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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und sandte ein Rufsignal an den Kontrollturm von Tonga Space Port.
    Als nach einigen Minuten immer noch keine Antwort eingetroffen war, entschloss sich der Liga-Kundschafter dazu, auf eine Landeerlaubnis zu verzichten.
    Gespannt beobachtete er während seines weiteren Anflugs die Ortungen. Er musste aufgrund seines illegalen Manövers damit rechnen, dass eventuelle Verteidigungsanlagen des Planeten das Feuer eröffneten. Doch alles blieb ruhig.
    Jost setzte seine Space-Jet neben dem Kontrollturm auf, damit niemand in Versuchung geriet, mit schweren Waffen auf die SUGAR BABY zu feuern.
    Bevor er ausstieg, fasste er in Gedanken die bisherigen Ergebnisse seiner Mission zusammen. Die Doppelgänger der Flibustier, so hatte er herausgefunden, waren nie direkt zu dem Ort gekommen, wo sie schließlich identifiziert und verhaftet worden waren. Sie hatten stets die indirekte Methode gewählt. Sie erschienen jeweils auf Welten, die mit Genehmigung der LFT Arbeitskräfte anwarben und zu Planeten, Raumstützpunkten und an andere Orte schickten, an denen chronischer Mangel an Arbeitskräften herrschte. Die Flibustier hatten sich nur auf Welten rekrutieren lassen, auf denen es keinen Stützpunkt der LFT oder der GAVÖK gab, eine Personenkontrolle hatte also nie stattgefunden. Am jeweiligen Einsatzort waren allerdings alle Vorgesetzten der Überzeugung gewesen, auf Herz und Nieren überprüfte Arbeitskräfte zu bekommen, deshalb waren dort Kontrollen unterblieben.
    Manua Levu war die letzte der Welten auf Josts Liste, die nicht überprüfte Arbeitskräfte verschickt hatten – und zwar nach Crish im Danvor-System. Dort wurden beim Abzug der Überschweren beschädigte Raumschiffswerften in fieberhafter Eile wieder aufgebaut.
    Jost verließ die SUGAR BABY, aktivierte den Schutzschirm der Space-Jet und betrat den Kontrollturm.
    Schon in der Verteilerhalle fand er eine ziemliche Unordnung vor. Auf dem Boden lagen leere Getränkedosen und Schachteln, in denen laut Aufdruck Konzentratriegel gewesen waren. Er wunderte sich vor allem über die leeren Konzentratpackungen, denn in der ganzen Milchstraße produzierten die Lebensmittelindustrien vorerst noch ausschließlich normal konservierte Lebensmittel.
    Da der Antigravlift nicht funktionierte, benutzte Jost die Nottreppe. Auch hier lagen Verpackungen und leere Dosen herum.
    Im zentralen Kontrollraum fand er zudem Dutzende Flaschen, in denen sich hochprozentige Getränke befunden hatten. Die Stummel von Narkozigaretten passten zu dem Bild, das er sich inzwischen von den Vorgängen hier machte. Nur von denen, die eine ausgelassene Orgie gefeiert hatten, war niemand zu sehen.
    Cern Jost schaltete die Fernbeobachtung ein und musterte die Holzhütten von Tonga City. Nicht weit davon entfernt sah er die Ruinen der früheren Stadt. Die Überschweren hatten die von ihnen okkupierten Häuser bei ihrem Abzug gesprengt.
    Weder bei den Hütten noch im Bereich des Ruinenfelds sah Jost eine Bewegung.
    »Heben Sie bitte die Hände!«, befahl eine helle singende Stimme. Der Sprecher musste direkt hinter Jost stehen, unter dem Schott, das er schon offen vorgefunden hatte.
    Der Kundschafter lebte nicht zuletzt deshalb noch, weil er niemals unbesonnen reagierte. Er hob gehorsam die Hände und drehte sich langsam um.
    Unwillkürlich lächelte er, als er sich einer Frau gegenübersah. Sie war fast so groß wie er, hatte blauschwarze Haut, weißes Haar, Augen mit Schlitzpupillen, spitz zulaufende Ohren und einen aufreizend weiblichen Körper. Ihr Alter schätzte er auf fünfunddreißig Standardjahre.
    Sie erwiderte sein Lächeln nicht.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie.
    »Ich heiße Cern Jost und bin Kundschafter der Liga Freier Terraner«, antwortete er wahrheitsgemäß. »Und wer sind Sie? Zweifellos gehören Sie nicht zur terranischen Kolonie dieses Planeten, Sie sind auch keine Terranerin.«
    »Ich bin Chaioanerin und heiße Vljegah«, erwiderte die Frau. Ihr singender Tonfall hatte einen unglaublich exotischen Reiz. »Allerdings lebe ich seit fünfunddreißig Jahren auf Manua Levu. Die Überschweren zwangen das Schiff meiner Eltern zur Landung. Vor elf Jahren starben sie während einer Epidemie. Es gab keine Medikamente.«
    »Ja, das waren schlimme Zeiten.« Jost fragte sich in dem Moment zum tausendsten Mal, wer seine Eltern gewesen waren und ob sie vielleicht noch lebten. Er wusste lediglich, dass er im Alter von zehn Jahren unter terranischen Sklaven auf Olymp gelebt hatte und dass er bei einem Überfall

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