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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurden.
    »Erst vergiften sie uns, dann retten sie uns im letzten Moment«, sagte Panika zu sich selbst. »Diese Maschinen müssen wirklich ein bisschen übergeschnappt sein.«
    Wie auf ein Stichwort hin geriet ein Rundumkämpfer in sein Blickfeld.
    »Was willst du hier?«, fragte Simudden grob. »Lass mich in Ruhe, du Bestie, du hast mir schon genug angetan.«
    Falls der Roboter ihn hörte und verstand, zeigte er es nicht. Die Maschine schwebte einfach nur einen halben Meter über dem Boden. Simudden verwünschte ihre Gesichtslosigkeit. Wurde er von dem Roboter angestarrt oder nicht?
    Nach einigen Minuten erklärte irgendeine Automatik den Akonen für geheilt. Die Schläuche ringelten sich davon wie lichtscheues Gewürm, und Simudden war wieder frei. Hastig richtete er sich auf und wäre fast an den gläsernen Deckel gestoßen, der sich über ihm öffnete. Das Material war so klar, dass er es vorher nicht bemerkt hatte.
    Automatisch sah er sich nach den Gefährten um, aber sie lagen immer noch regungslos da. Er entdeckte den feisten Josto ten Hemmings und lächelte schadenfroh. Anscheinend war er, Panika, doch der widerstandsfähigste Flibustier.
    Er konnte sich aber nicht lange darüber freuen, denn der Rundumkämpfer packte ihn mit seinen biegsamen Armen, als wäre er ein Bündel Lumpen.
    »Lass mich herunter!«, protestierte Panika. Es war, als spräche er zu einer Mauer.
    Der Roboter stellte ihn mit den Füßen auf eine glatte, schräge Fläche, die sich gleich darauf bewegte. Simudden lief instinktiv gegen diese Bewegung an, dann erst sah er sich um, um herauszufinden, wohin die Schräge führte. Was er entdeckte, zwang ihn, seine sportlichen Qualitäten voll zum Einsatz zu bringen. Unter ihm, am Ende der Fläche, bewegten sich schnappende scharfe Greifer.
    »Das wirst du mir büßen!«, keuchte der Akone, während er rannte, so schnell er konnte. »Ich bin noch lange kein Fall für die Müllverwertung.«
    Der Rundumkämpfer schwebte schräg über ihm. Auch wenn diese Maschinen keine Augen und keine Gesichter hatten, glaubte Panika doch deutlich zu fühlen, dass der Roboter seinem sich abstrampelnden Opfer genüsslich zuschaute.
    Rasch merkte Simudden, was der unfreiwillige Alkoholgenuss mit ihm angerichtet hatte. Seine Kondition war nicht mehr die beste. Auch wenn er noch so konzentriert lief, wollten seine Beine ihn in seltsamen Schlangenlinien dem rettenden Rand der Fläche entgegentragen.
    »Tu etwas, du Bestie!«, schrie Panika in höchster Not, weil das schnell gleitende Band ihn unaufhaltsam den Greifern näher brachte.
    Die Maschine reagierte nicht.
    Erst als Panika erschöpft zusammenbrach, schnellte sie vorwärts, packte den Akonen und hob ihn im letzten Moment in die Höhe.
    »Glaube ja nicht, dass ich dir dafür dankbar bin«, brachte Simudden keuchend hervor, als er wieder einigermaßen klar denken konnte. Er sah einen zweiten Rundumkämpfer, der mit Kayna Schatten heranschwebte.
    »Du brauchst dich nicht anzustrengen!«, schrie er Kayna zu, als sie auf der schrägen Fläche landete und sofort zu rennen anfing. »Es ist nur ein Test. Wenn du nicht mehr kannst, rettet das Biest dich auf jeden Fall.«
    Aber Kayna hörte nicht auf ihn. Sie rannte um ihr Leben.
    Simudden zuckte die Achseln – und klammerte sich in der nächsten Sekunde erschrocken fest. Der Roboter hatte ihn auf einer kaum fußbreiten Strebe abgesetzt. Die Strebe gehörte zu einem gigantischen Gitter. Der Akone riskierte einen Blick nach unten und schluckte trocken. Wenn er seinen Augen trauen durfte, dann reichte dieses Gitter Hunderte Meter in die Tiefe. Er sah nach oben – auch dort schien es kein lohnenswertes Ziel zu geben. Aber rechts von ihm, ungefähr zwanzig Meter höher als sein derzeitiger Standort, befand sich eine Plattform. Er schätzte die Entfernung auf gut einhundert Meter. Sie überwinden zu wollen erschien als glatter Wahnsinn, denn die einzelnen Felder des Gitters standen nicht eng genug, als dass er sich sicher daran hätte entlanghangeln können. Trotzdem machte er sich auf den Weg, denn der Rundumkämpfer traf keine Anstalten, Simudden aus dieser Zwangslage zu befreien.
    Als er etwa vierzig Meter vor dem Ziel wegen der Nachwirkungen des Alkohols den Halt verlor, fing der Roboter ihn auf. Panika Simudden entdeckte Kayna, die gerade die ersten Gehversuche auf dem Gitter unternahm, und auf der Schräge rannte unterdessen Tobbon um sein Leben.
    »Sie testen uns systematisch«, murmelte der Akone im Selbstgespräch.

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