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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hellhäutiges, fein modelliertes Gesicht mit sanften braunen Augen und einem sinnlichen Mund. Nur die auf beide Wangen tätowierten Drachen passten nicht zu dem übrigen Eindruck.
    Der Liga-Kundschafter zeigte sein bestes Lächeln. »Darf ich dir vorstellen: der Erste Terraner, Julian Tifflor«, sagte er zu seiner Dame. »Den zweiten Herrn kenne ich nicht persönlich; er scheint der Glöckner von Notre Dame zu sein. Tiff, hiermit stelle ich Ihnen Aurelia Parr Terstetten vor, Herrin der Burg Drachenstein auf Harnacks Planet!«
    Tifflor verneigte sich formvollendet.
    »Ich finde, Sie haben lange genug Theater gespielt, Cern«, sagte er dann schroff. »Und ich wette, Burg Drachenstein gibt es ebenso wenig wie Harnacks Planet.«
    »Ich würde nicht wetten«, warf Earny ein und hinkte polternd näher. »Es gibt Harnacks Planet wirklich. Er gehörte zur Sonne Viderka und wurde im Jahr zweitausendachthunderteins von Angehörigen der Rottenstein-Sekte besiedelt, die die Rückkehr zum ritterlichen Lebensstil anstrebte und auswanderte, weil sie ihr Ziel auf Terra nicht verwirklichen konnte.«
    »Freund Frankenstein ist außerordentlich gut bewandert«, sagte Jost anerkennend.
    Earny rollte mit den Augen.
    »Ich vergaß, meinen Freund vorzustellen«, sagte Tifflor. »Er heißt Earny van Kid und ist sozusagen ein freier Mitarbeiter. Kommen wir zur Sache! Sie sind seit mindestens zwei Wochen wieder auf der Erde und haben sich nicht bei mir zurückgemeldet.«
    »Aber Tiff!« Jost hob beschwörend die Hände. »Ich bin in diesen zwei Wochen noch nicht zur Besinnung gekommen. Sie können sich nicht vorstellen, wie aufreibend es war, mein neues Heim so herzurichten, dass meine liebreizende Aurelia sich darin wohlfühlt. Übrigens, Aurelia Parr Terstetten ist die mächtigste Burgherrin von Harnacks Planet. Sie hat mich nach Terra begleitet, um hier als Botschafterin der Verbündeten Burgen zu wirken. Ich hielt es für meine Pflicht, sie erst einmal in die Gebräuche auf diesem überzivilisierten Planeten einzuweihen – und das war ein schweres Stück Arbeit, für das ich einen Orden verdient hätte.«
    »Die letzte Botschafterin, die Sie mir vorstellten, hieß Kmya Loo Tlyander«, bemerkte Tifflor voller Sarkasmus. »Sie scheinen sich darauf spezialisiert zu haben, Botschafterinnen zu sammeln und zu akklimatisieren. Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie im Dienst der Liga Freier Terraner stehen und dass es zu Ihren Pflichten gehört, auch für die LFT zu arbeiten!«
    »Aber das habe ich Tag und Nacht getan!«
    »Was Sie unter Arbeit verstehen, ist für andere Leute ein Vergnügen, dem sie ausschließlich während der Freizeit frönen dürfen! Schluss mit dem Possenspiel! In genau vier Stunden erscheinen Sie bei mir in Imperium-Alpha – und zwar ohne Ihr Fantasiekostüm. Ich kenne eine Dame, die sich um die Botschafterin der Verbündeten Burgen kümmern wird.«
    Tifflor musste grinsen, denn er dachte an Kayna Schatten. »Übrigens wird Ihr neuer Auftrag mit einer Menge hübscher junger Damen zu tun haben, Cern.«
    Er ging ohne weitere Erklärung.
    »Hast du alles gespeichert, Earny?«, fragte Tiff, als sie im Antigravschacht schwebten.
    »Total alles. Sogar durch die Wände hindurch drei junge Drachen in der Badewanne und einen illegalen Transmitter im Schlafzimmer.«
    Der Erste Terraner holte tief Luft, dann schüttelte er den Kopf.
    »Schon der illegale Transmitter reicht, um den Burschen weichzukriegen. Wer glaubt er eigentlich, das er ist?«
     
    Viereinhalb Stunden später war Cern Jost ziemlich blass geworden, nachdem Earny ihm die Fakten vorgetragen hatte.
    »Der illegale Transmitter kostet Sie mindestens ein Jahr gemeinnützige Arbeit, Cern«, erklärte Julian Tifflor hart. »Mal sehen, welches weltabgeschiedene Projekt da interessant wäre. Von den drei jungen Drachen in Ihrer Badewanne wollen wir erst gar nicht reden. Aber die Datenkristalle im Register Ihres Terminals sind als Amtliche Verschlusssache gekennzeichnet – und Sie machen sie einer Fremden zugänglich!«
    »Ich kenne Aurelia Parr Terstetten gut genug und weiß, dass sie mein Vertrauen nicht missbrauchen wird. Die Menschen auf Harnacks Planet haben einen sehr strengen Ehrenkodex.«
    »Das ist beileibe keine Entschuldigung dafür, dass Sie sich über Gesetze und Dienstvorschriften selbstherrlich hinwegsetzen«, erwiderte Tifflor. »Sie werden lange darüber nachdenken können.«
    »Aber ich dachte, ich soll einen neuen Auftrag ...«
    Der Türmelder summte, und

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