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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ungetümen an Gestalt und Größe.
    Und es gab die Zwotter, kleinwüchsige Humanoide mit überdimensionalen Köpfen und ohne überragende Intelligenz. Sie waren die degenerierten Nachkommen der Ureinwohner, jener Prä-Zwotter, die alle geheimnisvollen Psychode erschaffen hatten.
    Margor dachte wehmütig daran, dass Harzel-Kold ihm eine umfangreiche Sammlung der Paraplasmatischen Kunstwerke überlassen hatte. In falscher Einschätzung ihres Wertes hatte er sie jedoch in einer psionischen Implosion zerstört. Längst bereute er das.
    Die GORSELL flog in die Atmosphäre des Planeten ein. Die Stürme zerrten an dem Schiff, als wollten sie es in die Tiefe reißen und zerschellen lassen.
    Hotrenor-Taak setzte den SVE-Raumer sicher auf, wirkte danach aber sichtlich erschöpft. Die Schirme zeigten eine undurchdringliche, in ständigem Wandel begriffene Staubwand. Ein Knistern lag in der Luft, das durch die Reibung des Wüstensands an der energetischen Hülle des Schiffes erzeugt wurde.
    »Wir sind am Ziel«, stellte der Lare fest. »Ich bin an den Koordinaten gelandet, die du mir gegeben hast, Boyt.«
    »Dieser Ort ist meine Geburtsstätte«, sagte Margor. »Hier stand einst das Gebäude, in dem Harzel-Kold seine Kunstschätze aufbewahrte – genau an der Stelle muss sich heute ein Krater befinden.«
    Hotrenor-Taak nahm einige Messungen vor. »Da ist kein Krater, nicht einmal eine Senke«, stellte er fest.
    »Das ist unmöglich!«, rief Margor erregt. »Du musst dich irren, Taak!«
    Der Lare prüfte seine Messungen. »Wir befinden uns in einer Ebene. Das Land ist im Umkreis von einem Kilometer fast kahl, nur von niedrigen Pflanzen bewachsen. Dahinter erhebt sich ein Wald haushoher kakteenartiger Gewächse. Es scheint, als hätte eine Explosion vor einiger Zeit in diesem Umkreis alles Leben vernichtet. Innerhalb des Kreises befindet sich nur ein einzelnes Gebilde, das nicht natürlichen Ursprungs sein kann. Es ist lang gestreckt und etwa zwanzig Meter hoch, verjüngt sich nach oben konisch. Von unserem Standort aus betrachtet, hat es Trapezform.«
    Margor musste sich abstützen. Sofort war Schneeflocke an seiner Seite und versuchte, ihn mit einem Lichterspiel zu beruhigen.
    »Was ist los, Boyt?«, erkundigte sich Arzachena besorgt. »Warum erschüttert dich die Existenz dieses Gebäudes?«
    »Weil …« Margor besann sich darauf, dass er seinen Paratendern gegenüber keine Schwäche zeigen durfte. »Dieses Gebäude kann nicht existieren. Ich habe es bei meinem letzten Aufenthalt auf Zwottertracht vernichtet!«
    Margor hatte Angst vor der Wahrheit. Er hoffte sogar, dass der Lare sich im Landeplatz geirrt hatte. Andernfalls würde die Existenz dieses Gebäudes ein Dokument seines Versagens sein. Entweder er hatte sich damals nur eingebildet, dass er es durch den gezielten Einsatz seiner angestauten Psi-Kräfte zur Implosion gebracht hatte. Oder – und dieser Gedanke war noch schrecklicher – es war zu einem Zeitparadoxon gekommen. Vielleicht ließen sich Psychode gar nicht durch paramentale Kräfte vernichten. Dann hätte er damals in dem Glauben, die Psychode zu eliminieren, nur eine Zeitverschiebung erreicht. Die Konsequenz daraus war erschreckend, denn dann wurde klar, dass nicht er die Psychode beherrscht hatte, sondern sie ihn. Das Amulett brannte plötzlich wie Feuer auf seiner Brust.
    Der Sandsturm ließ nach.
    »Wir gehen hinaus«, entschied Margor. »Aber vergesst die Schutzanzüge und die Atemmasken nicht. Das Wetter schlägt rasch um.«
    Da Hotrenor-Taak nur ein halbes Dutzend Anzüge an Bord hatte, die auch Nicht-Laren passten, musste Margor auf eine größere Begleitmannschaft verzichten. Er wählte Gota und einen Tempester als seine Leibwächter aus. Zwei Anzüge überließ er Arzachena und Visbone, einen gab er dem Vakulotsen. Den letzten behielt er selbst. Hotrenor-Taak hatte seinen eigenen Schutzanzug, und Schneeflocke behauptete, ohne Schutzmaßnahmen zurechtzukommen.
    Vorübergehend war die Luft klar, und die Sicht reichte bis zur Gebirgskette am Horizont. Die golden bis schwarz wogende Wolkendecke ließ jedoch das nächste Unwetter schon erahnen.
    Für Margor bestand kein Zweifel mehr, dass dies der Kakteenhain war, in dem Harzel-Kolds Bastion gestanden hatte. Hierher hatte Kold Virna Marloy gebracht, hier hatte er mit ihr seinen Sohn gezeugt, und hier war er in geistiger Umnachtung gestorben. In den Bergen, die schon wieder hinter einer undurchdringlichen Wand aus Wüstenstaub verschwanden, hatte

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