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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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üblichen Mitteln keinesfalls beweisen. Menschen waren eben recht individuell. Sie konnten sich ähnlich sehen, aber sie waren sich niemals so identisch wie die angeblichen Flibustier.
    Rund fünf Wochen lag es zurück, dass die GAVÖK den berüchtigten Piraten, die sich selbst die »Letzten Flibustier« nannten, erfolgreich eine Falle gestellt hatte. Auf dem Planeten Xirdell war diese wilde Horde gestellt und gefangen genommen worden. Vermutlich waren einige in den geheimen Stützpunkten der Piraten übrig geblieben. Aber die anderen hatte man erwischt – fast vollzählig. Ausgerechnet die sechs wichtigsten, die führenden Köpfe der Mordbande, waren entkommen. Sie und ein siebter Flibustier hatten den Leuten von der GAVÖK in letzter Sekunde ein Schnippchen geschlagen und waren mit einem Beiboot geflohen. Seitdem wurden sie intensiv gesucht.
    Schon nach kurzer Zeit fing man auf dem Planeten Eispanzer die Ersten der Flüchtigen ein. Es waren zwei – Körn »Dezibel« Brak und Axe. Nahezu zeitgleich wurden auf einem Flottentender ebenfalls zwei Flibustier verhaftet. Diesmal waren es Kayna Schatten – und Axe.
    Damit hatte das Rätselraten begonnen.
    Die Wissenschaftler etlicher Fachrichtungen stürzten sich mit Feuereifer auf ihre neue Aufgabe, fest davon überzeugt, dass sie das Rätsel der Doppelgänger schnell würden lösen können. Das siegessichere Lachen war ihnen vergangen. Niemand konnte sagen, wie diese Wesen entstanden waren und woher sie kamen. Einig war man sich nur darüber, dass sie künstlich erschaffen worden waren. Anders ließ sich ihre Existenz nicht erklären.
    Aber das war für Tifflor die geringste Frage. Weitaus wichtiger war für ihn zu erfahren, was die Doppelgänger im Schilde führten. Ihre Existenz, dessen war er sicher, erfüllte einen bestimmten Zweck. Aber welchen?
    Sie selbst äußerten sich nicht zu dieser Frage.
    Sie waren nicht einmal unfreundlich oder abweisend. Und doch hatte die Art, wie sie alle bohrenden Fragen ignorierten, etwas ungemein Arrogantes.
    Tifflor entsann sich, dass Bloom ihm noch gegenübersaß. Er hob den Kopf und wollte den Jungen gerade an seine Arbeit zurückschicken, da zuckte Bloom zusammen.
    »Was ist mit Ihnen los?«, fragte Tifflor verwundert.
    Der junge Mann hob verlegen lächelnd die Hand. »Da will mich jemand sprechen.«
    »Sind Sie immer so schreckhaft?«
    »Erst in den letzten Tagen«, murmelte Bloom kaum hörbar.
    Tifflor verbiss sich mit Mühe ein Lächeln, denn der Junge wurde tatsächlich rot. Aber bei einem, der tagtäglich mit den falschen Flibustiern zu tun hatte, gehörte ein gewisses Erschrecken bei unerwarteten Anrufen beinahe schon zum guten Ton.
    Das Gespräch war sehr kurz. Bloom sagte zweimal »Ja«, dann schaltete er ab.
    »Eine kleine Änderung hat sich ergeben«, sagte er zu Tifflor, und plötzlich wirkte er sehr ruhig. Er war wie ausgewechselt.
    »Haben die falschen Flibustier endlich geredet?«, fragte der Erste Terraner gespannt.
    Bloom nickte. »Wollen Sie es gleich hören?«
    »Was dachten Sie denn?«
    Augenblicke später sah Julian Tifflor im Holo eine mittlerweile vertraut gewordene Szene. In einem freundlich eingerichteten Zimmer saßen sich sieben Menschen gegenüber.
    »Das ist mein neuestes Experiment«, erklärte Bloom lächelnd. »Von jedem Typ einer, und zwar nur solche, die sich vom Wesen her möglichst ähnlich sind. Sie verhalten sich normalerweise noch arroganter als der Rest der Bande.«
    Jeder Doppelgänger hatte einen eigenen Namen. Die falschen Flibustier sprachen sich mit diesen Eigennamen an, und sie versprachen sich nie. Tifflor war es ein Rätsel, wie sie einander erkannten, auch wenn sie sich in Kleinigkeiten voneinander unterschieden, weil der eine Pearl Simudden beispielsweise die Haare lang, der zweite kurz und der dritte gescheitelt trug. Man hatte einen herausgeholt, ihn entsprechend maskenbildnerisch zurechtgemacht und ihn dann gegen sein Ebenbild in einer anderen Gruppe ausgetauscht. Die falschen Flibustier fielen nicht darauf herein. Sie hatten sofort bemerkt, dass da eine neue Ausgabe des Akonen vor ihnen saß.
    In Gedanken nannte Tifflor die Raumpiraten bei ihren echten Namen. Auch wenn das unsinnig war, er blieb dabei.
    »Irgendwann müssen sie es aufgeben«, sagte die falsche Kayna Schatten in der Holoaufzeichnung.
    Tifflor nahm an, dass sie die Bemühungen meinte, hinter das Geheimnis der Gefangenen zu kommen, und er musste lächeln. Gewiss würde noch viel Zeit vergehen, ehe die Terraner

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