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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Loower. Die Entdeckung überstieg alles an Bedeutung, auf das er bisher gestoßen war.
    Die Impulse waren wesentlich intensiver geworden. Laire empfand eine tiefe Sehnsucht nach jener anderen Ebene, die er nur mithilfe des ihm geraubten Auges erreichen konnte.
    Er legte seine Hände an den Kopf, wie er es getan hatte, als die Trümmerleute ihm das linke Auge aus dem Gesicht heraussprengten. Damals hatte er versucht, sein Auge mit den Händen vor den tobenden Gluten zu schützen. Es war ihm nicht gelungen. Seine Finger waren unter dem Einfluss der enormen Temperaturen auf die Hälfte geschrumpft.
    Als Laire zweihundert Meter tief abgesunken war, endete der Schacht an einer Panzerplatte. Sie war nicht völlig abgeschlossen. An einer Seite verblieb eine fingerbreite Lücke. Durch sie schoben sich farblose Pflanzenranken nach oben.
    Laire landete auf der Platte und kniete nieder. Er ließ die Finger über die Pflanzen gleiten. Sie waren der Beweis dafür, dass es unter der Platte Leben gab.
     
    Dichter Regen peitschte gegen die Panzerplastkuppel des Shifts. Der Wind steigerte sich zum Orkan.
    Verna Theran blickte immer wieder mitfühlend zu Gurxa hinüber, der bleich neben ihr saß. Sie wagte nicht auszusprechen, was sie beide dachten. Wenn die Frauen, Kinder und Alten wirklich mit Schiffen so weit hinausgefahren waren, dann lebten sie längst nicht mehr. Gurxa war der Anführer eines Stammes von Steppenbewohnern. Weder er noch sonst wer aus seinem Volk verstand genügend von Seefahrt, um sich bei diesem Wetter behaupten zu können.
    Verna schätzte, dass die Wellen eine Höhe von zehn Metern und mehr erreichten.
    »Sie schaffen es«, sagte Gurxa jäh. »Sie leben noch, und sie werden diesen Sturm überstehen. Warum fliegst du nicht dorthin, wo sie sind?«
    »Wir befinden uns auf dem Kurs, den du mir angegeben hast«, erwiderte sie ruhig. »Du hast allerdings in einer Hinsicht recht. Wir hätten sie längst finden müssen.«
    »Aber wir haben sie noch nicht gefunden.«
    »Das wird uns auf diese Weise auch nicht gelingen.« Verna zog den Shift steil in die Höhe. Gurxa packte sie wieder am Arm.
    »Glaubst du, dass sie da oben sind?« Sein Gesicht verzerrte sich vor Zorn; er beherrschte sich nur mühsam.
    »Natürlich nicht«, antwortete Verna. »Aber von oben kann ich sie vielleicht orten.«
    Gurxa verstand nicht, wovon sie sprach. Sie versuchte, es ihm zu erklären, doch er schüttelte immer nur den Kopf und beschuldigte sie, ihn und seinen Stamm verraten zu wollen.
    »Nun gut«, sagte Verna schließlich. »Dann will ich dir etwas zeigen.«
    Er ließ sie los, als sie seine Hände zurückdrängte. Sie stand auf und nahm einen Paralysator aus dem Waffenfach. Gurxa blickte sie fragend an.
    »Was ist das?«
    »Ein Beruhigungsmittel.« Sie löste den Lähmstrahler aus, und Gurxa sackte in sich zusammen. Mit der Hand strich sie ihm über die Augen, um die Lider zu schließen, damit die Augäpfel nicht austrockneten.
    Der Shift war mittlerweile bis auf eine Höhe von fast achttausend Metern aufgestiegen. Das genügte der Robotologin, da sie nun eine ausreichend große Fläche absuchen konnte.
    Dennoch hatte sie wenig Hoffnung, dass sie die Schiffe der Steppenbewohner finden würde. Aber schon nach wenigen Sekunden zeichneten sich drei klare Reflexe über die Infrarotortung ab.
    Verna ließ den Flugpanzer wieder sinken und flog einige Minuten lang nach Norden. Endlich erkannte sie in der tobenden See drei Schiffe. Der Sturm trieb sie auf eine riesige, von Riffen gesäumte Kunstinsel zu. Die Schiffe mussten an den Felsen unweigerlich zerschellen.
    Verna bereute schon, dass sie Gurxa paralysiert hatte. Er hätte ihr helfen können, seine Leute aus den Booten zu retten. Sie erwog, die Lähmung mit einem Medikament wieder aufzuheben, doch sie war sich nicht sicher, wie Gurxa darauf reagieren würde. Im schlimmsten Fall würde sein Zorn zur Raserei ausarten.
    Wenig später schwebte der Flugpanzer in etwa zwanzig Metern Höhe neben den drei Schiffen. Verna blickte zu den Flüchtlingen hinüber, die sich verzweifelt an die Planken klammerten. Immer wieder tosten Brecher über die Schiffe hinweg. Einige der Menschen versuchten, das Wasser wieder auszuschöpfen. So schnell sie jedoch arbeiteten, sie waren nicht schnell genug. Verna sah, dass die Schiffe sich kaum noch über Wasser halten konnten. Außerdem würde der Sturm sie bald auf die Riffe werfen.
    Verna legte einen Raumanzug an. Dann drückte sie den Shift noch tiefer, bis er

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