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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich zurück, als die Kapsel beschleunigte ...
     
    Die Station Mary Read Building war nicht von Invasoren besetzt. Aber als Cern Jost, Vljegah und Eloim Calvario über die Nottreppe die Halle im Erdgeschoss betraten, sahen sie durch das Glassit des Hauptportals schwer bewaffnete Invasoren, die zweifellos verhindern sollten, dass jemand das hundertvierundachtzigstöckige Gebäude verließ.
    »Sie lassen niemanden hinaus!«, rief jemand von einer Sitzgruppe her. Es war ein junger Mann, der mehrere Aufnahmegeräte vor sich auf dem Glastisch liegen hatte. »Ich bin Reporter. Aber nicht einmal mich lassen sie hinaus. Es interessiert sie nicht, dass es zu meinem Beruf gehört, ungewöhnliche Ereignisse zu dokumentieren.«
    »Wenigstens haben sie die Beleuchtung nicht ausgeschaltet«, bemerkte Eloim. »Ich schlage vor, wir versuchen es durch eine der Lieferschächte.«
    »Alles abgeschaltet«, erwiderte der Reporter. »Wirtschaft und Verkehr in Trade City sind zusammengebrochen – und wenn die Invasoren die Ausgangssperre nicht bald aufheben, kann die Bevölkerung sich nicht einmal mehr mit Nahrungsmitteln versorgen.«
    »Wie sieht es mit der Kanalisation aus?«, fragte Jost.
    »Die arbeitet vermutlich noch«, erwiderte der Reporter. »Aber warum bleiben Sie nicht einfach hier?«
    »Wir müssen zum Kaiserlichen Palast«, sagte Calvario. »Da kommen wir allerdings durch die Kanalisation nicht hin.« Er wandte sich an Jost. »Ich sehe nur noch den Weg durch die Hauptversandleitung. Ein Nebenrohr zweigt zum Palast ab.«
    »Viel Glück!«, sagte der Reporter. »Keine fünf Okrills bekämen mich in die Versandleitung. Dort ist es dunkel, kalt – und die Wände sind spiegelglatt.«
    »Wir müssen es versuchen«, beharrte Calvario.
    »Einverstanden«, sagte Jost. »Vljegah, du bleibst hier und ...«
    »Das kommt überhaupt nicht infrage!«, widersprach die Chaioanerin energisch. »Ich gehöre zu euch, also gehe ich mit euch!«
    Calvario zuckte die Achseln, dann führte er seine Gefährten zur Nottreppe eines Antigravschachts. Eine Etage tiefer gelangten sie zur Versandzentrale. Auf einer Verteilerplattform lagen unterschiedlich große Kapseln. Einige waren geöffnet. Sie enthielten Kühlbehälter für Lebensmittel und Getränke, Gesteinsproben und sogar positronische Speicherelemente.
    Ein älterer Mann in Technikermontur kniete vor einem geöffneten Schaltpult und leuchtete das dicht gepackte Innenleben mit einer Speziallampe aus.
    »Hallo!«, sagte Eloim.
    Der Techniker fuhr herum und blickte die drei Eindringlinge missbilligend an.
    »Was haben Sie hier zu suchen?«
    Eloim lächelte. »Wir brauchen eine Möglichkeit, den Palast des Kaisers zu erreichen. Wie ich weiß, führt ein Nebenrohr dorthin.«
    »Für eilige Güter – nicht für Personen!«, entgegnete der Mann streng. Er erhob sich. »Verlassen Sie sofort diesen Raum! Unbefugte haben hier keinen Zutritt.«
    »Würden Sie das auch den Invasoren erklären, falls welche hierherkämen?«, fragte Jost.
    »Fünf waren schon hier, und sie haben die Positronik demoliert. Das heißt, sie haben die Aktivierungsschaltung ausgebaut und den Instandsetzungsroboter mitgenommen. Was hätte ich dagegen unternehmen sollen?«
    »Dann helfen Sie uns!«, drängte Calvario. »Behindern Sie nicht ausgerechnet die, die noch etwas gegen die Fremden tun können! Sagen Sie uns, wie wir das zum Palast führende Nebenrohr erreichen!«
    Der Techniker seufzte. »Falls Sie glauben, Sie könnten durch eine aufwärts führende eisglatte Röhre kriechen, dann sind Sie ein Narr. Sie kämen keinen Meter vorwärts.«
    Er sah, dass Vljegah an ihm vorbei zur Positronik ging, wirbelte herum und ergriff die Chaioanerin am Arm. In der nächsten Sekunde ließ er sie aufschreiend los und umklammerte stöhnend sein rechtes Schienbein.
    »Der Rechner hat sich aktiviert«, erklärte Vljegah. »Nur deshalb wollte ich ihn mir ansehen.«
    Der Techniker wischte sich Schmerztränen aus den Augen. Er schaute zur Positronik, schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht«, ächzte er. »Wie soll das ohne Aktivierungsschaltung ...?«
    »Vielleicht waren Geister am Werk«, sagte Calvario. »Stellen Sie keine Fragen, stellen Sie uns einfach drei große Kapseln zur Verfügung und befördern Sie uns damit zum Palast!«
    »Sie sind wahnsinnig!«, rief der Techniker. »Die Kapseln werden mit zwanzig g beschleunigt. Das halten Sie nicht aus.«
    Der Raumfahrer hielt plötzlich einen kleinen Kombistrahler in der Hand.

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