Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Raum. Er glitt über die zertrümmerte Einrichtung hinweg, erfasste kurz das tobende Tempester-Baby und traf Baya. Sie hob die Hände schützend vor die Augen, und damit geriet auch das ›Loowerauge‹, das sie fest umklammert hielt, in den Lichtschein.
    »Träume ich, oder ist das Baya mit dem Auge?«, rief eine Männerstimme hinter der Lichtquelle.
    Die Stimme kam ihr vertraut vor. Einesteils war sie erleichtert, auf jemanden gestoßen zu sein, der sie kannte. Andererseits ärgerte sie sich, dass sie so leichtfertig ihren ›Schatz‹ preisgegeben hatte.
    Der Lichtstrahl zitterte leicht, als sich der Mann näherte.
    »Stehen bleiben!«, rief Baya und hob das Auge vor ihr Gesicht. »Ich gehe sofort wieder fort.«
    »Nicht, Baya!« Der Mann blieb stehen. »Du hast nichts zu befürchten. Ich bin Doc Pontak, der ärztliche Betreuer. Es erscheint mir wie ein Wunder, dass du in größter Not aufgetaucht bist. Nicht einmal Boyt hat geglaubt, dass es für uns noch Rettung gibt.«
    Der Lichtschein setzte sich wieder in Bewegung. Aber Baya durchschaute Pontaks Absicht. Ihr war klar, dass er sie ablenken wollte, um ihr dann das Auge zu entwenden.
    »Keinen Schritt weiter!«, befahl sie. »Wenn Sie wollen, dass ich euch hier heraushole, dann kommen Sie mir nicht zu nahe, Doc Pontak!«
    »Schon gut«, sagte der Arzt beschwichtigend. »Aber wenn du uns helfen willst, musst du dich beeilen. Die Großklause löst sich auf und wird bald im Hyperraum verpuffen.«
    »Bringen Sie mich zu Boyt! Aber bleiben Sie vor mir und versuchen Sie nicht, mir das Auge wegzunehmen.«
    »Ich bin bestimmt nicht lebensmüde.«
    »Drehen Sie sich um und richten Sie Ihren Scheinwerfer in die andere Richtung!«
    Zufrieden stellte Baya fest, dass der Lichtstrahl von ihr fortschwenkte. Sie sah nun vor dem erhellten Hintergrund Pontaks Silhouette.
    »Gut so?«, fragte der Arzt rau. Baya sah, dass er mit der freien Hand eine verdächtige Bewegung machte.
    »Was tun Sie?«, fragte sie scharf.
    »Ich dachte, es sei angebracht, Boyt von deiner Anwesenheit zu verständigen«, antwortete Pontak. Bevor Baya ihm verbieten konnte, eine Funkverbindung zu schalten, hörte sie ihn schon reden. »Boyt, Baya ist mit dem Auge zurück.«
    »Wo seid ihr?«, erklang Margors Antwort wie von weit her. »Bleib mit mir in Verbindung, Doc, ich komme euch entgegen.«
    »In Ordnung. Wir …« Pontak unterbrach sich, als vor ihm eine breitschultrige Gestalt auftauchte. An dem von Mordlust verzerrten Gesicht erkannte Baya, dass es ein Tempester war.
    Pontak hatte gerade noch Zeit, den Paralysator auszulösen, dann erreichte ihn der Tempester. Sie stürzten beide und rollten umschlungen über den Boden. Pontak blieb reglos liegen. Der von der Paralyseladung getroffene Tempester brach über dem Arzt zusammen.
    »Doc! Doc, was ist geschehen?«, hörte Baya Margor rufen.
    Sie nahm dem Arzt den Handscheinwerfer aus den verkrampften Fingern und streifte sein Kombiarmband vom Handgelenk. Da sie selbst viel dünnere Arme hatte, musste sie sich das Armband bis zum Schulteransatz hochschieben, damit es einigermaßen festsaß.
    »Boyt! Hier ist Baya«, sagte sie hastig. »Ich bin zurückgekommen, um dich und deine Paratender zu befreien.«
    »Ich habe gewusst, dass du einen alten Freund nicht im Stich lassen würdest«, hörte sie Margor antworten. »Aber du wärst beinahe zu spät gekommen .«
    »Ich war verhindert.«
    »Egal, Hauptsache, du bist hier. Leider besteht zwischen uns beiden keine Psi-Affinität, und ich kann mich nicht an deiner Ausstrahlung orientieren. Aber wenn du den Interkom eingeschaltet lässt, kann ich dich orten.«
    Baya blickte sich um. »Nach der Größe der Räumlichkeiten müsste ich mich auf Deck zwei oder drei befinden.«
    »Ich komme!«, versprach Margor. »Bleibe auf Sendung!«
    Kommentarlos unterbrach Baya die Verbindung. Sie traute dem Mutanten nicht und hielt ihn für fähig, ihr das Auge zu entwenden und allein zu fliehen. Mit dem Scheinwerfer suchte sie sich einen Weg zum Mittelschacht und leuchtete hinein. Der Antigravlift war außer Betrieb, doch die Geräusche, die aus dem Schacht drangen, verrieten ihr, dass jemand über die Eisenleiter kam.
    Baya wollte sich gerade abwenden, da wurde die Hyperklause heftig erschüttert. Der Boden schlug Wellen. In der Decke entstand ein Loch, durch das ein wahrer Berg von Trümmern herabstürzte: Maschinenteile, Fragmente von Trennwänden und Einrichtungsgegenstände.
    Baya konnte sich gerade noch in Sicherheit

Weitere Kostenlose Bücher