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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kannst in dein Quartier zurückkehren, Ellert-Ashdon. Der Rat hat auch nichts dagegen einzuwenden, wenn du dich in der Stadt bewegst oder die Werft besichtigst. Einer meiner Assistenten wird dich jetzt begleiten.«
    »Die Werft interessiert mich, aber ich möchte vorher meinen Roboter abholen. Er ist mit technischen Dingen vertraut.«
    »Kor wird sich um euch kümmern und euch die Werft zeigen«, versicherte der Chefmediziner.
     
    Kor hatte Ellert-Ashdon den Rest des Tages herumgeführt und sich dabei bemüht, alle Fragen zu beantworten.
    Das nahezu startbereite Schiff im Hangar war größer als die bisherigen Kundschafter, unterschied sich aber in seiner äußeren Form kaum von diesen. Von den zweihundert Metern Länge gehörten hundertfünfzig dem Antrieb. Der Rest bestand aus Kontrollanlagen und leeren Räumen für den Fall, dass Angehörige eines fremden Volkes mit dem Schiff nach Sceddo fliegen wollten.
    Ein Dutzend weitere Schiffe befanden sich im Bau.
    Wieder in ihrem Quartier – es war schon dunkel geworden –, zogen Ellert und Ashdon eine erste Bilanz. Sie unterhielten sich ohne Abschirmung. Was Akrobath sagte, konnte von den Sceddors jedoch nicht aufgenommen werden.
    »Das Schiff sieht gut aus, Ernst. Wenn Blakers Untersuchung positiv verläuft, haben wir eine Chance. Was meinst du, Akrobath?«
    »Der Antrieb ist von unserem Standpunkt aus gesehen einfach, aber äußerst wirksam. Er wird das Schiff ans Ziel bringen, kein Zweifel. Was die Kontrollen angeht, muss ich gestehen, dass sie mir Schwierigkeiten bereiten. Trotzdem glaube ich, die Programmierung und die damit verbundene Sperre überwinden zu können.«
    »Hört sich gut an«, meinte Ashdon. »Wir können also nur hoffen, dass Blaker Erfolg hat.«
     
    Während der Debatte vor der Abstimmung verhielt sich Tanjer, Primärwissenschaftler und Chef des Rates, neutral.
    Kalus wiederholte leidenschaftlich seine Argumente und betonte die Gefahr, die ein Wesen mit zwei unabhängigen Bewusstseinen für ein Volk von Telepathen darstellte. »Im schlimmsten Fall ist der Fremde in der Lage, unsere Abschirmungen zu durchbrechen. Es gäbe für uns keine Geheimnisse und keine Sicherheit mehr. Hinzu kommt, dass wir nicht einmal erfahren können, mit welcher Absicht er hier landete und welche Fähigkeiten er noch besitzt. Die Angehörigen meines Teams stellen aus diesen Gründen erneut die Forderung, den Fremden unschädlich zu machen.«
    Chworch, ebenfalls Mitglied des Rates, schwieg vorerst. Er war über Kalus' Forderung zutiefst entsetzt. Es war offensichtlich, dass der Physiker im Rat viele Anhänger hatte, die in seinem Sinn abstimmen würden. Auch Tanjer selbst schien bereits schwankend zu werden, obwohl er sich bemühte, seiner Pflicht gemäß neutral zu bleiben.
    Blaker verteidigte zum letzten Mal seinen Standpunkt und betonte, ihm ginge es einzig und allein um das Schicksal seines Volkes, wenn er sich für das Leben des Fremden einsetzte. Man sollte ihm Zeit lassen. Was danach mit Ellert-Ashdon geschähe, interessiere ihn denkbar wenig.
    »Gerade Zeit haben wir nicht!«, widersprach Kalus zornig. »Vielleicht ist Ellert-Ashdon selbst Telepath. Wir wissen das nicht. Aber wir dürfen befürchten, dass er unsere Debatte verfolgt und sich auf den Gegenschlag vorbereitet. Schon deshalb muss das Urteil jetzt und hier gefällt und sofort vollstreckt werden.«
    Die Abstimmung brachte das erwartete Ergebnis.
    Chworch hatte gegen Ellert-Ashdons Verurteilung gestimmt und mit ihm viele andere Mitglieder des Rates, aber es hatte nicht gereicht. Mit geringer Mehrheit wurde Kalus' Vorschlag angenommen. Tanjer hatte sich der Stimme enthalten.
    Schweigsam und sehr nachdenklich verließ Chworch den Saal. Auf dem Weg zurück ins astronomische Institut nahm er einen Kollegen beiseite, mit dem er besonders befreundet war. Sie schirmten ihre Gedanken ab:
    »Hör zu, Prenoch, der Fremde darf auf keinen Fall sterben. Ich weiß, dass du meiner Meinung bist, aber ich weiß nicht, wie wir es verhindern könnten.«
    »Kor hat Zugang zum Quartier des Fremden. Er könnte helfen, zumal er gegen Kalus gestimmt hat. Durch ihn ließe sich eine Warnung übermitteln. Eine Flucht ergäbe Zeitgewinn.«
    »Wohin sollte der Fremde fliehen? Sein Schiff wird bewacht, und selbst wenn es ihm gelänge, damit zu starten, käme er nicht weit.«
    »Es gibt viele Verstecke in der Stadt und im Gelände.«
    Chworch musste Prenoch recht geben. Zeitgewinn war alles.
    »Also gut, nimm Kontakt mit Kor auf.

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