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Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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antwortete Ahrzaba. »Aber es geschah nur zu unserem Schutz und weil wir für das Gelingen des Experiments jede Störung fernhalten wollten.«
    »Dennoch habt ihr uns ebenfalls vor den Verfolgern beschützt ...«
    »Ein unbeabsichtigter Nebeneffekt. Wir mussten uns gegen das Heer der Eindringlinge wenden, um sie zu vertreiben.«
    Jennifer nickte verstehend. »Und als es keinen anderen Ausweg mehr gab, da habt ihr Doppelgänger von uns erschaffen, um unsere Verfolger von einer weiteren Suche abzuhalten«, stellte sie fest.
    »Wir wären nicht in der Lage gewesen, bewusst Doppelgänger von euch zu erschaffen, wie du es nennst«, widersprach die Zwotterfrau. »Es handelte sich lediglich um ein Fehlprodukt unseres Experiments. Ich könnte sagen, dass ihr selbst dafür verantwortlich seid. Aber ich will dir nicht unrecht tun, Jennifer Thyron. Bestimmt war der wirre und entartete Geist deines Gefährten, des Morphlings Ronald Tekener, an der Missbildung des Paraplasmas schuld.«
    Jennifer schmunzelte, als sich die Zwotterfrau so abfällig über Tek äußerte.
    »Bei uns Menschen ist Männlichkeit keine Krankheit, für die man sich schämen muss«, erwiderte sie. »Bei uns sind Männer vollwertige Partner.«
    »Ich fürchte mich heute schon vor dem Augenblick des Geschlechtswechsels, obwohl ich hoffentlich noch eine Weile davon verschont bleibe«, sagte Ahrzaba dogmatisch.
    »Und was ist mit Tezohr?«, fragte Jennifer provozierend.
    »Er stammt aus einer Zeit, als das Männliche in uns noch nicht degeneriert war«, erwiderte Ahrzaba. »Tezohr ist nicht mit normalen Maßstäben zu messen.«
    Wahrscheinlich wäre die Diskussion in abstrakte Bereiche abgeglitten, wenn nicht Tezohr und Tekener eingetroffen wären.
    »Tek hat mir verraten, dass ihr die Geheimnisse von Lakikrath erforschen wollt«, sagte Tezohr. »Ahrzaba und ihre Probanden stehen euch für alle Fragen zur Verfügung.«
     
    Zwotter konnten nur in der weiblichen Phase ihre volle geistige Kapazität einsetzen. Während der männlichen Periode waren sie wenig kreativ und kaum ambitioniert.
    »Wahrscheinlich wurde in der Vergangenheit schon oft von Frauen der Versuch unternommen, das Geheimnis unserer Vorfahren zu lüften«, erklärte Ahrzaba dazu. »Doch der unweigerlich wiederkehrende geistige Rückfall muss alle Versuche zunichtegemacht haben. Dass meine Gruppe das gesteckte Ziel erreichte, ist weniger unser persönliches Verdienst, sondern eher dem Umstand zuzuschreiben, dass wir zur richtigen Zeit geboren wurden.«
    Durch intensive Arbeit mit den Psychoden hatten die Zwotterfrauen herausgefunden, dass sich die Kunstwerke als Katalysatoren für Wunschdenken eigneten. Das bedeutete, dass sie die darin ruhenden Kräfte wecken und übernehmen konnten.
    Aber nicht alle Psychode eigneten sich gleichermaßen für die Übertragung übersinnlicher Fähigkeiten. Es kam darauf an, wie stark der Geist gewesen war, der ein Psychod erschaffen hatte, und wie viel er von sich selbst darin gespeichert hatte.
    Die Zwotterfrauen arbeiteten hauptsächlich mit Psychoden aus Harzel-Kolds Fundus, die Boyt Margor später übernahm. Sie ließen von den Männern Duplikate anfertigen, die den Originalen zwar optisch glichen, jedoch keinerlei parusische Ausstrahlung besaßen. Zumeist gingen diese Fälschungen in der Masse der Psychode unter.
    Die Arbeit der Zwotterfrauen erfuhr einen gewaltigen Umschwung, als ihnen – noch zu Harzel-Kolds Lebzeiten und demnach vor etwa hundert Jahren, wie Jennifer Thyron kombinierte – das Königspsychod in die Hände fiel. Es hatte sich lange in Harzel-Kolds Besitz befunden und war im Kreis der Probanden, wie sich die Forscherinnen nannten, ohne ihr Zutun erschienen.
    Um dieses Königspsychod rankten sich viele Legenden. Eine behauptete, dass es das parusische Vermächtnis König Tezohrs sei. Und dass Tezohr die Prä-Zwotter gelehrt habe, mit der Kraft des Geistes Paraplasma zu bilden. Nachdem eine Million Prä-Zwotter unter Zurücklassung ebenso vieler Psychode auf eine andere Daseinsebene abgewandert waren, verewigte sich Tezohr in dem schönsten aller Psychode, dem Königspsychod.
    Er bestimmte, dass es in der Provcon-Faust zirkulieren und nie lange an einem Ort verweilen solle, damit er von der anderen Existenzebene durch sein »Auge« das Reich im Innern der Dunkelwolke beobachten könne.
    Sosehr die Legenden die Wahrheit umschrieben und verzerrten, Ahrzaba und ihre Probanden fanden schnell heraus, dass dieses Psychod tatsächlich das

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