Silberband 110 - Armada der Orbiter
Horden hätten eine Chance gegen uns?«, fragte eine Tobbon-Type.
»Sie waren immer schon schwer zu belehren«, erwiderte eine Schatten-Kopie. »Vielleicht, wenn sie die Gesamtheit der Anlagen und der Flotten sehen könnten ...«
Die Schatten-Type stockte, wandte sich um und blickte Simudden durchdringend an. »Was schleichst du hier herum, Garbeschianer?«, fragte sie drohend.
Pearl Simudden schreckte gekonnt aus Gedankenverlorenheit hoch. »Bitte?«, fragte er. »Ich habe dich nicht verstanden.« Er machte einen zögernden Schritt auf die beiden Orbiter zu. »Hast du mit mir geredet?«
Die Tobbon-Type lachte grollend. »Er hat nichts mitbekommen, Agyra. Diese Garbeschianer scheinen unter einem Schock zu stehen. – Was sagst du dazu, Pearl?« Er deutete auf die Bildprojektionen.
Der Akone hob die Hände und drehte die Handflächen nach oben. »Dazu kann ich nichts sagen. Aber wir sind keine Garbeschianer!«
»Leugne nur!«, herrschte Agyra ihn an. »Es nützt euch doch nichts. Schon einmal sind eure Horden vertrieben worden. Leider konnten damals viele von euch fliehen. Aber diesmal werden wir den Horden von Garbesch die endgültige Niederlage bereiten.«
»Ihr werdet Unschuldige treffen«, erklärte Simudden. »Führt doch erst einmal Erkundungen durch, dann werdet ihr erkennen, dass es in dieser Galaxis keine Garbeschianer, sondern nur friedliebende Zivilisationen gibt.«
Wieder lachte die Tobbon-Type. »Wir kennen die Art, wie ihr euch zu tarnen versucht. Aber das nützt euch nichts. Komm, Agyra, wir haben unseren Bericht für die Oberen fertigzustellen.«
»Wer sind die Oberen?«, rief der Akone. »Bringt uns zu ihnen, damit wir ihnen ihren Irrtum klarmachen können!«
Doch die beiden Orbiter interessierten sich nicht mehr für ihn. Sie gingen zum Antigravschacht.
Als die Flibustier bald darauf den Kuppelbau verließen – in einem anderen Bereich als dem, durch den sie gekommen waren –, wurden sie von fünf Schweberobotern empfangen und zu ihren Unterkünften zurückgebracht. Dort standen sie dann in der Vorhalle beisammen und schauten sich verstört an.
»Ihr steht herum wie eine Herde blökender Schafe!«, brauste Kayna Schatten schließlich auf. »Wir haben eine unvorstellbar große Armada von Raumschiffen gesehen, das stimmt. Aber was geht uns das an?«
»Ich finde, es geht uns sehr viel an«, erklärte Simudden. »Diese gigantische Armada wird demnächst über die Zivilisationen der Milchstraße herfallen – und es ist nicht die einzige.« Er berichtete, was er vom Gespräch der beiden Orbiter mitbekommen hatte.
»Das hört sich an, als gäbe es nicht nur zwei solcher Planeten, sondern viele mehr«, folgerte der Ara.
»Und über jedem sammelt sich eine solche Armada.« Brush Tobbon spuckte aus. »Ich wäre gern dabei, wenn Tifflor oder dieses Ekel Mutoghman Scerp diese Flotten zum ersten Mal sehen und das große Flattern bekommen.« Er lachte dröhnend.
»Idiot!«, herrschte Simudden den Epsaler an. »Geht es nicht in deinen dicken Schädel hinein, dass damit das Ende aller galaktischen Zivilisationen gekommen ist?«
»Leg dich nicht mit mir an, Akone!«, drohte Tobbon. »Was geht es uns an, ob die galaktischen Zivilisationen in Schutt und Asche sinken? Wir gehören nicht zu ihnen; wir waren immer Außenseiter und werden das ewig bleiben.«
»Ich fürchte, diesmal hat Pearl logisch gedacht«, wandte Kayna Schatten ein. »Dem Aufgebot der Orbiter haben die galaktischen Zivilisationen nichts annähernd Gleichwertiges entgegenzusetzen. Wenn diese Flotten angreifen, werden alle Zivilisationen ausgelöscht. Begreifst du, Brush? Sie werden nicht nur geschlagen und in ihrer Entwicklung zurückgeworfen, sondern ein für alle Mal ausgelöscht. Es wird hinterher sein, als hätte es sie nie gegeben – und wo nichts übrig bleibt, kann sich auch nichts erholen. Was wird dann aus uns werden?«
Wie vor den Kopf geschlagen starrte Tobbon die Planerin an. Er setzte mehrmals zum Sprechen an, brachte aber kein Wort heraus.
»Wir müssen die Menschheit warnen!«, platzte Körn Brak heraus.
»Du bist verrückt!«, schnaubte Tobbon. »Und außerdem: Wie sollten wir sie warnen?«
»Indem wir mit einem Schiff von Churuude fliehen und aus sicherer Entfernung Terra über Hyperfunk informieren«, erklärte der Kosmo-Mathematiker.
Tobbon tippte sich an die Stirn. »Sobald wir unsere Namen nennen, haben wir alle Schiffe der GAVÖK und der LFT im Nacken.«
»Und wenn wir Decknamen angeben?«, warf ten
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