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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müssen fliehen, bevor die Unbekannten herausfinden, wer wir wirklich sind.«
    Leise lachend schloss er die Tür hinter sich.
    Er ließ sich auf die Liege sinken und dachte nach. Er hatte die falsche Kayna Schatten bewusst nicht sofort bloßgestellt. Woher sollte er wissen, ob nicht alle Gefährten durch Ebenbilder ersetzt worden waren, während er durch die Klimaschächte gerobbt war.
    Er kam zu dem Schluss, dass er besser daran tat, sich niemandem anzuvertrauen.

35.
     
     
    »Bringen Sie Ihre Leute gefälligst auf Trab!«, schimpfte Rando Berghurst, der Leiter des Instandsetzungskommandos DINO IX.
    »Wir arbeiten bis zum Umfallen, aber wir können nicht zaubern«, erwiderte Harun Marsam, Chef der Kybernetiker, die an der Ausrüstung des alten Flottentenders der DINOSAURIER-Klasse arbeiteten. »Die Laren haben die Positroniken förmlich paralysiert, bevor sie abgezogen sind. Wir müssen praktisch jede einzelne winzige Schaltstelle mithilfe von Richtimpulsen so lange einspielen, bis sie wieder von selbst richtig arbeitet.«
    Berghurst rieb sich die Schläfen. »Schon gut, Harun«, sagte er leise. »Entschuldigen Sie bitte, dass ich die Nerven verloren habe. Aber wenn wir die Positroniken nicht einsetzen können, stürzt der Tender in drei Monaten in die Sonne.«
    Marsam blickte auf die Holos in der Zentrale der Kommandokugel. Er sah die zweitausend Meter durchmessende Lande- und Werftplattform, unter der sich rund zweihundertfünfzig Meter »Innenleben« verbargen, und kniff die Augen zusammen, als er schräg dahinter und darüber den Glutball der blauen Sonne Ginerva erblickte.
    »Über hundert Jahre lang hatten die Laren hier einen Stützpunkt«, sinnierte er laut. »Und was tun sie, bevor sie abziehen? Sie steuern den Tender auf einen Kurs, der ihn genau in die Sonne führt, und machen die Steuerung unbrauchbar.«
    »Wir müssen ihn retten«, erklärte Berghurst. »Die LFT braucht solche Tender für die Bergung der zahllosen im All treibenden verlassenen Großraumschiffe.«
    »Und die Großraumschiffe sind nötig, damit der galaktische Handel wieder in Schwung kommt«, ergänzte Marsam. Er seufzte. »Wenn ich bedenke, wie tief wir gefallen sind ... Unsere Generation wird wohl nur harte Arbeit und Entbehrungen kennenlernen.«
    »Da müssen wir einfach durch, Harun, ob es uns gefällt oder nicht.«
    Berghurst hatte einige Ingenieure für eine Besprechung zu sich gebeten. Als er die Gruppe jetzt kommen sah, nickte er Marsam zu und ging den Ingenieuren entgegen.
    Mit einem Lächeln begrüßte er Sirja Loerde, eine junge Triebwerksingenieurin, die erst vor einem Monat direkt von Terra gekommen war. Schon bei ihrem Antrittsgespräch war der berühmte Funke zwischen ihnen übergesprungen, und schon zwei Tage später war sie seine Geliebte geworden. Zwar hatte sie einen Ehevertrag, und ihr Ehemann, der Antigravtechniker Kord Loerde, arbeitete ebenfalls auf dem Tender, aber er war ein stumpfsinniger Trinker, der niemals merken würde, dass seine Frau ihn betrog.
    Während der Besprechung machte Berghurst mit Sirja unbemerkt von den anderen ein neues Treffen aus – und nach der Besprechung inspizierte er die Reparaturarbeiten an den Feldgeneratoren, mit denen die Hochenergie-Überladungsschirme des Tenders wieder aufgebaut werden konnten. Die Arbeiten gingen hier gut voran, und das hatte momentan noch Priorität. Denn in Kürze mussten die HÜ-Schirme den Tender vor der Strahlung Ginervas schützen.
     
    Wütend blickte Kord Loerde dem Leiter des Instandsetzungskommandos nach, als der die Feldgeneratorsektion IV verließ.
    Loerde wusste seit einer Woche, dass seine Frau ihn mit Berghurst betrog. Seitdem er heimlicher Zeuge einer Verabredung beider geworden war, trug er sich mit dem Gedanken, Berghurst zur Rede zu stellen. Aber jedes Mal hatte er kurz davor zurückgeschreckt, eben auch wieder.
    Doch Loerdes Wut hatte ein Stadium erreicht, in dem er ein Ventil brauchte. Er wartete, bis die Techniker, die in Sektion IV arbeiteten, gegangen waren. Jedenfalls glaubte er, dass alle die Anlage verlassen hatten. Aber als er sich wenige Minuten später am Steuerelement des dritten riesigen Generatorblocks zu schaffen machte, bemerkte er nur wenige Meter entfernt einen Mann und eine Frau, die sich leise unterhielten.
    Loerde duckte sich und lauschte.
    »... sie uns bisher nicht erkannt haben, werden sie es auch künftig nicht«, hörte er die Frau sagen.
    »Sie müssen mit Blindheit geschlagen sein«, erwiderte der Mann.
    Beide

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