Silberband 109 - Das Loch im Universum
sein.«
»Das Ziel ist schon bekannt?«
»Chworch und sein Team haben es impulsmäßig erfasst und programmiert. In der Nachbargalaxis gibt es eine Unmenge hoch entwickelte Zivilisationen. Sie werden unseren Kundschafter finden und damit auch unsere Botschaft.«
Chworch saß allein vor den Instrumenten des Observatoriums, das Teil des astronomischen Instituts war. Er verbrachte oft seine Nächte hier, wo er ungestört nachdenken und die Sterne beobachten konnte.
Die Ankunft des Fremden hatte ihn regelrecht glücklich gestimmt. Die Begegnung mit einem intelligenten Lebewesen einer anderen Welt war für ihn die Erfüllung eines Traums und bestätigte sein Verständnis für das Universum.
Noch ahnte Chworch nicht, was Kalus plante, aber schon Blakers Absichten schienen ihm suspekt. Was versprach sich der Mediziner davon, einen absolut fremden und unbekannten Organismus zu untersuchen? Aber der Rat hatte zugestimmt.
Die Instrumente des Observatoriums dienten lediglich der optischen Beobachtung. Wichtiger und weitreichender blieb das telepathische Abtasten der Sternsysteme. Chworch hatte oft genug die schwachen Gehirnströme anderer Intelligenzen auffangen können. Leider blieben sie meist unverständlich.
War es möglich, dass die Sceddors die einzigen Telepathen in ihrer Galaxis waren?
Chworch blickte hinaus in die Tiefe des Alls. Die nahen Sternballungen waren deutlich zu erkennen, dort schien es kein denkendes Leben zu geben. Das war einer der Gründe, warum der Chefastronom Kalus' Pläne ablehnte. Ein Exodus über allzu große Entfernungen musste auf unüberwindbare Schwierigkeiten stoßen. Außerdem bezweifelte Chworch ernsthaft, dass sich die Situation seines Volkes nach dem Verlassen Sceddos bessern würde.
Ellert-Ashdons Körper wälzte sich unruhig im Schlaf. Er fand keine Ruhe, obwohl beide Bewusstseine Rücksicht auf ihn nahmen. Sie versuchten, einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden, in das sie geraten waren.
Viel konnten sie im Augenblick nicht entscheiden. Alles kam darauf an, wie das kommende Gespräch mit Blaker verlief.
Vielleicht dreht er uns noch eine Sceddorfrau an, um festzustellen, wo die Schuld liegt, dachte Ashdon.
Jemand wird seine Freude an dem Experiment haben, vermutete Ellert.
Unser Körper?
Warum nicht? Aber ich glaube, die Fantasie geht mit uns durch. Ich nehme an, Blaker hat andere Pläne. Spätestens morgen werden wir es erfahren.
Ellert fragte: Was hältst du von diesem Kalus, dem Physiker?
Schade, dass ich seine Gedanken nicht lesen kann.
Ich bedaure es auch.
Tanjer erwartete Blaker und Ellert-Ashdon im medizinischen Institut. Einige dem Konzept noch unbekannte Sceddors, wahrscheinlich Blakers Assistenten, schienen auf Anordnungen zu warten.
Zuvor hatten Ellert-Ashdon und Blaker über Risiken gesprochen. Es sollten keine Versuche unternommen werden, die sich schädigend auswirken konnten.
Ashdon war ruhig und hielt sich zurück.
»Wenn es mit deiner Unterstützung gelingt, unser Problem zu bewältigen, wirst du eines der neuen Schiffe erhalten«, versprach Blaker. »Die benachbarte Galaxis wird dann für dich kein Problem mehr darstellen.«
»Ein Problem gegen das andere«, bemerkte Ellert ironisch. »Wer überwacht die medizinische Untersuchung?«
»Es ist eher eine biologische«, wich Tanjer aus.
Blaker gab seinen Assistenten einen Wink. Sie führten Ellert-Ashdon in einen Raum, dessen technische Ausstattung Ellert als wenig vertrauenerweckend ansah. Wenn er auch seine früheren Parafähigkeiten zum größten Teil verloren hatte, so waren doch Reste zurückgeblieben. Er war durchaus in der Lage, künstlich erzeugte Strahlungen von natürlichen zu unterscheiden. Während Blaker technische Erklärungen abgab, widmete Ellert sich vorsichtig den Geräten. Außer dem normalen kosmischen Strahlungseinfall stellte er nichts fest. Aber noch waren die Geräte nicht eingeschaltet.
Er nahm in einem Sessel Platz, der viel zu schmal für ihn war, um bequem zu sein. Kontakte schlossen sich um seine Gelenke, eine gläserne Haube senkte sich herab und verharrte dicht über dem Kopf des Konzepts.
Ellert stellte eine Strahlung fest, die ihm jedoch ungefährlich schien. Auf vielen Schirmen wurden seine Organe sichtbar.
Die Untersuchung erstreckte sich über mehr als drei Stunden, und der einzige direkte Eingriff war eine Blutentnahme. Danach bedankte sich Blaker und versicherte, dass er schon am kommenden Tag eine erste Analyse fertiggestellt haben würde.
»Du
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