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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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davon zu irgendeiner Funktion erwecken.
    Er konnte sich eines Gefühls nicht erwehren, als wäre er auf eine Hinterlassenschaft toter Wesen gestoßen. Wie fremdartig mochten sie gewesen sein, dass er keines dieser Artefakte verstehen konnte?
    Ein faustgroßes Gebilde aus halb transparentem Material wirkte nicht so starr wie alles andere. Simudden wurde darauf aufmerksam, weil es im Innern stetig schwach aufblitzte. An der Oberfläche dieses Objekts befanden sich zahlreiche unterschiedlich geformte Erhebungen.
    Vorsichtig hob der Akone es auf. In dem Gebilde summte, klickte und rumorte es plötzlich. Er legte es zurück, und die Geräusche verstummten augenblicklich.
    Interessiert schaute Simudden das Ding an. Nach einigen Sekunden nahm er es wieder an sich. Abermals ertönte die verhaltene wirre Geräuschkulisse, als er eine der Erhebungen berührte.
    Panika lachte erheitert. Aber mitten in seiner Belustigung wurde er sich bewusst, dass er völlig unmotiviert lachte. Er nahm den Finger von der Erhebung – und beinahe schlagartig wich seine Heiterkeit.
    Nachdenklich tastete der Akone nach einer der anderen Erhebungen. Er war auf irgendeine Gefühlsbeeinflussung gefasst, dennoch überkam ihn die klaustrophobische Enge so abrupt, dass er nach Luft ringend gurgelnd zurückwich. Selbst nachdem er den Kontakt wieder unterbrochen hatte, wirkte das Empfinden qualvoller Enge noch mehrere Minuten lang in ihm nach.
    Welchem Zweck mochte das Gerät ursprünglich gedient haben? Er vermutete, dass es sich um eine sehr komplexe Konstruktion handelte, die mehrere Funktionen simultan erfüllen konnte. Deshalb gefiel ihm die Bezeichnung Simultankomplex, zumindest bis er mehr über die Funktionen in Erfahrung gebracht haben würde.
    Er verstaute das Gerät in einer Beintasche seiner Kombination. Vorübergehend spielte Simudden mit dem Gedanken, einfach das Schott des Lagerraums zu öffnen und hinauszuspazieren. Letztlich rückte er aber doch einige der großen Gegenstände zurecht und schwang sich wieder in den Lüftungskanal hinauf.
     
    Als Pearl Simudden in seine Unterkunft zurückkehrte, standen die Flibustier in der Vorhalle beisammen und diskutierten erregt. Die Gespräche verstummten jäh, als sie den Akonen bemerkten.
    »Wo warst du?«, fragte Brush Tobbon wütend.
    Simudden blickte zu Brak. Der Mathematiker schüttelte kaum merklich den Kopf. Also hatte er nichts verraten.
    »Ich habe mich ein wenig in der Station umgesehen«, erklärte er leichthin.
    »Ein wenig umgesehen!«, blaffte Tobbon. »Hast du wenigstens etwas Neues herausgefunden?«
    »Nein.« Simudden entschied sich erst in diesem Moment, nichts von seinem Fundstück zu erwähnen.
    »Dann bist du praktisch umsonst draußen herumgelaufen«, spottete Axe.
    »Er hätte ja etwas finden können«, warf Kayna Schatten ein. »Beispielsweise, warum die Nachbildungen wissen, dass wir Garbeschianer sind.«
    »Hä?«, machte Tobbon und starrte Kayna verständnislos an. »Machst du jetzt mit diesem Schwachsinn weiter?«
    »Ich lege mich aufs Ohr«, erklärte Simudden. »Das Gerede wird mir zu dumm.«
    »Du bleibst!«, befahl Tobbon. »Ich nehme an, dass Kayna jetzt, da wir alle beisammen sind, ihren Fluchtplan vorlegen will.«
    »Fluchtplan?«, fragte Kayna Schatten. »Wieso?«
    Brush Tobbon stieß ein überraschtes Grollen aus. »Was soll der Blödsinn? Du warst es doch, die von der nächsten Flucht geredet hat. Hast du das schon vergessen?«
    »Es scheint so«, erwiderte die Planerin völlig ruhig. »Ja, natürlich. Ist ja auch nicht mehr so wichtig, wenn Panika schon alle Aufmerksamkeit auf uns zieht.«
    Simudden lächelte betreten, während sich seine Gedanken jagten. Als ehemaligem Abwehrchef im Blauen System war ihm die Psyche anderer Intelligenzen vertraut. Deshalb erkannte er, dass Kayna Schatten falsch reagierte. Von da bis zu dem Verdacht, dass Kayna nicht die echte war, war es nur ein kleiner Schritt. Ja, er war sofort davon überzeugt. Denn zum einen hätte Kayna Schatten von sich aus die Sprache auf den Fluchtplan gebracht, zum anderen war es ausgeschlossen, dass sie ihre Absichten vergaß. Außerdem hätte sie Tobbon sofort zurückgewiesen, als er, was sie gesagt hatte, Blödsinn nannte.
    Die Roboter hatten ihnen also eine Nachbildung Kaynas untergeschoben. Zweifellos, um die Gefangenen auszuhorchen.
    Der Akone ging die paar Schritte zu seiner Unterkunft. An der Tür wandte er sich noch einmal um. »Lass dir bald einen Plan einfallen, Kayna!«, sagte er. »Wir

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