch den

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