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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dann entschied er, Dentach sofort einen Besuch abzustatten. Er musste herausfinden, in welcher Schicht der Kollege arbeitete und wann er demnach nicht in seiner Unterkunft war.
    Das Problem löste sich einfacher als erwartet. Loerde sah Dentach in einer kleinen Bar sitzen, offensichtlich in ein angeregtes Gespräch mit einer Technikerin vertieft. Beide schienen sich jedenfalls gut zu amüsieren.
    Loerde eilte weiter zu den Unterkünften. Er erreichte Dentachs Kabine schnell – und sie war so wenig verschlossen wie alle anderen Kabinen. Das war hier nicht üblich, niemand musste um sein ohnehin spärliches Eigentum fürchten. Auf gewisse Weise, dachte der Antigravtechniker, sind wir alle Nomaden der neuen Zeit – heute in diesem Sektor der Milchstraße und nächsten Monat zehntausend Lichtjahre entfernt.
    Vor der Tür zögerte er. Aber nein, er wollte die Waffe nicht stehlen, sie nur ausleihen. Allein seine Furcht vor den beiden Flibustiern trieb ihn dazu, dass er ungebeten in die Unterkunft eindrang.
    Die Waffe fand er schnell. Mehr Zeit brauchte er schon dafür, sie zusammenzusetzen. Die Munition lag in mehreren flachen Plastikschachteln. Er nahm drei Schachteln mit je zehn Schrotpatronen an sich, dann wickelte er die Waffe in eine bunte Decke und wollte die Kabine verlassen.
    In dem Moment hörte er von draußen Geräusche!
    Hastig wickelte er die Waffe wieder aus und drückte sich in den toten Winkel, der entstehen würde, wenn die Tür aufschwang. Er fasste die Waffe am Doppellauf, entschlossen, jeden, der die Kabine betrat, mit dem Kolben niederzuschlagen – allerdings nicht zu fest, denn er wollte keinen Unschuldigen verletzen oder gar töten.
    »Whisky?«, hörte er Dentach mit schwerer Stimme sagen, als die Tür langsam aufschwang. »Nein, hier habe ich keinen Whisky, schönes Kind.«
    »Ich habe immer Whisky in meiner Kabine.« Eine Frauenstimme lachte.
    »Dann gehen wir doch zu dir!«, sagte Dentach.
    Die Tür wurde wieder von außen geschlossen. Loerde wischte sich den Schweiß von der Stirn, wickelte die Waffe zum zweiten Mal in die Decke und verließ wenige Minuten danach die Kabine.
     
    Jarkin Durou atmete auf, als das Pfeifsignal das Ende der zwölfstündigen Schicht verkündete. Zwei Pausen von je einer Viertelstunde und eine halbstündige Mittagspause hatten ihm weiß Gott nicht ausgereicht, sich zu regenerieren. Der Ingenieur fühlte sich von der ungewohnten körperlichen Arbeit ausgelaugt. Zudem war der Schweißroboter ausgefallen, und er hatte dessen Arbeit mit übernehmen müssen. Keine der anderen Maschinen war momentan entsprechend programmiert.
    Was für die Rettung des Tenders verlangt wurde, war höllisch. Dennoch murrte niemand. Der Zeitplan hatte von Anfang an keine andere Alternative erkennen lassen.
    Durou gab einige Instruktionen an seine Ablösung weiter. Danach hatte er es eilig, seine Kabine aufzusuchen. Er wollte endlich duschen, hatte Hunger wie ein Okrill und sehnte sich nur noch nach ein paar Stunden Schlaf.
    In seiner Eile rutschte er auf der Stegleiter aus, die vom Ausstiegsdeck zum dreißig Meter tiefer liegenden Deck für Materialverladung führte. Er stürzte nicht die ganzen dreißig Meter ab, das hätte trotz der geringen Schwerkraft seinen Tod bedeutet, sondern wurde von den Sicherungsplatten der nächsten vier Decks jeweils aufgefangen und fast ganz abgebremst. An der fünften Sicherungsplatte endete sein Sturz. Doch das merkte er nicht mehr, denn er hatte bereits das Bewusstsein verloren.
    Als Durou wieder zu sich kam, war er so benommen, dass er mehrere Minuten brauchte, bis er sich überhaupt erinnerte, was geschehen war. In neu erwachender Furcht klammerte er sich an der Leiter fest und blickte nach unten.
    Das Erste, was er sah, war der Rücken eines Mannes, der auf der nächsttieferen Sicherungsplatte kauerte und anscheinend nach unten zum Verladedeck schaute. Der Mann musste erst nach Durous Sturz auf die Platte gestiegen sein, sonst hätte er den Lärm gehört und nachgesehen.
    Durou wollte ihn schon anrufen, da sah er, dass der Mann unter ihm etwas in Händen hielt, das wie eine Waffe aussah. Jarkin Durou erschrak. Warum lauerte jemand mit einer Waffe im Tender? Eigentlich konnte er nur auf jemanden warten. Und wenn das so war, handelte es sich um einen kaltblütigen Mörder, der wohl nicht davor zurückschrecken würde, einen zufälligen Zeugen seiner Untat ebenfalls umzubringen.
    Durou blieb reglos liegen. Er brauchte einige Sekunden, bis er an die

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