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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die tief schlafen konnte.
    »Allmählich glaube ich das auch.« Tekener seufzte. »Das heißt – falls er überhaupt noch am Leben ist.«
    »Glauben Sie nun schon an Geister? So schnell?«, erkundigte sich Ottarsk verwundert.
    »Das nicht. Aber es wäre doch möglich, dass die Tiere aus ganz anderen Gründen aggressiv werden. Kihnmynden ist ein alter Mann, und er hat sein Leben lang jede Bequemlichkeit genossen. Wie soll er im Dschungel klarkommen? Er ist allein und hat weder Medikamente noch Roboter, die ihn pflegen könnten. Wahrscheinlich fehlen ihm sogar Nahrung und Trinkwasser. Selbst wenn er es aber geschafft haben sollte, am Leben zu bleiben – wie sollte er die Tiere manipulieren? Oder hat er Mutantenfähigkeiten?«
    »Das sicher nicht«, sagte Ottarsk energisch. »Aber er lebt. Ich bin fest davon überzeugt. Er lenkt auch die Tiere. Waren Sie schon bei der Schlauboje?«
    »Wir haben uns dort umgesehen.«
    »Haben Sie dort Tiere getroffen?«
    Tekener nickte.
    »Na also. Es sind immer welche in der Ruine. Sie kamen ein halbes Jahr nach dem Brand. Damals wollten alle die Schlauboje abreißen, aber die Tiere haben das verhindert.«
    »Die Leute hätten Schutzanzüge tragen sollen. Wir werden das auch tun, wenn wir morgen die Suche fortsetzen.«
    »Sollen künftig alle Bewohner von Gostabaar Schutzanzüge tragen? Diese Tiere sind verdammt schlau. Zuerst haben sie das Aufsichtspersonal der Arbeitsroboter überfallen und sich erst zurückgezogen, als die Maschinen den Befehl erhielten, die Schlauboje doch nicht abzutragen. Nach einer Woche gab es den nächsten Versuch, und die Aufsicht kam in gepanzerten Gleitern. Mit dem Erfolg, dass die Tiere in deren Häuser eindrangen und die Familienangehörigen bedrohten. Niemand will seither die Ruine noch abreißen. Kihnmynden, heißt es, beschützt sein Haus.«
    »Wozu, wenn es dort nichts mehr zu holen gibt?«
    »Vielleicht ist doch einiges übrig geblieben.«
    Tekener schüttelte den Kopf. »Ich war im Haus. Das war kein normaler Brand, Ottarsk. Die Hitze war so stark, dass alle Geräte zu Klumpen geschmolzen sind. Außerdem hat es offenbar ein paar kräftige Explosionen gegeben. Kihnmyndens Unterlagen sind unwiderruflich dahin.«
    »Warum wollen Sie eigentlich mit ihm sprechen?«, fragte Ottarsk neugierig.
    Tekener lachte laut auf. »Ich habe mich schon gewundert, dass Sie gar nicht danach fragen. Sie sagten ja, dass Kihnmynden sehr viel über die Vergangenheit unserer Galaxis weiß. Wir sind auf den Begriff ›Horden von Garbesch‹ gestoßen und müssen unbedingt mehr darüber erfahren.«
    »Ist das alles?«, fragte der Arkonide verblüfft. »Sind Sie wirklich nur gekommen, um mit Kihnmynden über mysteriöse Horden zu plaudern?«
    Tekener nickte.
    »Dann muss es wohl wichtig sein«, murmelte der Arzt.

27.
     
     
    Missmutig betrachtete Jennifer Thyron ihre Bisswunden und die Kratzer im Spiegel. »Wenn das so weitergeht, werde ich dir bald sehr ähnlich sehen«, sagte sie grimmig.
    »Meine Narben vergehen nicht mehr«, tröstete Tekener.
    Ottarsk meldete sich unerwartet. »Kihnmynden hat wieder zugeschlagen«, berichtete er aufgeregt. »Zwei Männer wurden tot in ihren Häusern aufgefunden, der eine ertrunken, der andere vergiftet. Beide waren treue Anhänger von Gursc. Der Stadtmaurer tobt vor Wut. Ich fürchte, nun ist wieder eine Strafexpedition fällig.«
    »Und das bedeutet?«
    »Sie dürfen heute auf keinen Fall im Dschungel nach Kihnmynden suchen. Gursc brennt riesige Flächen ab, streut Gift und so weiter.«
    »Was erhofft er sich davon?«
    »Oh, er glaubt natürlich auch nicht daran, dass ein Geist die Bewohner von Gostabaar bedroht. Er denkt, dass es eine Verschwörergruppe gibt, die das grausame Spiel nur seinetwegen inszeniert.«
    »Wir sollten uns das ansehen«, sagte Tekener zu seiner Frau, als die Verbindung erloschen war.
    Als der Gleiter aufstieg, sahen sie schon den Rauch über dem fernen Urwald. Gursc hatte es sehr eilig gehabt, den Tod seiner Freunde zu rächen.
    Die Grenze zwischen Urwald und Parklandschaft war fließend. Schon von Weitem entdeckten Ronald Tekener und Jennifer Thyron die schweren Gleiter und Kettenfahrzeuge, die mit brutaler Gewalt in den Dschungel eindrangen, Schneisen brachen und Gift versprühten.
    »Das ist heller Wahnsinn!«, rief Jennifer empört. »Niemand kann auf diese Weise seine Wut austoben. Wie viel Leben wird dabei zerstört!«
    Tekener ließ den Gleiter langsam kreisen.
    Bis in den Abend hinein widmeten sich

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