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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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forschte mit seinem Stab in dieser Richtung.
    Der Erste Techniker Kor unterstützte die Bemühungen der Mediziner auf seine Art. Er war mit einigen Astronomen davon überzeugt, dass für die allmähliche Entvölkerung Sceddos energetische Schwankungen des Großen Auges verantwortlich waren. Mithilfe empfindlicher Instrumente hatte er Veränderungen der Sonneneinstrahlung im n-dimensionalen Spektrum feststellen können.
    Schon frühere Generationen hatten diese Strahlung entdeckt. Wahrscheinlich hatte sie ihre Ursache in der ungewöhnlichen Dichte der Sternballung, an deren Rand das Große Auge stand. Kor vermutete ein Zusammenwirken dieser n-dimensionalen Strahlung und der früher erfolgten Sterilisationsexperimente.
    Wenn es überhaupt noch eine Überlebenshoffnung für die Sceddors gab, dann lag sie außerhalb ihres Sonnensystems, auf anderen bewohnten Welten, deren Intelligenzen größeres Wissen besaßen. In regelmäßigen Abständen starteten vollautomatische Erkundungsschiffe von Sceddo, um Kontakt zu anderen Zivilisationen herzustellen.
    Eines solches Schiff war soeben wieder gestartet. Die Elite der Wissenschaftler und Techniker kam zu einer Abschlussbesprechung zusammen und zugleich, um den nächsten Starttermin festzulegen.
    Tanjer, der als Primärwissenschaftler auf allen Gebieten bewandert war, betrat das Podium, um den für die Öffentlichkeit bestimmten Abschlussbericht zu formulieren.
    Wie alle Sceddors war er knapp einen Meter und dreißig Zentimeter groß. Seine transparente Haut ließ Nerven und Blutbahnen durchscheinen, und selbst einige Organe waren deutlich zu erkennen. Augen, Ohren und Nase schienen unterentwickelt zu sein, der Mund wirkte sogar für einen Sceddor klein.
    Obwohl die Sceddors perfekte Telepathen waren, nutzten sie zur Direktverständigung immer noch die Lautsprache. Nur über größere Entfernungen hinweg gab es ausschließlich gedankliche Kontakte.
    »Unsere Bemühungen sind bisher erfolglos geblieben«, begann Tanjer. »Auch das gestern zurückgekehrte Erkundungsschiff brachte keine positiven Ergebnisse mit. Die Flugaufzeichnung lässt erkennen, dass mehrere Sonnensysteme angeflogen wurden, ohne dass intelligentes Leben entdeckt werden konnte.«
    »Es wird Zeit, dass unsere Schiffe größere Entfernungen überwinden und die Galaxis verlassen, wie es bereits früher geschah«, warf Kor ein.
    »Schiffe mit größerer Reichweite befinden sich im Bau, Kor. Du solltest das am besten wissen. Schon der nächste Start wird eine Fernerkundung bringen. Das Ziel wurde von unseren Astronomen telepathisch ausgekundschaftet.«
    »Liegt es außerhalb unserer Galaxis?«, wollte Blaker wissen.
    »Das ist wahrscheinlich, und die technische Abteilung ist überzeugt davon, dass der Antrieb alle Erwartungen erfüllen wird.« Tanjer wich einer direkten Antwort aus, weil er es selbst nicht wusste. Schiffe dieser Art waren über Generationen nicht mehr gebaut worden.
    Zum ersten Mal ergriff Kalus das Wort. Er war als Befürworter einer umfassenden Auswanderung bekannt. Seiner Meinung nach sollte die Bevölkerung alle Anstrengungen unternehmen, Sceddo und damit auch das System zu verlassen, statt leere Raumschiffe ins Unbekannte zu entsenden und Hilfe aus dem Nichts zu erwarten.
    »Warum bemannen wir das Sternenschiff nicht? Dann hätten wir wenigstens die Garantie, dass es früher oder später zurückkehrt und nicht verloren geht. Wie viele unserer Schiffe sind denn überhaupt zurückgekehrt? Nicht einmal fünf Prozent! Das ist Verschwendung!«
    »Jedes einzelne Leben auf unserer Welt ist kostbar«, hielt Tanjer dagegen. »Wie könnten wir es da verantworten, für die Fortpflanzung unentbehrliche Frauen und Männer ins Ungewisse zu schicken? Ich sage, dass unsere Robotschiffe zuverlässig sind. Jene, die bis heute nicht zurückkehrten, fielen einer uns unbekannten Gefahr zum Opfer. Material ist zu ersetzen, Leben aber nicht.«
    Kalus blockierte seine Gehirnströme, um seine Gedanken nicht zu verraten.
    »Du weißt, dass ich an der Entwicklung des neuen Antriebs mitgearbeitet habe«, sagte er. »Damit wird es einfach, größere Schiffe als bisher in weitere Ferne zu senden. Eine ganze Flotte wäre in der Lage, unsere Bevölkerung auf eine Welt zu transportieren, auf der der frühere Normalzustand wieder garantiert werden kann.«
    »Du bist Physiker, kein Mediziner«, rief Blaker dazwischen. »Gravitationsfelder gibt es überall, falls du der Meinung sein solltest, dass sie für die Katastrophe

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