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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Möglichkeit dachte, über Funk die Zentrale zu alarmieren, wenigstens ein stummes Notsignal abzusetzen.
    In dem Moment knackte es unter ihm scharf. »Hallo, Schatten! Hallo, Treffner!«, rief der Mann, zugleich krachte es zweimal donnernd.
    Eine laute Verwünschung folgte, die Enttäuschung verriet. Anscheinend hatte der Attentäter seine Opfer verfehlt.
    Durou richtete sich halb auf und sah, wie der Mann den Doppellauf der Waffe herunterklappte und zwei rauchende Hülsen aus den Läufen sprangen. Hastig suchend griff der Techniker in eine Außentasche seiner Kombination.
    Durou erkannte, dass die Waffe erst nachgeladen werden musste. Er handelte instinktiv, als er sich nach unten schwang. Seine Stiefel streiften die rechte Schulter des heimtückischen Schützen, dann prallte er rückwärts gegen die Leiter.
    Der Mann verlor die Waffe und taumelte mit wutverzerrtem Gesicht auf Durou zu. Jarkin Durou klammerte sich mit beiden Händen an der Leiter fest und trat mit aller Kraft zu. Sein Gegner gurgelte halb erstickt, als er im Unterleib getroffen wurde, dann kippte er zur Seite, stürzte von der Sicherungsplatte und schlug dumpf auf dem Verladedeck auf.
    Durou blickte nach unten. Er wartete geradezu darauf, dass der Techniker aufsprang und erneut angriff, aber der Mann rührte sich nicht. Durou fühlte sich erbärmlich elend. Er ahnte, dass der Attentäter tot war – und der Schock darüber, dass er wahrscheinlich den Tod eines anderen Menschen verursacht hatte, ließ ihn wieder an den Notruf denken.
     
    »Genickbruch«, stellte der Medotechniker lakonisch fest.
    »Aus der Waffe, einem antiquierten doppelläufigen Jagdgewehr, wurde zweimal geschossen«, erklärte der Blue Hukiioy Lüyi, der Leiter der fünfköpfigen GAVÖK-Truppe des Tenders. »Auf wen hat der Mann gefeuert, Mister Durou?«
    Der Ingenieur zuckte die Achseln. »Ich konnte von dort oben aus nicht erkennen, auf wen er schoss.«
    »Kennen wir schon den Namen des Toten und seine Funktion?«, warf Herkor von Traversen ein, ein weiteres Mitglied der GAVÖK-Truppe.
    »Er heißt Kord Loerde«, sagte Berghurst, der erst eingetroffen war.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Vadim Klein, der mit ihm gekommen war. »Sie können doch unmöglich jeden Techniker beim Namen kennen.«
    »Zufall«, erwiderte Berghurst.
    »Er hat zwei Namen gerufen, bevor er schoss«, erinnerte sich Jarkin Durou.
    »Können Sie die Namen wiederholen?«, fragte der Blue schrill.
    Durou runzelte die Stirn. »Ich glaube, Schatten ... und Teffner oder Treffner.«
    Klein fuhr herum und blickte den Zeugen durchdringend an. »Sind Sie sicher?«, fragte er erregt. »Schatten und Treffner! Der kleine Hörfehler ist unerheblich. Lüyi, wissen Sie etwas mit den Namen anzufangen?«
    Der Blue wiegte seinen tellerförmigen Kopf. »Bei der weißen Kreatur der Wahrheit! Das sind zwei der führenden Raumpiraten, die sich noch auf freiem Fuß befinden. Kayna Schatten ist die Planerin der Flibustier. Wenn diese beiden Verbrecher sich auf dem Tender befinden, stellen sie eine große Gefahr für unsere Rettungsmaßnahmen dar.«
    Klein nickte. »Loerde hat einen großen Fehler begangen, als er die beiden Verbrecher allein stellen wollte«, sagte er grimmig.
    »Er wollte sie töten!«, widersprach Jarkin Durou heftig. »Das kann ich beschwören!«
    »Wahrscheinlich hat er geschossen, weil er plötzlich Angst davor bekam, die berüchtigten Verbrecher allein festzunehmen«, vermutete der Inspekteur. »Es ist schließlich überall bekannt, wie hinterlistig und kaltblütig die Flibustier vorgehen. Sie hätten Loerde umgebracht, wenn er nicht zuerst geschossen hätte.«
    »Ich höre die gelbe Sandkreatur wispern«, warf der Blue ein. »Mein lieber terranischer Freund, ich möchte Sie auf einen Widerspruch in Ihren Behauptungen aufmerksam machen. Sie nannten die Piraten hinterlistig und kaltblütig. Warum aber haben sie dann nicht Loerde umgebracht, nachdem er sie verfehlt hatte? In der Zeit, die er gebraucht hätte, um diese antike Feuerwaffe nachzuladen, hätten zwei zu allem entschlossene Personen ihn dreimal umbringen können.«
    »Vielleicht fürchteten sie weitere Gegner«, bemerkte Klein.
    »Hätten sie nicht viel eher fürchten müssen, dass Loerde sie verriet, wenn sie ihn nicht ausschalteten?«, erwiderte der Blue.
    Der Inspekteur wirkte plötzlich unschlüssig.
    »Nun, auf jeden Fall müssen wir den Tender nach den Verbrechern durchsuchen, bevor sie Schaden anrichten können«, wandte Berghurst ein.

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